Es war ein gelungener Auftakt in den Weltcupwinter: Der Langlauf Weltcup in Ruka zeigte spannende Rennen mit jubelnden Schweden, Norwegern und Finnen sowie zufriedenen Deutschen…
Zwei Schweden in Gelb
Das war vor diesem Wochenende auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen: Zwei Schweden werden zu Beginn der Mini-Tour in Lillehammer am kommenden Wochenende im Gelben Trikot der Weltcupführenden antreten. Stina Nilsson präsentierte sich gewohnt stark im Klassiksprint und feierte ihren ersten Sieg in dieser Technik, im Distanzrennen sammelte sie genügend Punkte, um das Gelbe gegen die Norwegerinnen zu behaupten. Noch überraschender ist die Führung von Calle Halfvarsson nach zwei Renntagen und Platz zwei und sieben. Wie das gesamte schwedische Herren-Team hatte er ein ganz schlechtes letztes Jahr, in dem nichts zusammenlief. Nun ist zumindest er wieder da – und Johan Olsson. Der bereits zurückgetretene Schwede zeigte zu Saisonbeginn gute Form, wird aber vermutlich nicht alle Rennen des Winters bestreitet: Wenn es ihm zu kalt ist, verzichtet er der Gesundheit zuliebe. In Ruka waren aber die Temperaturen für ihn noch im grünen Bereich und er konnte mit seinem Ergebnis zufrieden sein. Ganz im Gegensatz zu Charlotte Kalla. Die Schwedin kämpfte sich mit fast vier Minuten Rückstand fast als Letzte ins Ziel. Ein besorgniserregendes Ergebnis für sie, die schon bei den Tests in Bruksvallarna kurzfristig auf einen Start verzichtete. „Das stimmt irgendetwas nicht im Körper“, sagte Trainer Magnus Ingesson. „Sie hatte kein Fieber während des Rennens, aber der Körper tat nicht, was sie wollte.“ Charlotte Kalla reist nun für ausführliche Untersuchungen nach Stockholm. Ein Start am Wochenende in Lillehammer ist unwahrscheinlich.
Zweimal WM-Norm für deutsche Damen
Das ging ja gut los! Nach den ersten beiden Rennen im hohen Norden Finnlands haben zwei Damen bereits das WM-Ticket nach Lahti gelöst, Sandra Ringwald hat die halbe Norm geschafft. Es begann mit dem Sprint, wo Sandra Ringwald sich als einzige Deutsche für die besten 30 qualifizierte und dann trotz Krankheit vor wenigen Tagen ins Halbfinale kam. Für mehr fehlte dann die Substanz. Noch besser lief es tags darauf im Distanzrennen, wo Nicole Fessel und Victoria Carl mit der Weltspitze mithielten. Vici Carl war im Sprintprolog noch gestürzt, so dass sie dort keine Chance mehr auf ein gutes Ergebnis hatte. Über zehn Kilometer profitierte sie von der späteren Siegerin Marit Bjørgen und arbeitete mit ihr zusammen, so dass sie später noch ein Lob ernten konnte: „Ich habe im Flachen viel Unterstützung von Victoria Carl bekommen, sie war da sehr stark“, lobte die Norwegerin die Siebtplatzierte. Noch besser lief es für Nicole Fessel, die auf Platz fünf stürmte und später froh war, dass sie zeigen konnte, dass die Form stimmt. Nach der Ernüchterung im Sprint, als Sebastian Eisenlauer den Sprung unter die besten 30 nicht schaffte, konnten die Herren am Sonntag noch zweimal Weltcuppunkte mitnehmen. Sowohl Thomas Bing als auch Jonas Dobler zeigten sich mit Rang 19 und 30 relativ zufrieden. Thomas Bing hatte starke elf Kilometer, musste dann aber die letzten Kilometer allein laufen und büßte noch etwas ein. Jonas Dobler empfindet angesichts gesundheitlicher Probleme letzte Woche seinen ersten Wettkampf „noch in Ordnung, aber natürlich nicht 100% zufrieden.“
Dario Cologna enttäuscht
Für Dario Cologna lief der Saisonstart nicht nach Wunsch. Im Sprint war schon nach dem Prolog Schluss. Das passierte zwar auch anderen großen Namen wie Martin Johnsrud Sundby, der das Rennen mit Skatingski durchschob, für den Schweizer ist das aber mit einer Enttäuschung gleichzusetzen. Zudem reichte es im Distanzrennen nur zu Platz 26. Der Bündner hatte schon in der vergangenen Woche nach den Testergebnissen versucht, allzu große Hoffnungen zu dämpfen. Wenn er auch seine Vorbereitung relativ problemlos durchziehen konnte, dürfte die gelegentlich schmerzende Wade, die ihn zum Abbruch der letzten Saison zwang, weiter der Schwachpunkt des Schweizers sein. Er braucht nun ein paar Rennen, um in Form zu kommen und der Fokus liegt ohnehin auf den Weltmeisterschaften. So blieben die Sprintergebnisse von Jovian Hediger mit Platz zehn und der Viertelfinalteilnahme von Laurien van der Graaff die einzigen Lichtblicke aus Schweizer Sicht. Für Österreich steht ebenfalls nur ein 26. Platz von Teresa Stadlober zu Buche.
Alle Informationen zum Wochenende
News
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Ergebnisse und Weltcupstände
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Statements
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