Marit Bjørgen ist die mit Abstand erfolgreichste Athletin bei Weltcuprennen in Schweden. Bei der Premiere in Ulricehamn feierte sie über 10 Kilometer im freien Stil ihren 22. Erfolg auf schwedischem Boden, was mehr als 20% ihrer gesamten Weltcupsiege ausmacht. Rang zwei ging an Krista Pärmäkoski gefolgt von Charlotte Kalla. Mit Sandra Ringwald und Steffi Böhler belegten zwei Deutsche die sehr guten Plätze zehn und elf.
Bjørgen setzt die Maßstäbe
Ausnahmeläuferin Marit Bjørgen setzt nach ihrer Pause zum Jahreswechsel wieder die Maßstäbe. Mit 22 Siegen in Schweden ist sie dort nun ebenso erfolgreich wie in Finnland und von niemandem erreichbar. Im heutigen Rennen ging sie von Anfang an ein schnelles Tempo und zog es bis zum Ziel durch, während ihre Konkurrentinnen nach und nach einbüßten. „Es ist immer toll, wenn man gewinnt. Ich war jetzt fünf Wochen zu Hause und habe trainiert. Es ist schön, mit einem Sieg zurückzukommen. Ich wusste, dass ich gut trainiert habe. Es ist eine unglaubliche Athmosphäre hier an der Strecke. Die Menschen waren einfach überall und haben uns angefeuert“, meinte die Norwegerin. Im zweiten Teil von Runde zwei verlor auch Krista Pärmäkoski Sekunde um Sekunde und musste sich schließlich mit zehn Sekunden Rückstand mit Platz zwei begnügen. Mit Rang drei brachte Charlotte Kalla das schwedische Publikum zum Feiern. Rund 25.000 Zuschauer an der Strecke und im Stadion schrien Charlotte und ihre Teamkolleginnen nach vorn. Am Ende reichte es knapp zu einem Podestplatz, nachdem sie auf den letzten drei Kilometern noch einiges verloren hatte. „Ich wusste nicht, dass ich Dritte bin, bis ich im Ziel ankam. Es war unterwegs überall sehr laut. Ich habe von den Coaches nur verstanden, dass ich gut unterwegs bin, aber ich wusste nicht in welcher Position. Die Zuschauer waren Weltklasse!“, sagte die Schwedin. Mit nur acht Zehntelsekunden Rückstand kam Astrid Uhrenholdt Jacobsen als Vierte in die Wertung vor Ragnhild Haga, die im Gegensatz zu anderen Athletinnen am Ende noch Positionen gutmachte. Heidi Weng ging die ersten Kilometer sehr schnell an, fiel im Laufe des Rennens aber deutlich zurück und kam als Sechste ins Ziel knapp vor Jessie Diggins. Lokalmatadorin Hanna Falk wurde erstklassige Achte noch vor Ingvild Flugstad Østberg und den beiden Deutschen Sandra Ringwald und Steffi Böhler.
Ansporn durch Heimrennen
Endlich ein Weltcup auf heimischem Terrain: Für die in Ulricehamn geborene Hanna Falk brachte das Rennen vor ihrem Heimpublikum enorme Motivation und sie lief das Distanzrennen ihres Lebens. Bisher stand bei ihr in einem Weltcuprennen über zehn Kilometer ein 14. Platz als bestes Resultat zu Buche, allerdings im klassischen Stil. Im freien Stil erreichte sie nie die Punkte. Das sollte sich heute ändern, wo sie mit einem Lächeln im Gesicht ins Rennen ging und mit Startnummer zehn eine Zeit vorlegte, an der alle zu knabbern haben sollten. Erst mit Startnummer 30 konnte Astrid Jacobsen sie aus der Leader’s Box verdrängen. Am Ende konnte sie mit Familie, Freunden und 25.000 anderen Fans den sensationellen achten Platz feiern.
Starkes Rennen von Ringwald und Böhler
Bei Sandra Ringwald und Steffi Böhler stimmt definitiv die Form im Hinblick auf die Weltmeisterschaften im Februar in Lahti. Beide zeigten ein sehr gutes Rennen und rangierten sich bei alen Zwischenzeiten im Bereich von Platz zehn und 15 ein. Für beide bedeutete Platz zehn und elf mit knapp einer Minute Rückstand das beste Resultat in diesem Winter in einem Distanzrennen. „Es war richtig cool heute zu laufen mit den vielen Zuschauern. Ich weiß gar nicht, wie viele Tausend hier sind. Es hat echt richtig Spaß gemacht zu laufen. Schön, dass es so gut geklappt hat im Distanzrennen. Das hätte ich so nicht erwartet. Mit meinem zehnten Platz bin ich echt super zufrieden“, meinte Sandra. Und Steffi Böhler erklärte später: „Platz 10+11 heute für die Schwarzwaldmädels und somit die langersehnte WM-Quali in der Tasche! Es war uns eine Ehre vor einem gigantischen schwedischen Publikum zu laufen- ich habe selten so eine Begeisterung auf der gesamten 5km-Runde erlebt! Danke Ulricehamn!“ Victoria Carl hielt sich zu Beginn des Rennens in einem ähnlichen Zwischenzeitenbereich auf, verlor aber auf der zweiten Runde an Boden und wurde schließlich als gute 20. gewertet, 1:25 Minuten hinter der Siegerin. Nicht so gut zurecht wie ihre Teamkolleginnen kam Nicole Fessel, die als 28. gerade noch Weltcuppunkte ergatterte. Katharina Hennig verpasste die Punkte als 33. relativ knapp. Die Schweizerinnen Nathalie von Siebenthal und Nadine Fähndrich wurden 17. und 23., die Österreicherin Teresa Stadlober belegte den 19. Platz.
=> Ergebnis 10km FT Damen
=> Reaktionen aus Ulricehamn: „Die Zuschauer waren Weltklasse!“
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