Über 15 Kilometer im freien Stil konnte sich Alex Harvey durchsetzen. Der Kanadier gewann vor Martin Johnsrud Sundby und Marcus Hellner sowie Dario Cologna, der knapp Vierter wurde.
Harvey stärker als die Skandinavier
Mit einer anderen Taktik als Marit Bjørgen bei den Damen ging Alex Harvey sein Rennen an. Er begann zunächst verhalten, nahm aber schon nach der ersten von drei Runden die Spitzenposition ein, die ihm niemand mehr abnehmen konnte. Bis auf maximal zehn Sekunden auf die Verfolger dehnte er seinen Vorsprung aus, lag im Ziel dann aber immerhin noch sechs Sekunden vor Martin Johnsrud Sundby. „Ich gehe ein Rennen nie schnell an. Ich habe es geschafft, in einen guten Rhythmus zu finden“, erklärte der Kanadier „Ich hatte heute perfekte Ski. Die Strecke hat mir sehr gut gelegen. Ich habe unterwegs viele Informationen über die anderen Jungs bekommen.“ Der Norweger ging noch verhaltener in den Wettkampf, steigerte sich aber später und schob sich Rang um Rang nach vorn. Dennoch lag er bei der letzten Zwischenzeit 16 Sekunden hinter dem Kanadier, dem er aber mit einem Endspurt noch recht nahe kam. „Ich habe mich heute schon ab dem Start nicht so gut gefühlt. Meine große Trainingsperiode für die Weltmeisterschaften begann vor zehn Tagen. Ich habe mich etwas schwach gefühlt. Aber das wurde während des Rennens besser“, sagte er. Mit vier Athleten innerhalb von vier Sekunden war der letzte Podestplatz sehr umkämpft und ging schließlich an Marcus Hellner, was die Schweden erneut zum Jubeln brachte. „Nach der Tour de Ski wurde ich krank und ich bin erst Montag wieder ins Training eingestiegen. Ich wusste nicht, was ich heute zu erwarten hatte“, meinte Hellner. „Ich habe mich darauf gefreut, ich wollte unbedingt in Ulricehamn antreten. Ich bin 100 Kilometer von hier aufgewachsen und habe hier viele Wettkämpfe bestritten, als ich klein war. Ich habe mich heute sehr gut gefühlt und ich habe gemerkt, dass ich um den dritten Platz kämpfe. Es ist toll, auf dem Podium zu landen.“ Um nur vier Zehntelsekunden verpasste Dario Cologna als Vierter das Treppchen, nachdem er lange Zeit der erste Verfolger von Alex Harvey gewesen war. Rang fünf ging an den überraschend starken Norweger Daniel Stock, der bisher erst dreimal im Weltcup eingesetzt worden war – jeweils im 50er Massenstart am Holmenkollen. Andrew Musgrave wurde Sechster mit 8 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Platz sieben ging an Daniel Rickardsson gefolgt von Finn Hågen Krogh, der auf der ersten Runde um die Podestplätze mitmischte, dann aber durchgereicht wurde. Petr Sedov meldete sich als Neunter zum ersten Mal seit Jahren in den besten Zehn zurück. Keishin Yoshida konnte mit Platz zehn knapp sein bestes Weltcupresultat verbessern.
Florian Notz in den Top20
Aus deutscher Sicht konnte Florian Notz ein gutes Rennen zeigen. Der im Allgäu trainierende 24-Jährige ging sehr vorsichtig mit nur der 66. Zeit ins Rennen und verlor bereits 17 Sekunden auf den ersten 1,5 Kilometern, machte aber nach und nach Positionen gut. Nach zehn Kilometern lag er quasi zeitgleich mit Valentin Mättig auf Position 29 und drehte auf der Schlussrunde noch einmal richtig auf. Auf den letzten fünf Kilometern büßte er nur noch drei weitere Sekunden ein und verbesserte sich um elf Ränge auf Platz 18. Lucas Bögl lief zwar eine konstantere Pace, verpasste aber die Punkte als 33. wie auch Valentin Mättig auf Position 39. Tim Tscharnke belegte Position 49 und Thomas Bing wurde 55. Neben Dario Cologna konnten sich mit Toni Livers auf Platz zwölf sowie einem sehr starken Jason Rüesch und Curdin Perl auf 15 und 16 drei weitere Schweizer unter die besten 20 schieben.
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