Dolomitenlauf: Franzosen dominieren, Maierhofer gewinnt, Freimuth Zweiter

Die Sieger des Dolomitenlauf Classicrace v.l.: Thomas Freimuth, Damien Tarantola und Martin Sutter © EXPA Pictures © Michael Gruber

Beim Dolomitenlauf gingen an diesem Wochenende knapp 900 Teilnehmer auf die Strecken im österreichischen Obertilliach. Neben französischen Siegern durften auch deutsche und österreichische Langläufer jubeln.

Platz zwei für Freimuth, Sieg für Maierhofer

Traumwetter mit herrlichem Sonnenschein begleitete am Samstag bei Temperaturen knapp unter Null Grad die Langläufer aus 26 Nationen beim „Dolomiten-Classicrace“, einem Bewerb des weltumspannenden Langlaufnetzes Worldloppet. Nach dem Start beim nordischen Zentrum in Obertilliach warteten auf der 42 Kilometer Langdistanz eine neun Kilometer und drei elf Kilometer lange Schleifen auf die Teilnehmer. Während es der Großteil der Hobbyläufer beim größten Volkslanglauf Österreichs ruhiger anging, schlugen die Spitzenläufer gleich hohes Tempo an. Rasch teilte sich das Feld in mehrere Gruppen. Bis Kilometer 17 bildete sich eine vierköpfige Spitzengruppe: Neben dem französischen Favoriten Damien Tarantola und dem Deutschen Thomas Freimuth lagen mit Martin Sutter und Martin Mesotitsch auch zwei Österreicher vorne. Das Spitzenquartett arbeitete sehr gut zusammen und lag auch nach 28 Kilometern in Führung. Der Vorsprung auf die nächste Gruppe mit den Österreichern Stefan Sutter und Thomas Steurer pendelte sich bei rund 30 Sekunden ein. Bis zur letzten Runde harmonierten die Führenden, dann setzte Damien Tarantola alles auf eine Karte und setzte sich klar von seinen Gegner an. Er siegte bei seinem ersten Start in Osttirol klar mit 1:24 Minuten Vorsprung vor dem deutschen Spitzenläufer Thomas Freimuth. „Es waren perfekte Bedingungen. In der letzten Runde habe ich noch einmal das Tempo erhöht und konnte mich absetzen. Erster Start hier und erster Sieg – keine schlechte Bilanz für mich“, schmunzelte der Franzose. Der Vorarlberger Martin Sutter, Vierter im Vorjahr und bisher einmal Zweiter und zwei Mal Dritter beim Classicrace, schaffte es mit Rang drei erneut aufs Podest. „Der Sieg war weit weg, dafür war Tarantola viel zu stark“, sagte Sutter, der drei Sekunden hinter Freimuth ins Ziel kam. Mit dem vierten Platz zeigte sich Weltcup-Biathlet Martin Mesotitsch mehr als zufrieden: „Perfektes Wetter, perfekte Loipen. In der letzten Runde ging mir dann gegen die Spitzenläufer etwas die Luft aus.“ Im 42km-Rennen der Damen setzte sich die erst 20-jährige Österreicherin Magdalena Maierhofer mit einer Zeit von 2:22 Stunden klar gegen die Konkurrentinnen durch. Sie distanzierte die Norwegerin Marit Brondbo um unglaubliche 20 Minuten. Dritte wurde die Estin Tiiu Jüriado. Die mit 1.83 Metern größte Dame im Feld war am heutigen Tag nicht zu schlagen. „Es hat mir bei dem Wetter unglaublich getaugt heute und die Skier waren optimal präpariert“, sagte Maierhofer. Das deutsche „adidas XCS team“ feierte mit Max Olex, Ex-Classic-Sieger Toni Escher und Manuel Sieber einen Dreifacherfolg auf der 21 Kilometer langen Kurzdistanz. „Es war ein schnelles Rennen und perfekter gehen die Loipen nicht“, freute sich Olex aus Garmisch-Partenkirchen im Ziel. Er siegte in 45:17 Minuten mit 18 Sekunden Vorsprung vor Escher. Bester Österreicher wurde Roland Lentner aus Vomp als Neunter. Bei den Damen siegte die Italienerin Simeoni Federica.

Franzosen dominieren Skating-Rennen

Perfektes Langlaufwetter mit angenehmen Temperaturen und viel Sonnenschein begleitete auch am zweiten Tag die zahlreichen Hobby- und Weltklasse-Langläufer beim 43. Dolomitenlauf, der ersten Station des FIS Worldloppet Cups für die Spitzenläufer und Bewerb des Worldloppets für die Teilnehmer aus 26 Nationen. Wie beim Dolomiten-Classicrace standen zwei Distanzen – 42 und 21 Kilometer – zur Auswahl. Auf der Langdistanz bildete sich bis Kilometer 17 eine große Führungsgruppe mit 16 Läufern. Doch je näher das Ziel kam, desto mehr drehten die französischen und Schweizer Top-Läufer auf. Bei Kilometer 28 formierte sich ein Spitzentrio mit Loic Guigonnet, Candide Pralong und dem Dolomitenlauf-Vorjahreszweiten Ivan Boiteux Perrillat. Nach einem kurzen Geplänkel an der Spitze schafften wieder sieben Läufer den Anschluss. Auf dem letzten Kilometer drehten dann die Franzosen erneut auf und der 31-jährige Ivan Boiteux Perrillat siegte nach 1:39,02 Stunden mit 2,2 Sekunden vor dem Schweizer Candide Pralong (Gesamtdritter FIS Worldloppet Cup 2015/2016) und zehn Sekunden vor seinem Landsmann Loic Guigonnet. „Nach dem zweiten Platz im Vorjahr schaffte ich heute bei perfekten Bedingungen den Sieg. Es war ein optimaler Einstieg in die neue FIS Worldloppet Cup-Saison“, freute sich Perrillat, der im Vorjahr Gesamtvierter des FIS Worldloppet Cups wurde.  Vorjahressieger Bastien Poirrier belegte heute den achten Platz. Bester Deutscher war Toni Escher auf Rang 13. Nach Thomas Zlöbls Rang 21 im Vorjahr belegte der Kaunertaler Urban Lentsch heute als bester Österreicher den 20. Platz. „Die Jungs vorne gaben ganz schön Gas. Ich spürte noch den Kaiser Maximilian-Lauf von letzter Woche, den ich gewinnen konnte. Mein Ziel waren heute die Top-20 und das habe ich geschafft“, freute sich Urban im Ziel. Dem 42km-Rennen der Damen drückten die Französin Aurelie Dabudyk, die dominierende Läuferin im FIS Worldloppet Cup des letzten Jahres, und die Schweizerin Rahel Imoberdorf klar ihren Stempel auf. Von Beginn an lag das Duo an der Spitze. Auf den letzten Kilometern zeigte Vorjahressiegerin Dabudyk, dass sie im FIS Worldloppet Cup auch heuer nur schwer zu schlagen sein wird. Sie distanzierte auf den letzten Kilometern noch die Zweite Rahel Imoberdorf um 57 Sekunden. Den dritten Platz sicherte sich die Schweizerin Seraina Boner. Der 20-jährige Bernhard Flaschberger aus St. Veit im Pongau hat das Rennen über die 20 Kilometer mit 18 Sekunden Vorsprung vor dem Tiroler Christian Kitzbichler gewonnen. Dritter wurde der Italiener Julian Brunner. Bei den Damen sicherte sich die Obertilliacherin Renate Ganner ihren ersten Sieg. Die Lokalmatadorin gewann rund 2:30 Minuten vor der Italienerin Federica Simeoni, die gestern das 21km-Dolomiten Classicrace gewann. „Seit rund einer Woche mache ich Pause vom Weltcup, weil ich mit dem Springen derzeit gar nicht zusammen komme. Ich bin heute beim Dolomitenlauf gestartet, um den Kopf freizubekommen. Für mich war es ein tolles Rennen heute und es hat viel Spaß gemacht, sich mit den Top- und Hobbyläufern zu matchen“, freute sich der Nordische Kombinierer Flaschberger im Ziel.

Alle Ergebnislisten hier: Ergebnisse Dolomitenlauf Obertilliach (Österreich)

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