Langlauf Weltcup Falun: Emil Iversen triumphiert im 30 Kilometer Massenstart

Emil Iversen (NOR) © Modica/NordicFocus

Nach seiner Enttäuschung über Platz zwei gestern konnte sich Emil Iversen diesmal über den Sieg im klassischen Massenstart über 30 Kilometer freuen. Zweiter wurde Martin Johnsrud Sundby vor Calle Halfvarsson.

Iversen stärker als Sundby

Emil Iversen (NOR) © Modica/NordicFocus

Es war insgesamt ein abwechslungsreicher Massenstart, in den durch langgezogene Tempoverschärfungen vor den Bonussprints immer wieder Bewegung kam. Nach 20 Kilometern setzte Sjur Røthe die erste ernstzunehmende Attacke aus dem Stadion hinaus und konnte sich zunächst absetzen. Die Gruppe ließ ihn am langen Zügel mit etwa zehn Sekunden Abstand laufen. Nach einem Blick über die Schulter ließ er sich am letzten Berg vor dem Stadion nach etwa vier Kilometern Flucht wieder einholen. Auf der letzten 5 Kilometer-Runde hielt Daniel Rickardsson das Tempo hoch, so dass die Gruppe immer kleiner wurde und auch Alex Harvey und Dario Cologna den Anschluss verloren, nachdem sie sich große Teile des Rennens am Ende der Gruppe hielten. Beim letzten Stadiondurchlauf 2,5 Kilometer vor dem Ziel waren noch elf Athleten zusammen, aber Calle Halfvarsson musste kurz darauf leicht abreißen lassen. Emil Iversen sorgte nun zusammen mit Martin Johnsrud Sundby für Tempo und die Norweger konnten sich zusammen mit Iivo Niskanen leicht absetzen. Sundby attackierte in zwei aufeinanderfolgenden kleinen Anstiegen und es öffnete sich ein kleines Loch zu dem Teamkollegen, der sich aber in der Abfahrt wieder heransaugen konnte. Iversen sprang die Brücke hinauf, Sundby versuchte sich oben in den Windschatten zu hängen, gab sich aber schnell geschlagen. Martin Johnsrud Sundby verzichtete auf einen harten Zielsprint und wurde Zweiter hinter seinem jubelnden Teamkollegen, der heute sichtlich besser gelaunt war und der Kamera einen Kuss zuwarf. „Yeah, es ist toll zu gewinnen. Ich habe jetzt 14 Tage gut trainiert und dachte, ich könnte beide Tage ein gutes Rennen machen. Gestern liefen die letzten 30 Meter nicht so gut. Heute habe ich bis zum Ende alles gegeben. Meine Form ist im Moment sehr gut“, meinte er. Sundby war ebenfalls zufrieden: „Es war eine gute Leistung heute. Ich konnte viele Bonuspunkte sammeln während des Rennens und auch der zweite Platz hilft mir weiter. Ich bin froh, dass Emil heute seinen Sieg geholt hat nach dem Fotofinish gestern.“ Rang drei ging im Zielsprint der Gruppe an Calle Halfvarsson, der noch einmal alle Kräfte mobilisierte und Sjur Røthe knapp bezwang. „Ich hatte heute nicht die Form für ein Podium, aber ich hatte Podiumski! Sie waren extrem schnell“, so der Schwede. Niklas Dyrhaug wurde Fünfter vor Iivo Niskanen und Daniel Rickardsson. Rang acht ging an Alexander Bessmertnykh gefolgt von Hans Christer Holund. Jean Marc Gaillard wurde Zehnter vor Andrey Larkov. Sergey Ustiugov wirkte wie schon im gestrigen Sprint nicht so frisch und verlor auf den letzten Kilometern den Anschluss, was Platz zwölf bedeutete. Dario Cologna wurde 16. mit 1:22 Minuten Rückstand.

Tim Tscharnke in den Punkten

Sebastian Eisenlauer (GER), Jonas Baumann (SUI) (l-r) © Modica/NordicFocus

Mit einem guten letzten Renndrittel konnte Tim Tscharnke noch in die Punkte laufen und das Rennen als 27. beenden. Zuvor war immer Sebastian Eisenlauer der beste Deutsche, für den das Rennen mit einer verpassten Verpflegung nach fünf Kilometer nicht so gut losging. Im weiteren Rennverlauf reihte er sich auf der richtigen Spur ein und erwischte alle Getränke, so dass er lange einen Wettkampf zwschen Platz 25 und 30 machte. Auf den letzten fünf Kilometern ging dem Allgäuer etwas die Luft aus und er büßte weitere 90 Sekunden ein, so dass er schließlich als 33. ins Ziel kam. Inzwischen war bereits die Zeit von Tim Tscharnke gekommen, der auf den letzten zehn Kilometern Position um Position gutmachte und zwei Kilometer vor dem Ziel auch an dem Teamkollegen vorbeiging. Im Ziel wies Tscharnke als bester Deutscher drei Minuten Rückstand auf. Ebenfalls ein gutes Rennen machte Hannes Dotzler in seinem ersten Rennen nach zweijähriger Weltcuppause wegen seines Pfeifferschen Drüsenfiebers. Der Allgäuer konnte sich seine Kräfte gut einteilen, nachdem er schon im Anstieg nach sechs Kilometern eine große Lücke nach vorn in Kauf nehmen musste. Am Ende kämpfte er auf der Zielgeraden um jede Position und wurde als 41. gewertet. „Heute Platz 41 über 30 km beim Weltcup in Falun. Es war schön mal wieder bei einem Weltcup am Start zu stehen und ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung. Der Weg zur alten Form ist wie erwartet noch lang, aber ich bin zuversichtlich, dass ich mich in den nächsten Wochen und Monaten weiter steigern kann. Jetzt geht es wieder in eine Trainingsphase und die nächsten Wochen werden zeigen, ob und wann ich wieder für einen Wettkampf bereit bin“, erklärte Hannes. Bald darauf überquerte Thomas Wick als 42. die Linie, Valentin Mättig wurde 50. Beide verloren ebenfalls schon früh den Kontakt zum Feld. „Knallharte 30km beim heutigen Weltcup in Falun mit Hannes Dotzler! Wettkampf bedeutet: Adrenalin, Schmerz, sich selbst zu pushen und seine eigenen physischen und psychischen Grenzen auszuloten. Und genau dieses Gefühl hat mir die letzten Wochen gefehlt! Ich bin froh, wieder dabei zu sein!“, meinte Thomas Wick nach dem Wettkampf. 

 

=> Ergebnis 30 Kilometer KT Massenstart Herren

=> Stimmen aus Falun: „Yeah, es ist toll zu gewinnen!“

 

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