Axel Teichmann verbesserte sich auf Platz drei in der Gesamtwertung, Rene Sommerfeldt löste das Olympia-Ticket – die deutschen Sieganwärter bei der Tour de Ski hatten im Sonnenschein von Toblach allen Grund zu strahlen. Nicht zu stoppen war auf der 6. von acht Etappen der Schwede Daniel Rickardsson, der nach 10km überraschend triumphierte.
Behle: „Können zufrieden sein“
„Wir können sehr zufrieden sein. Wir haben als einzige Nation drei Läufer unter den besten Elf der Gesamtwertung. Wir haben alle Chancen nach vorn“, sagte Bundestrainer Jochen Behle. Nach gewohnt langsamem Start stürmte Teichmann mit der schnellsten Schlussrunde noch auf Platz vier in der Tageswertung nach vorn, gerade mal 13,4 Sekunden hinter Rickardsson. Damit machte er in der Gesamtwertung zwei Plätze gut und hat vor dem Finalwochenende nur 29,5 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Petter Northug (Norwegen).
Teichmann rechnet mit „spannendem Finale“
„Der Rückstand auf Northug ist nicht groß. Das wird ein spannendes Finale, aber mir ist egal, ob ich am Ende auf dem Podest stehe oder Fünfter werde“, sagte Teichmann und wollte nur noch eins: „Jetzt gehe ich ein Nickerchen machen.“
Zwei Trümpfe in der Hinterhand
Wesentlich aufgedrehter war Rene Sommerfeldt, der als starker Elfter ausgerechnet in der ungeliebten klassischen Teichnik endlich die Qualifikation für die Winterspiele von Vancouver schaffte. „Das ist doch ein Superergebnis. Wir haben Axel vorn drin und haben zwei Verfolger, die nach ganz vorn noch was richten können“, sagte Sommerfeldt.
Klassik-Spezialist Jens Filbrich liegt nach Platz zehn in der Tageswertung auch in der Gesamtwertung auf Position zehn direkt vor Sommerfeldt. Der hat nur 1:19,6 Minuten Rückstand auf Northug und darf sich als großer Kletterspezialist beim abschließenden Berglauf am Sonntag Hoffnungen machen. „Für die Gesamtwertung kommt vor allem der Rene in Frage. Bei Axel ist es mir ehrlich gesagt egal, wie er den Berg hochläuft“, sagte Behle.
Reichelt fällt zurück
Auch Teichmann selbst gibt vor, dass ihm die Siegprämie von 150.000 Schweizer Franken nicht reizt: „Für mich zählt in diesem Winter nur eine Olympia-Medaille, die habe ich nämlich noch nicht.“
Der einzige Wermutstropfen aus deutscher Sicht war an diesem Traumtag unter dem Bergmassiv der drei Zinnen der 48. Platz von Tom Reichelt. Der Sachse dürfte sich als 18. der Gesamtwertung mit mehr als zwei Minuten Rückstand aus der langen Liste der Sieganwärter verabschiedet haben.
Zum Abschluss wird es steil
Nach einem Ruhetag am Freitag wird die vierte Auflage der Tour am Wochenende mit den letzten beiden Etappen im Val di Fiemme abgeschlossen. Beim klassischen 20-km-Rennen am Samstag rechnet Behle damit, „dass alle Favoriten wieder zusammenlaufen“. Die Entscheidung fällt dann beim spektakulären Berglauf mit einer Steigung von bis zu 28 Prozent. Sommerfeldt: Ich freue mich schon darauf, mich zu quälen.“
Gute Tour-Bilanz des DSV
Bislang hat bei der Tour de Ski immer ein Deutscher den Sprung auf das Podest geschafft. Dem Premierensieg des diesmal vorzeitig ausgestiegenen Tobias Angerer (2007) folgte Platz zwei von Rene Sommerfeldt (2008) und Rang drei von Teichmann (2009). Beide haben alle Chancen, diesmal den Tour-Sieg zu realisieren.