Charlotte Kalla konnte im Skiathlon beim Weltcup in Lillehammer ihre starke Frühform bestätigen und den Sieg vor Heidi Weng und Ragnhild Haga feiern. Teresa Stadlober wurde erneut Sechste.
Kalla wieder erfolgreich
Charlotte Kalla ist auch in Lillehammer stärker als die Lokalmatadorinnen aus Norwegen. Die Schwedin schlug von Beginn an ein hohes Tempo an und versuchte sich sofort zusammen mit Heidi Weng und Teresa Stadlober zu lösen. Das gelang schließlich nach einer Attacke der Norwegerin am langen Anstieg nach zwei Kilometern. Als die Österreicherin zurückfiel, kämpften Kalla und Weng allein um den Sieg. Die Entscheidung fiel etwa zwei Kilometer vor dem Ziel, als Kalla angriff und die Norwegerin sofort abreißen lassen musste. Im Ziel trennten die beiden Athletinnen 20 Sekunden. „Heidi war immer sehr stark am langen Anstieg und vielleicht hatte sie am Ende nicht mehr die Kräfte, die ich hatte. Ich habe mich dann konzentriert und ich hatte ja Zeit genug, um mir zu überlegen, was ich mache. Als ich attackiert habe, konnte Heidi nicht mehr kontern“, sagte die Weltcupführende. Hinter Heidi Weng belegte Ragnhild Haga wie in Ruka Platz drei. Die Norwegerin hatte als Neunte die Ski gewechselt und drehte danach richtig auf. Sie zog an der Gruppe vorbei und machte sich nach 10,5 Kilometern allein auf die Verfolgung von Kalla und Weng. Nach ihrer bärenstarken Freistil-Leistung konnte sie sich erneut über ein Podium freuen. Marit Bjørgen hatte über weite Strecken des Rennens in der Verfolgergruppe keinen guten Eindruck gemacht, mobilisierte am Ende aber noch alle Kräfte und ersprintete sich Platz vier vor Jessie Diggins. Teresa Stadlober wurde Sechste wie am letzten Wochenende, Rang sieben ging an Krista Pärmäkoski. Ingvild Flugstad Østberg wurde Achte vor Natalia Nepryaeva und Sadie Bjornsen.
Sechste nach starkem Beginn
Über ihren sechsten Platz konnte sich Teresa Stadlober diesmal nicht richtig freuen. Die Österreicherin zeigte sich wieder in sehr guter Form, war aber nach 4,5 Kilometern urplötzlich aus dem Spitzentrio verschwunden. Die Salzburgerin hatte einen Sturz hinnehmen müssen, der ihr die große Chance auf einen Podestplatz nahm. Sie fand sich in der Verfolgergruppe wieder, wo sie bis zum Ende problemlos mithielt. Sie belegte den sechsten Platz, wegen des Sturzes blieb aber die Freude darüber beim Überqueren der Linie aus – es wäre viel mehr drin gewesen. Die Schweizerin Nathalie von Siebenthal kam als gute 15. ins Ziel. Nadine Fähndrich überzeugte als 23.
Hennig im Pech
In der ersten Rennhälfte war die 21-jährige Katharina Hennig die klar beste Deutsche und konnte als einzige DSV-Athletin einigermaßen mit der Verfolgergruppe mithalten. Mit 17 Sekunden Rückstand wechselte sie als sehr gute 17. das Material. Nach dem Skiwechsel war Katharina Hennig plötzlich aus der Verfolgergruppe verschwunden. Bei der ersten Zwischenzeit nach 800 Metern tauchte das deutsche Nachwuchstalent mit 1:13 Minuten Verspätung auf und büßte auch danach mehrere Minuten ein, so dass sie sich nach sehr gutem Klassikrennen mit Platz 42. begnügen musste. Das große Problem der Sächsin war der Skiwechsel, wo sie nicht in die Bindung kam. Eine große Enttäuschung für sie selbst und ihren Trainer Torstein Drivenes: „Sie hat ein sehr starkes Rennen gemacht bis zum Skiwechsel und in der Gruppe Top15 mitgehalten, vielleicht sogar Top10. Dann hat sie etwas Probleme mit dem Skiwechsel gehabt und dort 1:15 Minuten verloren. Das ist klar, dann ist der Wettkampf vorbei für sie. Das ist richtig schade für sie, sie ist so stark gelaufen!“
Böhler beste Deutsche als 20.
Nach dem verpatzten Skiwechsel Hennigs war Steffi Böhler im Ziel die beste Deutsche. Die gebürtige Schwarzwälderin hatte beim Skiwechsel als 25. schon mehr als eine Minute zurückgelegen und verdoppelte ihren Rückstand auf die Spitze bis ins Ziel. Mit diesem Ergebnis konnte sie das Rennen aber immerhin als 20. beenden – ein Lichtblick. „Mit Steffi geht es nun voran im Vergleich mit letzter Woche in Ruka. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Sie ist nicht mehr 18 Jahre alt und braucht ein paar Wettkämpfe, bevor sie in ihr normales Niveau kommt und heute mit Platz 20 ist das ein Schritt. Das ist noch nicht das, was wir wollen. Aber solange es nach vorne geht, bin ich sicher, dass sie erleichtert ist und später in der Saison eine Stütze der Mannschaft wird“, sagte Drivenes. Sandra Ringwald verlor wie die übrigen Deutschen außer Hennig schon früh den Anschluss an die Verfolgergruppe, konnte sich im Laufe des Rennens aber fangen. Nach Platz 28 beim Skiwechsel steht am Ende Rang 24 zu Buche. Victoria Carl verpasste die Punkte als 21. wie auch Monique Siegel als 39.
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