Russland von Olympia ausgeschlossen: Bestimmte Athleten dürfen teilnehmen

Olympische Ringe © NordicFocus

Die Entscheidung des IOC bezüglich Russlands Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ist gefallen. Das russische Team wurde zwar gesperrt, bestimmte Athleten dürfen aber unter neutraler Flagge teilnehmen.

„Beispielloser Angriff auf die Integrität der Olympischen Bewegung“

Um 19:40 Uhr traten IOC-Präsident Thomas Bach und Samuel Schmid, ehemaliger Bundespräsident der Schweiz und Leiter der IOC-Komission zur Untersuchung der Vorfälle von Sochi auf institutioneller Ebene, in Lausanne vor die Mikrofone, um bekannt zu geben, dass das russische nationale Olympische Komitee mit sofortiger Wirkung von den Spielen 2018 in Pyeongchang ausgeschlossen ist. Diese Entscheidung traf das Exekutivkomitee des IOC in einer zuvor absolvierten Sitzung, in der die Ergebnisse der Schmid-Komission diskutiert und schließlich ein Urteil gefällt wurde. In einer wenige Minuten später versendeten Mitteilung des IOC heißt es wörtlich: „Die Schlussfolgerungen des Schmid-Reports, sowohl zu faktischen als auch zu rechtlichen Aspekten, bestätigten ‚die systematische Manipulation der Anti-Doping-Regeln und -Systeme in Russland durch die Verschwindende Positive Methodik und während der Olympischen Winterspiele in Sochi 2014 sowie die verschiedenen Ebenen der administrativen, rechtlichen und vertraglichen Verantwortung, die sich aus der Nichteinhaltung der jeweiligen Verpflichtungen der verschiedenen beteiligten Einheiten ergeben‘.“ Bach sagte dazu während der Pressekonferenz: „Es war ein beispielloser Angriff auf die Integrität der Olympischen Bewegung und des Sports.“ Darum habe das IOC-Exekutivkomitee ausgewogene Sanktionen für die systematische Manipulation ausgesprochen. „Dies soll einen Strich unter die schädigende Episode ziehen und als Katalysator für einen von der Wada geleiteten effektiveren Anti-Doping-Kampf dienen“, so Bach weiter.

Keine russische Flagge, Bekleidung und Hymne

Ein Komplettausschluss von russischen Sportlern ist diese Entscheidung nicht. Zwar wurden Offizielle wie der ehemalige Sportminister Russlands Vitaly Mutko lebenslang von Olympischen Spielen ausgeschlossen und Trainer beziehungsweise Ärzte von gesperrten Athleten erhalten keinen Zutritt zu Olympia 2018, aber bestimmte russische Athleten dürfen unter neutraler Flagge antreten. Diese Athleten dürfen in der Vergangenheit keine Anti-Doping Regelverletzung begangen haben und müssen im Vorfeld der Spiele gezielt getestet worden sein. Dann werden sie von einem Gremium aus Mitgliedern der unabhängigen Testorganisation (ITA), der WADA, der DFSU und des IOC auf eine Einladungsliste gesetzt. In Pyeongchang dürfen sie dann ausschließlich in neutraler Bekleidung und unter der Olympischen Flagge antreten. Bei möglichen Ehrungen wird die olympische Hymne gespielt. Zusätzlich zum Ausschluss muss das russische nationale Olympische Komitee eine Strafe von 15 Millionen US-Dollar hinnehmen. Diese soll der ITA als Grundlage zum Aufbau eines globalen Anti-Doping-Systems dienen.

Quellen: IOC, n-tv.de