Simen Hegstad Krüger feierte in Toblach über 15 Kilometer Freistil des ersten Weltcupsieg seines Lebens. Maurice Manificat musste sich knapp geschlagen geben. Rang drei ging an Andrew Musgrave.
Krüger bestätigt starke Form
Wird geskatet in diesem Winter, ist Simen Hegstad Krüger sofort da. Siebter in Ruka, jeweils Vierter in Lillehammer und Davos – und nun also der erste Sieg. Der Norweger hat in diesem Jahr einen großen Sprung gemacht und zählt in dieser Disziplin definitiv zu den Medaillenkandidaten. Er ging die erste Runde etwas verhaltener an und erhöhte dann kontinuierlich das Tempo. Schon nach zehn Kilometern hatte er die Führung inne, die er bis zum Ziel noch etwas ausbaute. „Es ist toll, endlich ein Weltcuprennen zu gewinnen. Ich war schon zweimal Vierter diese Saison. Ich dachte, dass meine Form gut ist und ich habe gehofft, eine gute Leistng abliefern zu können und damit hoffentlich aufs Podium zu kommen. Aber heute Erster zu sein, ist einfach unglaublich“, freute er sich. Rang zwei ging an Davos-Sieger Maurice Manificat, der ebenfalls nicht zu den Schnellsten auf den ersten fünf Kilometern gehörte. Im Endspurt konnte er die Zeit von Andrew Musgrave noch unterbieten, der bisher vor ihm gelegen hatte. Für den Schotten war es dennoch das beste Weltcupergebnis und das erste Podium außerhalb von Handicaprennen. Hinter dem Briten, der für sein Ingenieur-Studium und bessere Trainingsbedingungen nach Trondheim zog, belegte Alex Harvey den vierten Platz vor Sergey Ustiugov und Finn Hågen Krogh. Mit reduziertem Training hat der Norweger seine Form nun endlich gefunden und wird mit Platz sechs vor seinem Teamkollegen Hans Christer Holund belohnt. Matti Heikkinen wurde Achter gefolgt von Toni Livers und Johannes Høsflot Klæbo. Der bisherige Seriensieger hat 35 Sekunden Rückstand nach vorn.
Livers und Hauke mit Tempomacher
Toni Livers lieferte als Neunter ein erstklassiges Rennen ab und wurde damit bester Schweizer vor Dario Cologna, der nach starkem Beginn Zwölfter wurde. Livers hatte auf der Strecke mit Sergey Ustiugov zusammengefunden und ab Runde zwei vom hohen Tempo des Russen profitiert, der zehn Minuten nach ihm gestartet und damit in einer anderen Runde war. In einer ähnlich guten Situation war der Österreicher Max Hauke wie schon letzte Woche in Davos. Diesmal konnte er sich an Hans Christer Holund anhängen und lag nach zehn Kilometern an 16. Stelle. Da er danach aber noch eine Runde alleine laufen musste, büßte er Zeit ein und wurde schließlich 24. Nicht so gut klappte die Kooperation von Dario Cologna und Martin Johnsrud Sundby, die beide im Laufe des Rennens Zeit verloren. Im Ziel waren beide quasi zeitgleich, jedoch wurden dem Norweger noch 15 Sekunden Zeitstrafe wegen eines Frühstarts aufgebrummt, so dass er statt auf Platz zwölf nur als 20. gewertet wurde. Jonas Baumann wurde 22., nachdem er viele Kilometer mit Finn Hågen Krogh mitlaufen konnte. Auf den letzten fünf Kilometern allein kassierte allerdings auch er noch einige Sekunden.
Bögl und Katz in den Punkten
Aus deutscher Sicht konnten nur Lucas Bögl und Andi Katz noch Weltcupunkte erringen mit Platz 26 und 28. „Nach starkem Schneefall gestern war die Strecke heute wieder deutlich schneller. Mit Platz 28 gab es wieder ein paar Weltcuppunkte und die Chance morgen in der klassischen Technik noch ein paar Plätze gut zu machen. Die Abstände sind sehr gering, also voller Angriff morgen!“, meinte Andi Katz. Florian Notz verpasste das Ziel bei seinem ersten Saisonrennen als 31. hauchdünn. Lucas Bögl machte nach gutem Start vor allem auf der letzten Runde noch einmal verlorene Sekunden gut. Früh im Rennen bildeten Lucas Bögl und der früh gestartete Jonas Dobler ein Duo auf der Strecke, das aber bald auseinanderfiel. Beide liefen später jeweils noch ein Stück mit dem heute sehr schnellen Toni Livers zusammen, vor allem Jonas Dobler konnte das Tempo des Schweizers aber nicht mitgehen. Lucas Bögl und Toni Livers, gestartet mit 30 Sekunden Zeitabstand, kamen schließlich gemeinsam ins Ziel. Auf der ersten Runde hatten beide noch identische Zeiten gelaufen, später war der Schweizer deutlich stärker. Im Ziel trennten beide Athleten 30 Sekunden und 17 Plätze. „Mit dem 26. Platz sind wieder Punkte rausgesprungen. Es ist arsch eng, nach vorne fehlt nicht viel! Des Niveau stimmt und der Schritt nach vorne kommt vielleicht schon morgen!“, sagte er. Nach Platz 26, 28 und 31 für Bögl, Katz und Notz musste sich Jonas Dobler mit Platz 55 begnügen.
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