Verfolgung Toblach: Marit Bjørgen führt Fünffachsieg an

Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), Marit Bjoergen (NOR), Heidi Weng (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Marit Bjørgen war im Verfolgungsrennen über zehn Kilometer im klassischen Stil nach den Ergebnissen des Vortages klar die Stärkste und gewann im Zielsprint vor Ingvild Flugstad Østberg und Heidi Weng.

Bjørgen zurück an der Spitze

Marit Bjoergen (NOR), Heidi Weng (NOR), Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Die Norwegerinnen wollten es Charlotte Kalla mit guter Zusammenarbeit sehr schwer machen – so lautete die Kampfansage von Ragnhild Haga am gestrigen Abend. Die fünf Sekunden auf die Schwedin konnte sie nach dem Start allerdings allein nicht aufholen, so dass sie sich mit den Teamkolleginnen hinter ihr zusammentat. Nachdem sie ihren Startrückstand aufgeholt hatte, erwies sich Marit Bjørgen als die Stärkste, machte Tempo und führte die Gruppe nach vier Kilometern an Charlotte Kalla heran. Weiter hielt die Norwegerin das Tempo hoch, so dass Charlotte Kalla mit mehr und mehr Problemen zu kämpfen hatte und nach sieben Kilometern im Anstieg zurückfiel. Im weiteren Rennverlauf mussten auch Bjørgens Teamkolleginnen nach und nach abreißen lassen. Nur Ingvild Flugstad Østberg, die den meisten Startrückstand hatte, und Heidi Weng, die sich immer im Windschatten aufhielt, konnten bis zum Ziel an der 37-Jährigen dranbleiben. Ins Stadion hinein kam Heidi Weng mit Geschwindigkeitsüberschuss von Position drei, machte aber den Fehler, in der Kurve die Außenbahn zu nehmen. Zwar entschied sie sich sofort wieder anders, aber der Schwung war weg und sie hatte keine Chance mehr auf den Sieg. Marit Bjørgen setzte sich erwartungsgemäß im Doppelstockschub gegen Ingvild Flugstad Østberg und Heidi Weng durch und meldete sich damit nach zuletzt schwächeren Ergebnissen an der Spitze zurück. „Nach meiner Leistung gestern war ich ich nicht sicher, wie meine Form ist. Aber mein Ziel war es, die Lücke zu Charlotte bis zum Ende der ersten Runde zu schließen, was auch geklappt hat. Es ist großartig, wieder zu gewinnen und mit einem Sieg in die Weihnachtspause zu gehen“, freute sich die Siegerin. Ingvild ergänzte: „Es war eine tolle Mannschaftsleistung von unserem Team. Charlotte kämpfte wohl mit schlechtem Grip in den Anstiegen. Als wir sie eingeholt haben, hielten wir das Tempo hoch. Ich habe mich heute sehr gut gefühlt. Ich hatte tolle Ski und meine Form ist so, wie sie sein sollte!“ Rang vier ging 20 Sekunden später an Astrid Uhrenholdt Jacobsen vor Ragnhild Haga und Charlotte Kalla – alle mit jeweils zehn Sekunden Abstand voneinander. Jessie Diggings nahm taktisch klug im Stadion die Kurve ganz innen und ersprintete sich Platz sieben aus einer fünfköpfigen Gruppe heraus. Natalia Nepryaeva kam als Achte ins Ziel vor Sadie Bjornsen, Teresa Stadlober und Kerttu Niskanen. Die Österreicherin hatte auf der ersten Runde kurzzeitig das Tempo hochgehalten, konnte danach aber nur noch mit der Gruppe mitlaufen ohne Akzente zu setzen.

Fessel sichert halbe Norm

Nathalie Von Siebenthal (SUI), Nicole Fessel (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Da Nicole Fessel nach ihrem Einbruch im gestrigen Einzelstart sagte, sie wäre noch nicht in der Lage ein Rennen bis zum Schluss durchzustehen, ging sie die Verfolgung zunächst sehr vorsichtig an. Sie ließ eine Lücke nach vorn aufgehen und lief die ersten Kilometer allein mit wenigen Metern Rückstand hinter den anderen her. Nach drei Kilometern merkte sie, dass sie sich gut fühlt und arbeitete sich an die Vierergruppe heran. Dort übernahm sie mutig sofort die Tempoarbeit und hielt sich im weiteren Rennverlauf scheinbar problemlos in der Gruppe, die nach und nach kleiner wurde. Im Zielsprint musste sie sich Yulia Belorukova und Kathrine Rolsted Harsem geschlagen geben, wurde aber nach einem couragierten Wettkampf sehr gute 14. und schaffte damit die halbe Olympianorm.

Hennig ganz stark

Katharina Hennig (GER), Aino-Kaisa Saarinen (FIN), Nadine Faehndrich (SUI), (l-r) © Modica/NordicFocus

Eine genauso gute Leistung lieferte Katharina Hennig ab, die als 29. ins Rennen gegangen war. Die 21-Jährige bestimmte in der großen Gruppe hinter Nicole Fessel das Geschehen und war während des gesamten Wettkampfes an der Spitze zu finden. Im Ziel hatte sie sogar noch genügend Kräfte, um sich im Sprint gegen den Rest der Gruppe durchzusetzen. Für ihre erstklassige Leistung wurde sie mit dem tollen 17. Platz belohnt. „Endlich lief es mal wieder richtig gut! Mit Platz 17 beim heutigen Verfolgerrennen fahre ich glücklich und zufrieden in die Weihnachtspause nach Hause!“, freute sie sich. Die Schweizerinnen Nadine Fähndrich und Nathalie von Siebenthal kamen als 21. und 22. ins Ziel. Auch die anderen drei DSV-Starterinnen zeigten ein gutes Rennen. Zwar verlor Victoria Carl fünf Positionen, kann mit Platz 27 nach gutem Rennen in ihrer Gruppe aber zufrieden sein. Stefanie Böhler ging das Rennen aggressiv an und lag schon nach einer Runde auf Platz 30, den sie bis zum Ziel hielt. Während sie in ihrer Gruppe viel Arbeit verrichtete, ging Sandra Ringwald das Verfolgungsrennen nicht so schnell an, hielt sich in der Gruppe immer unauffällig im Hintergrund und ersprintete sich schließlich Platz 31 hinter der Kollegin.

 

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