Siri Wigger war die herausragende Athletin des Schweizer Teams bei den Youth Olympic Games (YOG) vergangenen Winter in Lausanne. Nach zwei Goldmedaillen im Cross-Country Cross und im Sprint holte sich die 17-jährige Tochter der früheren Spitzenlangläufer Sylvia Honegger und Jeremias Wigger auch noch die Silbermedaille über 5 Kilometer in der klassischen Technik. Im Interview mit Swiss-Ski blickt die Langlauf-Nachwuchshoffnung aus dem C-Kader der Schweiz, die Ende Februar/Anfang März an den nordischen Junioren-Weltmeisterschaften in Oberwiesenthal zudem Gold mit der Staffel sowie zweimal Bronze (Sprint, 15 km) erringen konnte, auf ihre Zeit in Lausanne zurück.
Siri, mit welchen Gefühlen und Erinnerungen blickst du auf die Zeit an den heimischen Youth Olympic Games zurück?
Es war eine tolle Zeit! Die Stimmung am Streckenrand in Le Brassus und auch im olympischen Dorf in Lausanne war extrem cool. Man kommt mit Athleten, Betreuern und Zuschauern aus der ganzen Welt in Kontakt, was ich sehr schön fand. Aus sportlicher Sicht überwiegt natürlich die Freude über die gewonnenen Medaillen. Wichtig war aber auch die Erkenntnis, dass ich mit den gleichaltrigen Athletinnen aus den großen Nationen mithalten kann. Ein weiterer besonderer Moment war dann die Medaillenfeier auf der Medal Plaza in Lausanne. Der ganze Platz war voll mit Zuschauern. Als ich auf die Bühne gekommen bin, bin ich fast ein wenig erschrocken.
Nach deinen starken Leistungen zu Beginn der Saison konnte vermutet werden, dass du in Lausanne um die Medaillen mitkämpfen wirst. Mit welchen Zielen bist du selbst in die Rennen gegangen? Und warst du überrascht, dass es so gut aufgegangen ist?
Ich hatte seit Beginn der Saison das Ziel, an den Youth Olympic Games eine Medaille zu holen, und ich war auch zuversichtlich, dass dies möglich sein wird. Als ich dann im Vallée de Joux am Start stand, bin ich mit der Einstellung ins Rennen gegangen, dass ich um die Goldmedaille mitkämpfen will. Ich bin aber der Meinung, dass man sich nicht zu fest auf die Goldmedaille verkrampfen sollte. Wenn man ein gutes Rennen zeigt, ergibt sich der Rest von selbst. Dass es am Schluss so gut aufgegangen ist, hat mich natürlich extrem gefreut.
Im Vallée de Joux hast du mit taktischem Geschick und einer enormen Endschnelligkeit die Massenstartrennen dominiert. Wie würdest du selbst deine Stärken beschreiben?
Es ist sicher so, dass ich im Sprint auf meine Endschnelligkeit und dieses taktische Element zählen kann. Weiter würde ich sagen, dass ich über eine gute Technik verfüge und ich einen großen Willen habe. Dieser Wille hilft mir, an meine Grenzen zu gehen und alles rauszuholen. Ich bin mir aber auch bewusst, dass ich mich in allen Bereichen noch verbessern kann und ich mich weiterentwickeln muss.
Der Rummel um deine Person war in der Langlaufszene nach den Youth Olympic Games und den Junioren-Weltmeisterschaften groß. Dein Name fällt in internationalen Medien – und du wirst als Schweizer Hoffnungsträgerin im Langlaufsport gefeiert. Wie nimmt eine junge Athletin diese Medienpräsenz wahr?
Ich habe dies natürlich auch ein wenig mitbekommen. Es ist aber so, dass ich deshalb keinen Druck verspüre. Im Gegenteil, es spornt mich an, weiterhin hart zu trainieren und weiterhin super Resultate zu zeigen.
Wohin führt der Weg der Siri Wigger? Welche Ziele hast du?
Es gilt, weiterhin gut zu trainieren und starke Resultate zu liefern. Wenn ich so irgendwann die Chance bekomme, im Weltcup zu starten, will ich diese natürlich packen. Die Vergleiche mit älteren Athletinnen machen mir keine Angst, und ich versuche, diese Duelle jeweils mutig anzugehen. Langfristig gesehen möchte ich mich im Weltcup beweisen, um dann irgendwann bei Olympischen Spielen um die Medaillen mitzukämpfen.
Quelle: swiss-ski.ch