Hut ab, Justyna! „Es war wie ein Kampf gegen mich selbst!“ Die Polin hat es trotz Schmerzen geschafft, eine olympische Goldmedaille zu gewinnen. Doch auch Steffi Böhler hatte nach ihrem Erfolg Tränen der Freude in den Augen. Hier die Reaktionen nach dem Rennen…
Justyna KOWALCZYK (POL) – Gold
Das ist etwas ganz Besonderes für mich, weil ich mir vor zwei Wochen den Fuß gebrochen habe. Es war wie ein Kampf gegen mich selbst mit dieser Verletzung. Dieser Erfolg hat mich viele Jahre harter Arbeit gekostet. Das ist Gold Nummer vier in der polnischen Geschichte. Darum denke ich, dass es etwas ganz Besonderes ist. Ich war eine der Favoritinnen und ich habe wirklich gegalubt, dass ich es schaffen kann. Das Rennen war sehr schwer. Die letzten drei oder vier Kilometer waren sehr hart für den Körper. Ich musste kämpfen. Es war richtig, den Freistilsprint auszulassen. Es war das Beste, sich auf ein Rennen zu konzentrieren.
Charlotte KALLA (SWE) – Silber
Das ist unglaublich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich über 10 Kilometer klassisch eine Medaille gewinnen kann, weil es so schwer war, aber das war es für alle. Auf dieser Strecke muss man um jeden Meter kämpfen. In den Abfahrten hatte man heute nicht eine so hohe Geschwindigkeit wie zu Beginn der Olympischen Spiele.
Therese JOHAUG (NOR) – Bronze
Mein Ziel war es, eine Einzelmedaille zu gewinnen und ich habe heute so sehr dafür gekämpft. Ich lag während des gesamten Rennens hinter den anderen zurück. Ich war sehr, sehr steif in meinen Beinen. Als ich ins Ziel kam, dachte ich zuerst, ich wäre Vierte. Ich bin nicht so gut in die Olympischen Spiele gestartet, aber ich habe gekämpft und es geschafft, so bin ich nun sehr glücklich.
Steffi Böhler (GER)
Ich bin einfach nur gelaufen. Auf den ersten fünf Kilometern ging es fast wie von alllein, es lief einfach top. Der zweite Teil war wahrscheinlich, wenn man die anderen Athletinnen fragt, die härteste Strecke, die wir je gelaufen sind. Ich bin total glücklich. Ich habe schon auf der Reise hierher gesagt, dass die Teilnahme schon ein Geschenk für mich ist und dass ich das alles genieße so gut es geht. Aber ich bin eben auch ein kleines Kampfschwein und wenn ich am Start stehe, dann will ich auch alles geben.
Ich habe gewusst, dass die ganz guten nach mir kommen. Deswegen habe ich mir da während des Rennens auch gar keine Gedanken gemacht. Das war wahrscheinlich gut, da habe ich mich nur auf mich und auf den nächsten Schritt konzentriert und versucht, den letzten Mörderanstieg noch irgendwie zu bewältigen. Natürlich ist es eine Motivation, wenn man Bestzeit hat und dass es der sechste Platz wird, damit habe ich nicht gerechnet. Wenn wir uns die ganzen Medienberichte und Presseartikel durchlesen und uns zu Herzen nehmen würden, dann… Das ist halt einfach teilweise nicht gerechtfertigt, weil wir eine Sportart betreiben, die fast jeder Mensch auf der Welt betreiben kann und darum ist es unglaublich schwer, da zu den Allerbesten der Welt zu gehören. Deswegen haben wir Mädels versucht, uns in den letzten Tagen und Wochen starkzureden. Jede hat die andere auf ihre posititiven und guten Eigenschaften hingewiesen und ich denke, das ist es, was uns vorwärtstreibt.