Thomas Bing hat einen folgenschweren Fehler vermieden – es musste dann irgendwie gehen, obwohl die Techniker „ein bisschen in die falsche Strukturkiste gegriffen“ haben. Was die deutschen Langläufer und Biathleten nach dem Rennen sagten, findet ihr hier – ebenso wie die Statements der Sieger …
Alexander LEGKOV (RUS) – Gold
Das ist unbezahlbar. Das ist mehr wert als mein Leben. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben. 15 Jahre lang habe ich daran gearbeitet. Meine Haupttaktik war es, Kräfte zu sparen, in der Spitzengruppe zu bleiben und Kontrolle auf die anderen Favoriten auszuüben. Ich bin nun so erschöpft, ich kann nicht begreifen, was passiert.
Maxim VYLEGZHANIN (RUS) – Silber
Ich hätte so einen russischen Erfolg nie erwartet. Wir haben den norwegischen Triumph von gestern wiederholt mit Russen auf den Plätzen eins, zwei und drei. Ich würde dieses Rennen nicht als eines meiner stärksten bezeichnen. Ich bin froh, dass ich die Menschen glücklich machen konnte. Auch wenn wir in der Vergangenheit verloren haben – nun sind wir die Besten …
Ilia CHERNOUSOV (RUS) – Bronze
Was es für mich bedeutet, eine olympische Medaille zu gewinnen? Das ist etwas unglaublich Tolles für jeden Athleten. Ich muss sagen, dass ich Silber verloren habe, weil ich mich vor dem Ziel nicht umgedreht habe. Mein Teamkollege Maxim war knapp vor mir. Ich habe mein Bestes gegen ihn und Martin gegeben. Ich kann nicht beschreiben, was ich fühle. Es kommt nicht oft vor, dass drei Russen zusammen auf dem Podium stehen. Der Abschlusstag bei unserem olympischen Heim-Spiel und dann auch noch drei auf dem Podium. Es ist so eine tolle Athmosphäre hier. Mit jeder Runde spürte ich mehr, wie die Menge uns anfeuerte. Alle, aber uns am meisten.
Dario Cologna (SUI), Facebook
Heute sollte es nicht sein… Mit zwei Goldmedaillen waren es aber unglaubliche Spiele für mich! Ich bin stolz auf meine Leistungen und wie ich nach der Verletzung zurückgekehrt bin! Vielen Dank an alle, die mich auf diesem Weg unterstützt haben!!
Erik Lesser (GER)
Man muss die Chancen einfach nutzen, wenn ein Startplatz frei ist. Ich bin nicht unbedingt sicher in Pyeongchang mit dabei und dann ist dieser 50er da auch noch ein Klassikrennen. Deswegen war das jetzt meine erste und meine letzte Chance. Die wollte ich nutzen. Es sind noch ein paar Brusthaare mehr gewachsen, auch unterwegs ist so ein bisschen was rausgesprossen. Bis Kilometer 30 war es okay. Dann nach dem Skiwechsel hat man mich schon etwas vorgewarnt in Sachen Krämpfe. Der rechte Oberschenkel war nicht mehr ganz so frisch und dann war es nur noch durchkommen und Rhythmus suchen. Man hatte mich noch gefragt in der vierten Runde, ob ich nochmal wechseln will, aber ich musste durchlaufen und meinen Rhythmus suchen. Der Sturz war ein Anfängerfehler. Beim Anpflügen wollte ich auf Nummer sicher gehen und da ist mir der Ski ein bisschen verschlagen, weil der Schnee da ein bisschen weicher geworden ist. Das kann schon mal passieren, mein erster Sturz diese Saison.
Thomas Bing (GER)
Die ersten 30 Kilometer vergingen wie im Flug. Ich habe einen sehr, sehr guten Ski gehabt. Der ging vom Fuß sehr gut in der Abfahrt. Bin locker aufgefahren und dann habe ich auf meinen Zweitski gewechselt und der hat dann fast überhaupt nicht mehr funktioniert. Ich habe sofort nach fünf Metern überlegt: ‚Drehste nochmal um und wechselst auf den anderen?‘ Aber dann hätte ich entgegenlaufen müssen und das darf man nicht. Dann war der Aufwand, den ich betreiben musste, um alleine auf der Ebene dranzubleiben, zu groß, dass dann sofort die Beine zugemacht haben und dann war ich weg. Man konzentriert sich eigentlich auf das Rennen und stolz darf man im Ziel sein, wenn man es gepackt hat. Eigentlich mit einer besseren Platzierung, aber ansonsten sollte man sich währenddessen aufs Rennen konzentrieren.
Axel Teichmann (GER)
Bis Kilometer 30 ging es. Ich habe gut in mein Rennen reingefunden. Da haben die Techniker wahrscheinlich ein bisschen in die falsche Strukturkiste gegriffen. Der zweite Ski ging überhaupt nicht. Nach Kilometer 40 habe ich wieder einen besseren Ski gekriegt und die letzten 10 Kilometer konnte ich wieder genießen. Aber nichtsdestotrotz mit dem 50er aufzuhören bei den Olympischen Spielen ist schon etwas Besonderes. Ich habe mir schon vorgenommen hier durchzulaufen. Den wollte ich nicht aufgeben. Jetzt genieße ich einfach die Zeit, die jetzt kommt, mit der Familie und dann gucken wir mal, was Klettern so bringt.
Arnd Peiffer (GER)
So ein bisschen tauscht man sich unterwegs aus, gerade über den zweiten Ski. Da hat der Axel gesagt: ‚Geht deiner auch so blöd vom Fuß? Komm, wechseln wir nochmal nach 40!‘. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht heute, war eine tolle Erfahrung. War uns Biathleten eine Ehre, mit Axel mitlaufen zu dürfen, in seinem letzten olympischen Rennen. War schon cool und ich bin froh, dass wir es gemacht haben.