Nach dem überraschenden Rücktritt des Bundestrainers Skilanglauf, Jochen Behle, war der Deutsche Skiverband auf intensiver Suche nach einem Nachfolger. Dabei hatte verschiedene Überlegungen gegeben und auch der ehemalige Skilangläufer und Olympia-Silbermedaillengewinner Peter Schlickenrieder erhielt eine Anfrage des DSV. „Es hat Gespräche mit der DSV-Führung um Generalsekretär Thomas Pfüller gegeben. Ich habe mich nach eingehenden Überlegungen aber gegen den Job als Bundestrainer Skilanglauf entschieden“, so Schlickenrieder. Es sei aber eine gute Lösung für die Nachfolge Jochen Behles gefunden worden.
Trainerjob passt nicht in persönliche Lebensplanung
„Wie für viele andere kam auch für mich der Rücktritt von Jochen Behle sehr überraschend. Viele haben damit gerechnet, dass er noch bis nach den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotchi in seinem Amt bleiben wird“, berichtet Peter Schlickenrieder. „Die Anfrage vom Deutschen Skiverband kam für mich ebenso unerwartet. Natürlich habe ich mich über das Angebot gefreut, aber nach eingehenden Überlegungen und Gesprächen mit der DSV-Spitze um Thomas Pfüller habe ich mich gegen den Trainerjob entschieden. Die Tätigkeit passt derzeit nicht in meine persönlichen Lebens-planungen und meine unternehmerischen Tätigkeiten. Ich habe nach Beendigung meiner aktiven Laufbahn neue Wege eingeschlagen, die weit über den Skilanglaufsport hinaus gehen, um die ganze Bandbreite unsere nordischen Sportes einem breiten Interessentenkreis zu vermitteln. Folglich bin ich natürlich nach wie vor intensiv mit der Bewerbung des Skilanglaufsports beschäftigt, bin aber eben ehrenamtlich als DSV-Vizepräsident für den gesamten Breitensport verantwortlich. In Vorausschau auf das auf uns zukommende gesamtgesellschaftliche Problem des allgemeinen Bewegungsmangel und folglich natürlich auch damit auf den Skisport habe ich beispielsweise die DSV-Schulsportkommission ins Leben gerufen. Mit dem Konzept „Auf die Plätze fertig…Ski“ haben wir ein beispielhaftes Nachwuchskonzept entwickelt, um auch in 10 Jahren noch erfolgreiche Langläufer/-innen und Biahtleten/-innen zu haben und auf der anderen Seite ganz einfach und simple vielen jungen Menschen ein erfülltes und gesundes Leben mit dem Skisport zu vermitteln. Mit diesem Schulsportkonzept packen wir das Nachwuchsproblem an der Wurzel. Darüber hinaus hat Peter Schlickenrieder seine unternehmerischen Tätigkeiten und Aktivitäten in den vergangenen Jahren aber auch weitere Sportarten, wie zum Beispiel Bergsport, Mountainbike, Trailrunning, Speedhiking, ausgeweitet. Seine neu gegründete Filmproduktionsfirma wurde über Sportdokumentationen auf Projekte im Extrem- und Abenteuersport ausgedehnt. Und auch hier sind aktuelle Projekte gerade in der Umsetzung. Es stehen diverse weitere Planungen an auf Peter Schlickenrieders Weg: „Ich sehe mich mittlerweile als Sportpromoter für eine allgemeine Begeisterung einer breiten Bevölkerungsgruppe für Sport und Bewegung in der Natur und in den Bergen.“
Behle hat einen guten Job gemacht
Mit der Arbeit von Bundestrainer Jochen Behle ist Peter Schlickenrieder, der ehrenamtlich auch als DSV-Vizepräsident tätig ist, sehr zufrieden. „Jochen Behle hat einen tollen Job gemacht und in den vergangenen Jahren viel geleistet. Man blicke nur auf die vielen Erfolge der deutschen Athleten unter seiner Führung“, lobt Schlickenrieder seinen früheren Teamkollegen aus aktiven Zeiten. „Jochen hat seinen Ruhestand, wie er ihn selbst nennt, in meinen Augen verdient. Es kam eben nur für alle ein bisschen überraschend und früh. Ich wünsche Jochen alles Gute.“
Quelle: Pressemeldung