Für Bundestrainer Jochen Behle ist klar: Die Saison lief bisher nicht so gut wie erwartet. Was sich nun ändern soll und was seine Athleten sagen, findet ihr hier …
Statement Jochen Behle, DSV-Bundestrainer Langlauf
„Wir müssen nicht groß diskutieren: Der Winter lief bislang sicher nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Von daher können wir leider nicht ganz so optimistisch zur Tour fahren wie eigentlich geplant. Andererseits haben wir uns natürlich schon gezielt auf diese Woche vorbereitet. Schließlich ist die Tour de Ski in diesem Winter der große Saisonhöhepunkt für alle. Wir werden deshalb alles daran setzen, dass wir bei den Herren in der Gesamtwertung um die Top-10-Plätze mitlaufen können. Außerdem sollte es möglich sein, sowohl im Herren- wie auch im Damenbereich punktuell um die vorderen Platzierungen in den jeweiligen Einzelwertungen mitzukämpfen.
Wir haben deshalb auch ganz bewusst unsere Sprintspezialisten dabei, die sich entsprechend auf diese Rennen konzentrieren werden. Wenn wir unsere Kräfte bündeln und die Aktiven gesund durchkommen, sollten wir diese Ziele erreichen können.
Dass es nicht leicht wird, liegt auf der Hand. Die Tour ist ja nicht nur für uns, sondern auch für alle anderen Nationen das erklärte Saisonziel.
Auch was die Anzahl der Rennen und die damit verbundenen Schwierigkeiten und Strapazen betrifft, setzt die Tourwoche in diesem Jahr neue Maßstäbe. Neun Rennen, satt der bisher üblichen acht oder sieben erfordern von den Sportlern eine extrem gute Belastungsverträglichkeit. Und schon der zweite Tag in Oberhof wird je nach Schneelage und der damit verbundenen Streckenführung der erste echte Prüfstein für die Gesamtwertung sein.
Für den Sieg auf der Alpe Cermis kommen für mich bei den Herren mit Nordhug und Cologna in erster Linie zwei Sportler in Frage. Bei den Damen werden es wohl die Norwegerinnen sein, die der Tour-Woche ihren Stempel aufdrücken.“
Statement Nicole Fessel
„Nach meiner Krankheit bin ich erst seit etwa zehn Tagen wieder voll im Training. Von daher ist es für mich relativ schwierig einzuschätzen, was bei der Tour möglich ist. Ich habe inzwischen zwar auch schon ein paar schnellere Einheiten absolviert, letztendlich muss ich aber einfach abwarten, wie sich meine Formkurve über die Tage entwickelt. Vielleicht ist es aber sogar ein kleiner Vorteil, dass ich diesmal ausgeruht zur Tour de Ski anreise. In den vergangenen Jahren hatte ich ja immer ein wenig Probleme, wenn mehrere Rennen hintereinander auf dem Programm standen. Mein Ziel ist nach wie vor ein Platz unter den Top-15 der Gesamtwertung. Aber wie gesagt: Ich muss erst einmal schauen, wie ich in die ersten Rennen reinkomme. Dass erst einmal ein paar kürzere Rennen und Sprints auf dem Tour-Plan stehen, kommt mir eigentlich ganz gelegen. In den vergangenen Tagen habe ich natürlich trainiert, trainiert, trainiert. In Oberstdorf, am Oberjoch und in Gunzesried – das heißt, ich habe etliche Loipen im Allgäu abgeklappert, um mich auf die wichtigste Woche des Jahres vorzubereiten.“
Statement Katrin Zeller
„Als erstes möchte ich in diesem Jahr besser einsteigen als zuletzt. Auch wenn der Prolog nicht so ganz mein Ding ist, möchte ich zumindest unter die besten 20 laufen. Mein Hauptaugenmerk liegt dann natürlich vor allem auf den längeren Distanzen. Dort lief es zuletzt in Davos und Rogla ja ganz gut für mich. Außerdem bin ich in der Vergangenheit ja immer ganz gut mit den vielen Rennen bei der Tour de Ski zurechtgekommen. Von daher bin ich relativ optimistisch, dass ich in der Tour-Gesamtwertung am Ende wieder unter die Top-15 komme. Nach den drei anstrengenden Weltcup- und Trainingswochen habe ich bei mir zu Hause im Allgäu in den vergangenen Tagen überwiegend regeneriert und ruhige Einheiten absolviert.“
Statement Tobias Angerer
„Die Feiertage habe ich gut verbracht. Ich bin gesund geblieben und konnte den Akku noch mal schön aufladen und außerdem richtig gut trainieren. Unter anderem bin ich am Freitag noch einmal auf die Winkelmoos-Alm hinaufgelaufen. In den vergangenen Tour-Jahren war ich ja am Schlusstag nicht mehr dabei gewesen, von daher war es sicher nicht ganz verkehrt, noch einmal einen echten Berglauf-Test zu absolvieren. Auch wenn man den Anstieg zur Alpe Cermis nur schwer im Training simulieren kann. Was bei der Tour de Ski möglich ist, kann ich wirklich noch nicht sagen. Erst einmal ist es wichtig, dass ich diesmal endlich wieder gesund durchkomme. Wenn ich dann alles, was ich mir im Training erarbeitet habe, umsetzen kann, dann sollten auch die Ergebnisse passen. Ich bin aber keiner, der jetzt eine konkrete Platzierung als Ziel hat. Dazu ist die Tour-Woche einfach zu unberechenbar. Vor allem in diesem Jahr mit insgesamt neun Rennen wird es für alle Beteiligten richtig heftig. Nicht nur für uns Athleten, sondern auch für alle Betreuer und Serviceleute. Grundsätzlich wäre es mir auch lieber gewesen, wenn wir in den ersten Tagen etwas mehr Distanz-Rennen gehabt hätten. Jetzt ist es für mich zu Beginn ein bisschen viel Sprinterei. Aber ich nehme es wie es kommt und versuche, zumindest die Qualifikation zu überstehen, bevor es dann richtig losgeht. Mein persönliches Motto heißt in diesem Jahr: Immer von Tag zu Tag schauen!“
Statement Axel Teichmann
„Gesund bin ich, aber ob ich fit bin, kann ich erst in ein paar Tagen sagen. Ich war ja bis zum 18. Dezember in Davos im Höhentraining, um mich noch einmal gezielt auf die kommende Woche vorzubereiten. Die vergangenen Tage stand dann zunächst einmal die so genante Höhenrückanpassung an – sprich: Ein eher moderateres Training.
Von daher ist es mich tatsächlich sehr schwer einzuschätzen, wo ich derzeit stehe. In den Einzelrennen sollte aber auf alle Fälle der eine oder andere einstellige Platz drin sein. Was dann am Ende dabei heraus kommt? Mal schauen! Über die diesjährige Tour-Planung mache ich mir keine großen Gedanken. Letztendlich müssen da alle durch. Egal, ob kurze oder lange Distanzen.“