Denise Herrmann strebt in diesem Winter den inoffiziellen Sturz-Weltrekord an, während die Siege in Toblach an Petra Majdic und Devon Kershaw gingen.
Petra Majdic (SLO)
Es war an der Zeit, dass ich stärker in Sprints bin. Ich denke, ihr alle wisst, dass ich auch in den letzten Jahren schon immer eine starke Sprinterin war und ich möchte mich speziell bei meinem Coach Ivan Hudac bedanken, dass er an mich geglaubt hat, als es sonst niemand mehr tat. Ich möchte diesen Sieg meinem Team widmen.
Ich habe mir überlegt, wie das Rennen im Viertelfinale ausgehen könnte und ich wusste, dass ich gewinnen kann, wenn ich die ganze Zeit vorn bin. Für einen Moment war ich besorgt, weil ich den Stadionsprecher hörte, dass Arianna attackiert. Wir kämpften Kopf an Kopf, ich wusste, dass ich vorn bin und ich bereitete mich vor, den Ski auf der Ziellinie vorzuschieben.
Ich denke, ich werde morgen für mein Tempo heute bezahlen. Es wird ein hartes Rennen für mich, besonders, weil ich nicht weit hinter Kowalczyk starte und noch ein wenig vor dem Feld. Ich weiß, ich muss für meine Performance bezahlen, aber das war es wert. Wenn man gewinnt, ist es das definitiv wert.
Justyna Kowalczyk (POL)
Es war heute kein guter Tag für mich oder für Charlotte Kalla. Ich bin etwas enttäuscht, weil ich nicht mal müde war im Ziel. Immer wenn ich versuchte, nach vorn zu kommen, war Rydqvist vor mir und ich kam nicht vorbei.
Ich weiß nicht, was morgen passieren wird, ich denke auf den ersten Kilometern werde ich nicht so schnell sein, aber dann werde ich kämpfen. Der Ruhetag war sehr wichtig für mich und ich hoffe, da ich es nicht ins Halbfinale geschafft habe, gibt mir einen Vorteil, da ich Kraft sparen konnte, während die anderen noch kämpften.
Devon Kershaw (CAN)
Ich bin mehr als glücklich, ich bin völlig überrascht, um ehrlich zu sein. Ich fühle mich toll heute. Ich hatte unglaublich gute Ski und ich denke, jeder in Europa hat das heute gesehen. Ich habe wieder eine „Selbstmord“-Bewegung wie in Oberstdorf auf der Ziellinie gemacht, aber diesmal konnte ich nicht glauben, dass meine Beine so gut gearbeitet hatten und sie voll mit Laktat waren. Aber ich bin so glücklich, dass ich sie noch nach vorn werfen konnte. Heute passte alles zusammen und ich habe meinen ersten Sieg überhaupt errungen.
Es sind immer noch drei sehr harte Etappen und Cologna läuft jeden Tag aufs Podium, so dass es extrem schwer ist, ihn zu schlagen. Ich versuche mich zu konzentrieren und mich gut zu erholen. Ich bin sehr nervös wegen morgen, es ist eine schwierige Etappe und ich hoffe, dass ich heute Nacht schlafen kann.
Dario Cologna (SUI)
Vielleicht sind die anderen Jungs müder als ich. Es war eine sehr harte Qualifikation heute und danach habe ich mich sehr gut gefühlt. Ich bin zufrieden mit dem zweiten Platz und wieder viele Bonussekunden gewonnen zu haben. Kershaw ist ein sehr guter Läufer in allen Disziplinen. Ich denke, die Tour de Ski ist perfekt für ihn. Ich denke, die nächsten drei Wettkämpfe werden herausfordernd.
Ich habe keine andere Wahl, als morgen in meinem eigenen Tempo zu laufen. Ich werde sehen, wie groß der Abstand nach ein paar Kilometern und dann sehen wir, was während des Rennens noch passiert.
Denise Herrmann (GER)
Ich bin so gut aus dem Start rausgekommen und dann habe ich mir den Stock auf den Ski draufgestellt. Ich weiß auch nicht. Ich bin wahrscheinlich dieses Jahr den Sturz-Weltrekord brechen, auch schon die letzten Tage. Ist schade, weil es ging richtig gut. Wäre auch viel dringewesen, aber wir freuen uns, dass zumindest die Katrin im Halbfinale steht. Ich werde heute noch nach Hause reisen und mache dann erstmal frei bis Sonntag und bin dann nächste Woche in Liberec wieder mit am Start.
Justyna Kowalczyk (POL)
Ich bin ein bisschen müde, aber jetzt habe ich ein bisschen mehr Erholungszeit für morgen. Letztes Jahr war ich beim Sprint in Prag auch nicht unter den besten 20 und habe trotzdem die Tour gewonnen.
Katrin Zeller (GER)
Mit Platz sieben bin ich super zufrieden. Das hätte ich überhaupt nicht gedacht. Jetzt habe ich ein paar Bonussekunden gesammelt für die nächsten Tage und so kann es weitergehen. Die nächsten Rennen sind jetzt immer lange Wettkämpfe, die liegen mir. Da schau ich einfach, dass ich morgen eine gute Gruppe bekomme und das sich noch ein paar Plätze mich nach vorn kämpfen kann und dann kommt Val di Fiemme, meine Lieblingsstrecke. Und dann kommt der Berg und dann schauen wir mal, was dabei rauskommt.
Jochen Behle (GER)
Es ist schön zu sehen, dass der Sprint hier wirklich ankommt. Super Strecke für den Sprint, alles Entscheidungen , die auf der Zielgeraden fallen. Kann man nur ein Lob an Toblach zollen. Von unserer Seite sind wir eigentlich heute zufrieden, was die Damen angeht. Denn ich denke mit der Katrin, die am Ende Siebte ist und mit Denise Herrmann, die ja auch den Prolog als Achte beendet hatte und dann leider einen Sturz hatte in ihrem Viertelfinale. Da bin ich mir ziemlich sicher, obwohl sie dann ja noch wiederhingekommen ist und Vierte wurde, hätte sie das Halbfinale schaffen können. Die Mädels haben sich heute gut verkauft, bei den Jungs hatten wir keine Chance.
Der Sturz war sehr unglücklich, sie hat es eigentlich richtig gemacht und ist von vorne gelaufen. Sie hat geführt und sich selbst den Stock auf den Ski gesteckt und ist dabei gestürzt. Aber sie muss öfter mal in diese Situation kommen, in diese Viertel- oder Halbfinals hereinzukommen. Dieser Kampf Frau gegen Frau ist für sie noch sehr ungewohnt im Weltcup. Es ist einfach noch zu selten, dass wir die Prologe überstehen, da arbeiten wir dran. Ich hoffe, dass das so weitergeht, denn die Denise hat bis jetzt eigentlich ne ordentliche Saison gelaufen.