Mit zwei Siegen und sieben weiteren Podestplätzen starteten die DSV-Skijäger beim ersten IBU Cup im schwedischen Idre Fjäll erfolgreich in die Saison 2022/2023 und erreichten in acht Bewerben 21 Top-10-Platzierungen.
Erfolgreicher Start des deutschen Teams im IBU Cup
Wegen der Absage des ersten, in Sjusjoen, geplanten IBU-Cups fand der Saisonstart der zweiten Liga in schwedischen Idre Fjäll zeitgleich mit dem Biathlon-Weltcup in Kontiolahti statt. Das Wettkampfprogramm wurde um einen Sprint erweitert und bei Sprint, Verfolgung, Einzel und einem abschließenden Sprint erreichte das deutsche Team in den acht Bewerben zwei Siege, sieben weitere Podestplatzierungen und war bei jeder Flowerceremony vertreten. Die Siege für das DSV-Team holten Janina Hettich-Walz im Einzel über 15 km und am Abschlusstag gelang der erst 18jährigen Selina Grotian ein sensationeller Sprintsieg. Zum Damenteam gehörten neben den beiden auch Marion Wiesensarter, Mareike Braun, Vanessa Hinz und Lisa Maria Spark sowie bei den Herren Philipp Horn, Lucas Fratzscher, Marco Gross, Dominic Schmuck, Simon Kaiser und Johannes Donhauser. Insbesondere Janina Hettich-Walz und auch Philipp Horn liefen überzeugende Wettkämpfe in Schweden, stehen parat und warten auf einen Einsatz im Weltcupteam. In der IBU-Cup-Gesamtwertung liegen beide derzeit hinter einer/einem Norweger auf Rang zwei, die Damen führen in der Nationenwertung und die DSV-Herren liegen knapp hinter Norwegen auch hier auf Rang zwei. Nach Schweden hat das Team um Peter Sendel und Tobias Reiter erst einmal eine einwöchige Pause, bevor es in Ridnaun (ITA) bei Sprint, Verfolgung und Massenstart 60 in die zweite Runde vor der Weihnachtspause geht.
Erster Sprint mit drei Podestplätzen für den DSV
Im ersten Sprint ging der Sieg jeweils an Norwegen. Bei den Damen gewann Marthe Krakstad Johansen nach zwei fehlerfreien Schießen, gefolgt von Janina Hettich-Walz mit 20,5 Sek. Rückstand nach einem Fehler im Stehendanschlag. Rang drei sicherte sich Marion Wiesensarter nur 2,5 Sek. dahinter, allerdings mit zehn Treffern. Die Slowenin Lena Repinc wurde Vierte vor der Schwedin Mona Brorsson und der weiteren Slowenin Anamarija Lampic. Letztere wechselte erst im Mai dieses Jahres vom Langlauf zum Biathlon. Sowohl liegend als auch stehend verpasste sie zwei Scheiben und kam mit der absolut besten Gesamtlaufzeit 58 Sek. vor der Zweitschnellsten, der Schwedin Tilda Johansson, ins Ziel. Mareike Braun erreichte Rang 13 und Vanessa Hinz kam nach drei Strafrunden auf Platz 26. Die Juniorenweltmeisterin in Sprint und Verfolgung Selina Grotian kam bei ihrem ersten IBU-Cup-Start als 38. ins Ziel. Lisa Maria Spark stürzte auf der zweiten Runde und hatte beim zweiten Schießen Schnee im Diopter, musste auf die Ersatzwaffe zurückgreifen und hat dadurch erheblich Zeit auf die Spitze verloren. Nach zwei Strafrunden im liegenden Anschlag blieb sie dennoch cool und schoss stehend mit der Ersatzwaffe fehlerfrei. Ins Ziel kam sie letztlich mit 5.24 Min. Rückstand auf Rang 83 und verpasste damit die sich anschließende Verfolgung. Beste Österreicherin wurde Kristina Oberthaler auf Rang 10 vor der Schweizerin Susi Meinen auf dem 11. Platz und Anna Gandler, die das Rennen mit Startnummer 1 eröffnete belegte Rang 12.Später bei den Herren siegte Endre Stroemsheim nach zwei Strafrunden vor seinem fehlerfrei gebliebenen Teamkollegen Mats Oeverby. Letzterer verdrängte mit der späten Startnummer 90 Philipp Horn vom Silberrang. Vierter wurde der Schweizer Serafin Wiestner vor dem weiteren Norweger Martin Uldal und Lucas Fratzscher. Die weiteren Deutschen Dominic Schmuck (1:0) kamen auf Rang 13, Marco Gross (0:0) auf Platz 19 und Simon Kaiser (3:1) belegte Rang 32. Johannes Donhauser brach das Rennen nach dem ersten Schießen ab. Grund war ein vorausgegangener Sturz mit Verdacht auf Gehirnerschütterung. Bester Österreicher wurde Lucas Pitzer auf dem 12. Rang.
Verfolgungswettkämpfe mit Siegen für Norwegen
Marthe Krakstad Johansen war die Gejagte im Verfolgungswettkampf der Damen. Sie ließ ihren Verfolgerinnen keine Chance und mit nur einer Strafrunde aus den vier Schießeinlagen belastet lief sie auch in der Verfolgung als Siegerin über die Ziellinie. Bis zum letzten Schießen waren Marion Wiesensarter und Janina Hettich-Walz dicht dran, insbesondere Wiesensarter war auf 2,6 Sek. an die führende Norwegerin herangekommen. Die beiden Deutschen verfehlten eine Scheibe, Johansen baute ihren Vorsprung auf 27.7 Sek. aus und Gilonne Guigonnat nutzte die gebotene Chance und schob sich durch eine Null im letzten Schießen auf die zweite Position. Die Französin erreichte das Ziel schließlich auf dem Silberrang, 2,3 Sek. vor Marion Wiesensarter auf Platz drei. Die Schwedin Tilda Johansson war hinter der Slowenin Anamarija Lampic wie schon im Sprint auch in der Verfolgung Zweitschnellste und machte dadurch einen Satz von Startplatz 22 auf den vierten Rang. Janina Hettich-Walz belegte nach drei Strafrunden den fünften Rang vor der Österreicherin Kristina Oberthaler. Sie war eigentlich als Zweite ins Ziel gelaufen, wurde allerdings wegen eines Frühstarts mit einer Strafe von 30 Sek. belegt. Tamara Steiner auf Rang 9 gefolgt von Anna Gandler auf der zehnten Position rundeten ein gutes Verfolgungsergebnis der Damen aus Österreich ab.Vanessa Hinz und auch Selina Grotion kassierten jeweils drei Strafrunden und haben dennoch einen Sprung nach vorne gemacht. Hinz (26. im Sprint) wurde 12. dicht gefolgt von Grotian (38. im Sprint). Wie schon im Sprint glänzte die Slowenin Lampic in der Spur und konnte nach sieben Strafrunden dennoch nicht davon profitieren. Auf der Schlussrunde machte sie noch fünf Plätze gut und belegte im Ziel Rang 15. Die Schweizerin Susi Meinen fiel nach fünf Extrarunden auf den 20. Platz zurück.
Später bei den Herren gab es einen Vierfacherfolg für Norwegen. Martin Uldal siegte vor Endre Stroemsheim, Mats Oeverby und Martin Nevland. Der Österreicher Lucas Pitzer blieb schadlos am Schießstand und sicherte sich den fünften Rang vor Philipp Horn. Der Deutsche lag während der gesamten Verfolgung im Spitzenbereich und hat eine bessere Platzierung nach zwei Fehlschüssen im entscheidenden Schießen vergeben. Die weiteren DSV-Starter belegten die Ränge 7 (Lucas Fratzscher), 15 (Dominic Schmuck), 18 (Marco Gross) und 39 (Simon Kaiser). Der Schweizer Serafin Wiestner, im Sprint noch auf den vierten Rang gelaufen, platzierte sich nach sieben Fehlern auf Platz 26 und war damit bester seines Teams.
Janina Hettich-Walz gewinnt Einzel und Lucas Fratzscher wird Dritter
Von Beginn des Einzelwettkampfs hielt sich Janina Hettich-Walz an der Spitze. Im Angang war die eine oder andere Athletin zwar später schneller, insbesondere die Slowenin Anamarija Lampic glänzte wieder in der Spur, aber am Ende setzte sich die Deutsche belastet mit nur einer Strafminute aus dem entscheidenden Anschlag durch. Der vorletzte Schuss von Hettich-Walz verfehlte sein Ziel, ehe die letzte Scheibe fiel. Nur 5 Sek. dahinter platzierte sich die Norwegerin Maren Kirkeeide vor der fehlerfrei gebliebenen Schwedin Mona Brorsson (+ 3,6 Sek.). Wie bei Hettich-Walz fiel auch bei Mareike Braun nur die vorletzte Scheibe nicht. Braun, die in Idre für die ursprünglich nominierte und leicht erkältete Johanna Puff zum Einsatz kam, platzierte sich auf Rang vier, 0,5 Sek. vor Marion Wiesensarter, die in allen vier Schießeinlagen schadlos blieb. Vanessa Hinz kam nach zwei Fehlern auf Rang neun, Lisa Maria Spark auf 17 und Selina Grotian belegte nach vier Fehlschüssen Rang 24. Die Slowenin Lampic bot erneut eine läuferische Glanzzeit und war 1:23 Min. schneller in der Spur als die weiteren Starterinnen. Mit bereits zwei Strafminuten belastet kassierte sie im entscheidenden Anschlag fünf weitere, so dass sie sich am Ende mit Rang 32. zufrieden geben musste. Die Österreicherin Anna Gandler lag auf Podestkurs, schoss im letzten Anschlag einen Fehler und war auf der Schlussrunde nur 1 Sek. hinter Lampic. Am Ende reichte es für sie zu Rang sieben. Der ehemaligem Langläuferin Lydia Hiernickel aus der Schweiz gelang ebenfalls ein starker Auftritt. Nach drei tadellosen Serien verfehlte sie im letzten Anschlag zwei Scheiben und platzierte sich als beste ihres Teams auf Rang 14.
Bei den Herren gab es einen norwegischen Doppelerfolg von Endre Stroemsheim und Alexander Fjeld Andersen, gefolgt von den beiden Deutschen Lucas Fratzscher auf dem Bronzerang und Philipp Horn auf Platz vier. Fratzscher räumte alle Scheiben ab, Horn war mit zwei Strafminuten aus dem zweiten Schießen belastet. Bei den weiteren beiden Schießeinlagen hat Horn sicher abgeräumt und sich insbesondere durch eine starke Schlussrunde Rang vier vor dem Norweger Mats Oeverby gesichert. Dominic Schmuck kam als 16. ins Ziel, Marco Gross belegte Rang 18 und Simon Kaiser Platz 24. Johannes Donhauser ging zwar nach seinem schweren Sturz im Einzel an den Start, musste das Rennen aber aufgeben. Dominic Unterweger wurde als Siebter bester Österreicher.
Sensationeller Sieg von Selina Grotian
Die erst 18jährige Selina Grotian, Junioren-Weltmeisterin und zweifache Junioren-Europameisterin, kam von Rennen zu Rennen besser mit den IBU-Cup-Gegebenheiten zurecht und entschied den abschließenden Sprint für sich. Nach fünf Liegendtreffern verfehlte sie im Stehendanschlag eine Scheibe und lief auf der Schlussrunde eine Fabelzeit nur 7,1 Sek. hinter der Zeit der schnellen Slowenin Anamarija Lampic. Im Fernduell gegen die bis dahin in Führung liegende Schweden Tilda Johansson setzte sich Grotian durch und übernahm die Führung, die von keiner der später Gestarteten mehr getoppt werden konnte. Vanessa Hinz scheint nach einer schwierigen Vorbereitung über die Wettkämpfe ebenfalls immer besser in Schwung zu kommen. Nur 1,4 Sek. hinter der Schwedin holte sie sich Rang drei, nachdem ihr letzter Schuss knapp am Ziel vorbeiging. Die Plätze dahinter belegten die Italienerin Hannah Auchentaller und Anna Gandler aus Österreich. Lisa Spark kam auf Rang acht, Janina Hettich-Walz wurde mit zwei Fehlern im zweiten Schießen Zehnte, Mareike Braun 34. und Marion Wiesensarter war nicht mehr am Start.
Im zweiten Sprint der Herren am Abschlusstag setzte sich erst einmal Philipp Horn nach zehn Treffern an die Spitze wurde aber vom Norweger Endre Stroemsheim mit einem Vorsprung von 13,1 Sek. auf Rang zwei verwiesen und der spät gestartete Lette Andrejs Rastorgujevs lief schließlich noch auf den Bronzerang. Marco Gross kam nach zehn Treffern auf Rang sieben, gefolgt von Dominic Schmuck auf der achten Position. Lucas Fratzscher wurde Zwölfter und Simon Kaiser belegte nach drei Strafrunden Platz 20.
Ergebnisse
Der nächste IBU-Cup findet von 15.12. bis 18.12.2022 in Ridnaun (ITA) statt.