Der deutsche Biathlon- und Langlauf-Nachwuchs hat beim European Youth Olympic Festival (EYOF) einen kompletten Medaillensatz geholt. Vom 9. – 16.2.2019 waren die Städte Sarajevo und Ost-Sarajevo Gastgeber für die jungen Sportler aus 46 Nationen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Nach einer Idee von Jacques Rogge, dem ehemaligen Präsidenten des Europäischen Olympischen Komitees, wurde 1990 das European Youth Olympic Festival (EYOF) ins Leben gerufen und hat sich seitdem zu einem der am höchsten bewerteten Sportveranstaltung der Jugend entwickelt.
Gold und Silber für die deutschen Jungs im Biathlon Einzel
Vom Deutschen Olympischen Sportbund wurden acht junge Biathletinnen und Biathleten aufgrund ihrer Leistungen zur Teilnahme nominiert: Selina Marie Kastl (Skiclub Neubau), Natalie Keller (SV Eintracht Frankenhain), Nicola Sophie Lange (SV Kirchzarten), Lena Ring (WSV Oberhof), Hans Köllner (WSV Clausthal-Zellerfeld), Christian Krasman (SC Schönwald), Benjamin Erik Menz (SV Motor Tambach-Dietharz) und Johan Mathis Werner (SC Aising-Pang). Auf dem Programm standen Einzel, Sprint und Mixed-Staffel, die im Nordic Ski Center Dvorišta in der Nähe des Ortes Pale auf einer Höhe von 1.350 Meter ausgetragen wurden. Bei den Sprints schrammte Hans Köllner, Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier und Staffel-Jugend-Weltmeister, als Vierter knapp an Bronze vorbei, Benjamin Menz wurde Achter, Christian Krasman Elfter und Johan Werner Zwölfter. Am Tag darauf hat Koellner mit nur einem Fehlschuss im Einzel Gold gewonnen, Silber holte sich sein Teamkamerad Benjamin Menz und Christian Krasman landete als Vierter knapp neben dem Podest. Johan Werner wurde im Einzel 16. Die Jungs aus Österreich und der Schweiz schafften es nicht ganz nach vorne. Bester Österreicher wurde Lukas Weissbacher mit Platz 23 im Sprint und Platz 14 im Einzel.
Biathletinnen aus der Schweiz und aus Österreich auf dem Podest
Anders als die Jungs liefen die Mädels aus der Schweiz und aus Österreich aufs Podest. Die Schweizerin Lea Meier holte sich mit nur 12,1 Sek. Rückstand Silber im Sprint und auch Silber im Einzel. Hier fehlten ihr nur knappe 2,1 Sek. auf Gold. Anna Gandler aus Österreich hat Bronze im Sprint gewonnen und verpasste als Vierte mit 8,7 Sek. Bronze im Einzel. Nur 8,1 Sek. hinter Gandler landete die Deutsche Nicola Lange auf dem fünften Rang. Im Sprint wurde sie 35. Natalie Keller (Sprint 13., Einzel 39.), Selina Kastl (Sprint 52., Einzel 23.) und Lena Ring (Sprint 68., Einzel 57.) sammelten Erfahrung. Bei der abschließenden Mixed-Staffel gewannen die Norweger vor den Franzosen und den Finnen. Das deutsche Team mit Nicola Lange, Natalie Keller, Benjamin Menz und Schlussläufer Hans Koellner wurde Vierter, die Schweizer mit Seraina Koenig, Lea Meier, Yanis Keller und Jan Roth wurden Achter und Österreich mit Victoria Mellitzer, Anna Gandler, Jonas Bacher und Lukas Weissbacher belegten nach großem Pech des Schlussläufers, der insgesamt sechs Mal in die Strafrunde musste, schließlich Rang 16.
Thannheimer verpasst im klassischen Stil Medaille nur knapp
Bei den Langläuferinnen wurden Lara Dellit (WSV Asbach Ebertsgrund), Helen Hazel Hoffmann (WSV Oberhof), Linda Schumacher (Skisportverein Geyer) und Germana Thannheimer (SC Oberstdorf) nominiert, bei den jungen Langläufern Jan-Friedrich Doerks (SC Motor Zella-Mehlis), Nico Oliver Fehleisen (SC Heubach-Bartholomä), Korbinian Heiland (SC Partenkirchen) und Max Kermer (SV Hasselfelde). Letzterer musste die Reise nach Sarajevo aber wegen eines Nasenbeinbruchs kurzfristig absagen. Die Langlaufbewerbe wurden in Veliko Polje auf Igman ausgetragen, wo auch schon während der XIV. Olympischen Winterspiele 1984 die Wettkämpfe in nordischen Disziplinen stattfanden. Gleich am ersten Wettkampftag der Langläuferinnen schrammte Germana Thannheimer in der klassischen Technik beim Doppelpodest der Schweizerinnen mit Anja Weber auf Gold und Nadja Kaelin auf Silber um nur 1,6 Sek. an Bronze vorbei. „Ich bin glücklich darüber, so nah an die Medaillen rangefahren zu sein. Da wir bisher kaum internationale Wettkämpfe hatten, wusste keiner genau, wo wir leistungstechnisch stehen. Ich freue mich über Platz vier,“ sagte die 16jährige Oberstdorferin nach dem Rennen (Quelle: DOSB). In der freien Technik wurde sie tags darauf Siebte. Von den deutschen Jungs belegte Korbinian Heiland Platz 12, Nico Fehleisen Platz 15 und Jan-Friedrich Doerks Platz 21.
Helen Hoffmann gewinnt Bronze in der freien Technik
Im freien Stil hat die 17jährige Helen Hoffmann Bronze gewonnen, mit nur 1,4 Sek. Rückstand auf den Silberrang, nachdem sie im klassischen Stil tags zuvor Platz 12. belegte. Der Sieg ging erneut an die Schweizerin Anja Weber. Nach der Medaillenübergabe sagte Hoffmann: „Ich bin überwältigt. Ich bin froh, Bronze gewonnen zu haben und so nah an Silber dran gewesen zu sein.“ (Quelle: DOSB). Lara Dellit belegte Platz zehn (klassisch) und Platz 15 (freie Technik). Linda Schumacher wurde 13. in der freien Technik, verpasste das Finale des Freistilsprints um Haaresbreite und wurde als Siebte gewertet. Die anderen deutschsprachigen Läufer schieden im Viertelfinale aus. Allgemein lief es bei den deutschen Jungs nicht besonders gut. Im freien Stil wurde Korbinian Heiland als Zehnter bester Deutscher während Cla-Ursin Nufer Bronze in die Schweiz holte. Zusammen mit Nicola Wigger, Nadja Kaelin und Anna Weber hat er bei der Mixed-Staffel zum Abschluss Bronze gewonnen. Korbininan Heiland, Germana Thannheimer, Jan-Friedrich Doerks und Helen Hoffmann wurden im Team Sechste.
Das nächste EYOF findet 2021 in Vuokatti, Finnland statt.
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