Das letzte Trimester des Biathlon Weltcups 2023/24 startet in Oslo am Holmenkollen. Einzel, Massenstarts und gemischte Staffeln stehen an vier Wettkampftagen auf dem Programm und in zwei Disziplinen stehen danach bereits die Gesamtsieger fest. Die Norweger Johannes Thingnes Boe und Ingrid Landmark Tandrevold starten im roten Trikot.
Das letzte Trimester beginnt in Oslo
Nach dem Großereignis der Saison in Nove Mesto na Morave und einer kurzen Pause starten die Biathleten in das finale Trimester. Erste Station ist Oslo, wo an vier Wettkampftagen am traditionsreichen Holmenkollen sechs Bewerbe auf dem Programm stehen. Der Holmenkollen selbst liegt 371 Meter hoch und ist die meist besuchte Touristenattraktion der norwegischen Hauptstadt Oslo. Die vermutlich älteste Skisprungschanze der Welt, der Holmenkollbakken, befindet sich am Berg selbst und direkt darunter liegt das älteste Skimuseum der Welt. 265 Athleten, 131 Frauen und 134 sowie 324 Offizielle aus 26 Nationen sind gemeldet. In den vergangenen beiden Jahren fand dort immer ein großes Biathlonfest zum Abschluss der Saison statt. In diesem Jahr übernimmt Canmore in Kanada das Finale. Wettertechnisch werden an allen Wettkampftagen Plusgrade vorhergesagt, leichter Wind und auch die Regenwahrscheinlichkeit wird als ziemlich hoch eingestuft.
Johannes Thingnes Boe und Ingrid Landmark Tandrevold im roten Trikot
Für Johannes Thingnes Boe lief die Weltmeisterschaft nach Maß, die norwegischen Skitechniker haben perfekte Arbeit geleistet und die außergewöhnlichen Schneebedingungen beherrscht. Ingrid Landmark Tandrevold erreichte mit der Mixed-Staffel Silber, mit der Single Mixed Bronze, in den Einzelbewerben konnte sie nicht glänzen und der zehnte Rang im abschließenden Massenstart war ihre beste Einzelplatzierung. Eigentlich dürfte die Norwegerin in der Heimat in Oslo als große Favoritin antreten, ob sie diese Rolle erfüllen wird hängt vor allem davon ab, wie sie sich von ihrem WM-Debakel erholt hat. Sie wollte das Gewehr für eine Weile nicht anrühren und so Abstand gewinnen.
Mehrere Top-Athleten beenden Saison vorzeitig
Nach der WM in Nove Mesto haben mehrere Top-Athleten verkündet, dass sie im letzten Trimester nicht mehr starten werden. Mit Dorothea Wierer beendet eine der besten Athletinnen die Saison vorzeitig. Zu Beginn der Saison war sie immer wieder gesundheitlichen Problemen ausgesetzt und trotz längerer Pause zur Jahreswende kam sie in Nove Mesto nicht an ihr Leistungsvermögen heran und blieb ohne Medaille. Das Saisonende bedeutet aber wohl nicht das Karriereende. Auf Instagram schrieb sie: „Mit der WM beende ich meine Rennsaison frühzeitig. Es war hart aber es ist kein Abschied.“ Die Schwedin Linn Persson hat wegen einer erforderlichen Schulteroperation die Saison vorzeitig beendet. Schon im letzten Sommer unterzog sie sich einem Eingriff, aber die Beschwerden kamen zurück. Während der Rennen trug sie zuletzt eine Spezialschlinge um überhaupt starten zu können und nun ist eine erneute Operation unumgänglich. Ihre Teamkollegin Hanna Oeberg verzichtet wegen einer Erkältung auf die Wettkämpfe in Oslo. Wegen dieser Ausfälle erhält Stina Nilsson eine neuerliche Chance im Weltcup und Mona Brorsson startet in die Abschiedstournee. Wie Benedikt Doll gibt sie ihre Karriere zum Ende der Saison auf. Der Österreicher Felix Leitner meldete sich ebenfalls via Instagram ab. „Und Aus. Leider werde ich meine Saison wieder früher beenden. Nun ist es an der Zeit Lösungen zu finden, dass ich nach den Rennen auch wieder einmal zufrieden lachen kann. See U.“ Leitners bestes Saisonergebnis war ein elfter Rang im Einzel von Östersund zu Saisonbeginn.
Gesamtsieger in Einzel und gemischten Staffeln
Zum Einzel der Damen fällt der erste Startschuss in Oslo und nach dem Rennen steht bereits fest, wer die kleine Kristallkugel dieser Wertung in der Saison 2023/24 gewinnt. Derzeit führt bei den Damen die Schweizerin Lena Häcki-Groß (117), allerdings lediglich mit zwei Pünktchen Vorsprung vor Lisa Vittozzi (115). Vanessa Voigt (110) sowie Franziska Preuß (109) liegen nur knapp dahinter und es wird um jeden Platz gefighted werden. Zuletzt bei der WM in Tschechien siegte Lisa Vittozzi vor Janina Hettich-Walz und Julia Simon und letztes Jahr war Lisa Vittozzi die Gewinnerin der kleinen Kristallkugel. Die WM-Ergebnisse fließen allerdings nicht in die Wertung um die Kristalltrophäen ein. Bei den Herren führt Johannes Thingnes Boe (150) vor Roman Rees (121). Aber Justus Strelow (86) und Johannes Kühn (84) liegen noch in Schlagdistanz. Weltmeister wurde in Nove Mesto Johannes Thingnes Boe vor seinem Bruder Tarjei und Benedikt Doll. Allerdings hätte der Deutsche selbst bei einem Sieg in Oslo keine Chance mehr auf den Gesamtsieg in der Einzelwertung. Vetle Sjaastad Christiansen sicherte sich vergangene Saison die Einzeltrophäe, nachdem J. T. Boe die Saison vorzeitig beendete.
Am Abschlusstag in Oslo stehen eine Single Mixed- und eine Mixed-Staffel auf dem Programm. Hierfür gibt es eine separate Wertung in der Norwegen (315) vor Frankreich (231), Italien (215), Schweden (214) und Deutschland (210) in Führung liegt. Letztes Jahr gewann Frankreich und bei der WM krönte sich in beiden Disziplinen ebenfalls Frankreich zum Weltmeister.
Das DSV-Aufgebot
Das Team des ÖSV für Oslo
Mit den Ergebnissen bei der WM in Nove Mesto waren die Verantwortlichen nicht ganz zufrieden. „Die WM ist uns als Team nicht ganz so gelungen, wie wir uns das erhofft haben – aber so ist eben der Leistungssport. Einige Ergebnisse waren ok, aber ich glaube, dass das ganze Team, gerade auch was die Staffel betrifft, definitiv mehr Potenzial hat, als wir zeigen konnten,“ so Vegard Bitnes, Cheftrainer Herren, in einer PM des ÖSV. Bei den Herren kommt es nach dem Saisonende von Felix Leitner nur zu dieser einen Veränderung im Team: Für ihn rückt Dominic Unterweger ins Weltcupteam auf. „Gerade beim Einzelbewerb traue ich uns einiges zu und ich hoffe natürlich, dass wir uns ansprechend präsentieren können,“ so Vegard Bitnes.Herren: Simon Eder, Patrick Jakob, David Komatz, Magnus Oberhauser, Dominic Unterweger.„Die erhoffte Medaille ist sich leider nicht ausgegangen, aber mit den Ergebnissen sind wir grundsätzlich zufrieden. Die Plätze sechs und sieben von Lisa Hauser und Anna Gandler sowie Platz 13 von Tamara Steiner und der starke Verfolger von Anna Juppe stimmen mich auf jeden Fall sehr positiv. Auch das gute Debüt von Lea Rothschopf freut mich wirklich sehr,“ wird Markus Fischer, Cheftrainer der Damen in der PM zitiert. Das Damenteam reist unverändert nach Oslo. Damen: Anna Gandler, Lisa Hauser, Anna Juppe, Lea Rothschopf, Tamara Steiner.
Das Wettkampfprogramm
29. Februar 2024: 14.15 Uhr – Einzel Damen, 15 km
01. März 2024: 14.15 Uhr – Einzel Herren, 20 km
02. März 2024: 13.20 Uhr – Massenstart Damen, 12,5 km
02. März 2024: 15.20 Uhr – Massenstart Herren, 15 km
03. März 2024: 12.45 Uhr – Single Mixed Staffel (W+M)
03. März 2024: 14.45 Uhr – Mixed Staffel (W+M)