Jens Steinigen war noch keine sechs Jahre alt, als er 1972 die olympische Biathlon-Staffel in Sapporo im Fernsehen gesehen hatte. „Ich war total begeistert, habe mir ein von meinem Pa gebautes Holzgewehr geschnappt, die Langlaufski angeschnallt und Biathlon gespielt“, erzählt der 52-Jährige spätere Staffel-Olympiasieger. „Zum Schießen habe ich mich einfach alle 100 Meter in den Schnee geschmissen, ohne dass da Scheiben gewesen wären.“ Von da an wollte er immer nur Olympiasieger werden. Und schaffte sein großes Ziel nach Problemen in der DDR, wo er 1988 obwohl qualifiziert nicht mit nach Calgary durfte, dann vier Jahre später in Albertville , als er zusammen mit Ricco Groß, Mark Kirchner und Fritz Fischer Gold in der 4×7,5-km-Staffel gewann.
Kinder zur Bewegung animieren
Jetzt will er eine 20 Jahre alte Idee umsetzen und ein „Kinder-Spiel“ aus Biathlon machen. Der quotenträchtige Fernsehsport, der auch immer wieder in die Doping-Schlagzeilen gerät, hat den promovierten Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht sportlich wie auch beruflich nie mehr los gelassen. „Zivilrechtliche Aspekte des Dopings aus der Sicht des Spitzensportlers“ lautete das Thema seiner Doktorarbeit. Andererseits möchte er mit Biathlon die Kinder (auch Erwachsene) vom Computer weg zum Spielen und zur Bewegung zu Hause in frischer Luft, mit und ohne Schnee animieren. Seine dreieinhalb Jahre alte Tochter hat er schon für sein mit Freunden entwickeltes Biathlon-Spiel „Biathlon Champion“ begeistern können, für das er beim Deutschen Patent- und Muster-Amt die Gebrauchsmusteranmeldung eingereicht hat.
Biathlonscheiben aus den Lebenshilfe Werkstätten
Biathlon kann also ein „Kinder-Spiel“ sein! „Zwei Jahre lang habe ich mit Freunden daran getüftelt, wie ich Biathlon für die ganz Kleinen ganz praktisch erlebbar machen und auch bei einem jüngeren Publikum Begeisterung für unsere Sportart wecken kann“, erzählt der frühere Junioren-Weltmeister (1985) , und startet jetzt aktuell mit seinem Projekt „Das Biathlonspiel“. Ein erster Werbeclip mit dem Töchterchen ist erstellt. Die Produktion der dafür benötigten „echten“ Biathlonscheiben in den Lebenshilfe Werkstätten in Traunreut ist bereits angelaufen. Ob bei der WM in Östersund, dem Weltcup-Finale in Oslo oder bei andere Veranstaltungen hat man das Spiel bereits präsentiert und großes Echo erreicht. „Die dazu benötigten Plastikgewehre haben die meisten Kinder schon aus den Spielwarengeschäften daheim, hier wird es von unserer Seite zunächst einmal nur Empfehlungen geben, welche nach unserer Meinung für das Spiel geeignet sind“, sagt Steinigen, der sich zuletzt beim Weltcup in Ruhpolding an Strecke und Schießstand persönlich davon überzeugt hat, dass der Biathlon-Boom ungebrochen ist und auch schon die Kleinsten zu begeistern sind. „So wie ich aus eigenem Antrieb 1972, jetzt animiert von unserer Spielidee.“
Mehr Infos und eine Bestellmöglichkeit gibt es hier: www.biathlon-champion.com