Denise Herrmann dominiert am Abschlusstag bei den Deutschen Meisterschaften in Altenberg und holt nach einem Start-Ziel-Sieg auch den Titel in der Verfolgung. Bei den Herren verteidigt Simon Schempp seinen Titel aus dem Vorjahr und gewinnt vor Roman Rees.
Denise Herrmann dominiert
Nach drei anstrengenden Tagen für Deutschlands Biathletinnen und Biathleten mit verkürztem Einzel, Sprint und Verfolgung im Rahmen der Deutschen Meisterschaften 2020 im sächsischen Altenberg landet Denise Herrmann am Abschlusstag im ausverkauften Stadion vor 1.500 Zuschauern einen Start-Ziel-Sieg in der Verfolgung. Herrmann gewinnt nach Rang drei im Einzel und dem Titel im Sprint auch Meisterehren in der Verfolgung mit großem Vorsprung von 3:39,2 Min. Mit über eine Minute Vorsprung das Rennen aufgenommen, ließ Denise Herrmann ihren Verfolgerinnen nicht den Hauch einer Chance. Drei Schießeinlagen servierte sie fehlerfrei, bewahrte bei aufkommendem Wind im letzten Anschlag Nerven, wartete lange nach dem ersten Treffer, verfehlte die dritte Scheibe und ließ zwei Treffer folgen. Herrmann war längst aus der Strafrunde auf dem Weg zum Ziel bevor ihre nächste Verfolgerin Janina Hettich an den Schießstand einbog und kurz hinter ihr Franziska Preuß, Sophia Schneider und Maren Hammerschmidt, jede mit Chancen auf einen Podestplatz. Bei aufkommenden Windböen verfehlte Janina Hettich zwei Scheiben, Franziska Preuß nur eine und gemeinsam aus der Strafrunde kommend lieferten sie sich ein spannendes Duell auf der Schlussrunde mit dem besseren Ende für Franziska Preuß, die 5,7 Sek. vor Janina Hettich die Ziellinie überquerte. „Ich habe im Kampf auf der letzten Runde gemerkt, dass mir die Wettkampfhärte noch fehlt, aber ich bin mehr als zufrieden mit meinen Leistungen und froh, dass sich die Arbeit des Sommers ausgezahlt hat“, so Janina Hettich kurz nach dem Rennen. Anna Weidel (WSV Kiefersfelden) war vor ihrer dritten Schießeinlage noch mit Podestambitionen unterwegs, kassierte zwei Strafrunden und kam nach einem Nuller im finalen Schießen auf dem vierten Rang ins Ziel, vor Maren Hammerschmidt und Stefanie Scherer. Beste Tschechin wurde Marketa Davidova auf Rang fünf in der internationalen Wertung, Lucie Charvatova wurde Siebte.
Simon Schempp verteidigt Titel
Dominic Schmuck war mit nur 3 Sek. Vorsprung vor Benedikt Doll der Gejagte im Verfolgungswettkampf der Herren. Zum ersten Anschlag kamen sie gemeinsam und setzten auch den ersten Schuss zeitgleich daneben, Doll verfehlte eine weitere Scheibe während Simon Schempp fehlerfrei blieb und die Führung übernahm. Da im weiteren Verlaufe des Rennens allgemein viele Fehler geschossen wurden, auch dem wechselnden Wind geschuldet, herrschte in der Strafrunde rege Betriebsamkeit. Durch ein gutes Rennen brachte sich zwischenzeitlich Roman Rees in die führende Position, kam als Erster zum finalen Schießen und verfehlte gleich die erste Scheibe. Die Chance für seine Verfolger Simon Schempp, Philipp Horn und Dominic Schmuck, für die zu diesem Zeitpunkt der Titel oder eine Podestplatzierung in greifbarer Nähe lag. Simon Schempp räumte seine Scheiben zielsicher ab und übernahm die Führung Richtung Ziel, gefolgt von Roman Rees, der mit mächtigem Speed aus der Strafrunde kam, gefolgt von Philipp Horn. Auf der Schlussrunde hat sich Simon Schempp noch abgesetzt und mit deutlichem Vorsprung als Deutscher Meister in der Verfolgung die Ziellinie überquert und damit seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt. „Heute Morgen war es windiger als gestern, der Stand ist dann relativ schwierig und es kann das Feld durcheinander schmeißen. Ich habe mir gedacht, arbeite ordentlich am Schießstand und heute hat es mal wirklich für die Bedingungen sehr gut funktioniert im Vergleich zu den beiden anderen Wettkämpfen. Ich bin sehr froh, dass es ganz nach vorne gereicht hat. Ich hab beim letzten Schießen relativ schnell geschossen, etwas Risiko in Kauf genommen und es hat funktioniert.“, so Simon Schempp nach der Siegerehrung. An der weiteren Platzierung änderte sich nichts mehr. Zu Silber lief Roman Rees und Bronze holte sich Philipp Horn. Vierter wurde Benedikt Doll vor Matthias Dorfer und Florian Hollandt auf Rang sechs. Arnd Peiffer verzichtete aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start. Bester Tscheche aus dem zehn Mann starken Teilnehmerteam wurde Michal Krcmar auf Rang acht. Bester Schweizer wurde Benjamin Weger auf Platz 14.
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