Franziska Preuß heißt die Siegerin des verkürzten Einzelwettkampfes bei den Deutschen Meisterschaften im Biathlon. Auf ihren Heimstrecken in Ruhpolding verwies sie die Juniorinnen Julia Kink und Julia Vogler auf die weiteren Medaillenplätze.
Preuß trotz „blöder Fehler“ zufrieden
Wie ihr Ruhpoldinger Trainingskollege Philipp Nawrath war auch Franziska Preuß vor dem Start sehr unsicher, wie es um ihre Form bestellt ist. Nach mehreren Infekten hatte die 29-Jährige den Winter im Januar vorzeitig beenden müssen, berichtete aber in den vergangenen Tagen von gutem Training ohne gesundheitlichen Problemen. Wie zuvor bei Nawrath reichte auch bei ihr die zweitschnellste Laufzeit, um als Siegerin über die Ziellinie zu laufen. Anschließend berichtete sie: „Ich war total angespannt und es hat sich angefühlt, als hätte ich noch nie einen Wettkampf gehabt vorher. Man merkt es schon echt, wenn man so lange raus war. Ich habe gar nicht einschätzen können, wie es klappt im Wettkampf und für das erste Mal bin ich echt zufrieden, auch wenn es echt zäh war, gerade die letzten zwei Runden.“ Darüber stöhnten alle Athletinnen – das heiße Wetter… „Es war schon extrem warm“, sagte Preuß. „Ich habe geschaut, dass ich mich gut vorbereite mit Kühlpacks zum Einlaufen im Nacken. Aber das hält leider nicht lange an. Wir haben unterwegs verpflegt und auch Wasser auf der Strecke gekriegt, was wir uns ein bisschen drüber kippen. Das hilft so semi, aber man macht zumindest ein bisschen was. Aber es ist für alle die gleich Hitze und da müssen wir uns durchkämpfen.“ Das Wetter kann man nicht ändern und mancher hat mehr Probleme damit als der andere. Franziska Preuß ärgerte sich aber auch über ihre zwei Fehler am Schießstand, auch wenn sie sonst dreimal fehlerfrei blieb: „Ich habe mir im Vorfeld Gedanken gemacht über das Schießen, weil ich in letzter Zeit nicht immer so zufrieden war. Dann probiert man noch mal dies oder das und ich glaube, ich habe einen guten Weg gefunden. Aber jeder Schuss ist hart umkämpft und die zwei Schuss beim ersten Stehendschießen, das waren so blöde Fehler. Aber man hat gemerkt, man kann null schießen und das war dann meine Motivation zum letzten Schießen und da war ich dann froh, dass ich das geschafft habe im Wettkampf.“
Juniorinnen nutzen ihre Chance
In Abwesenheit von drei Athletinnen aus Lehrgangsgruppe Ia (wir berichteten), sowie Vanessa Voigt und Sophia Schneider, die im Einzel zusätzlich nicht am Start waren, nutzte die aufstrebende junge Garde ihre Chance, sich für internationale Einsätze zu empfehlen. Mit der schnellsten Laufzeit und einem Fehler mehr als Preuß sicherte sich die erst 19-jährige Julia Kink die Silbermedaille, 26 Sekunden hinter der Siegerin. Bronze ging an die zwei Jahre ältere Julia Vogler, die nach zweijähriger Verletzungspause langsam durchstartet. Sie schoss nur einmal daneben, verlor aber auf der Strecke sehr viel Zeit. Rang vier ging nach vier Fehlschüssen an Lisa Marie Spark, die mit Jahrgang 2000 ebenfalls noch eine Nachwuchsathletin ist, die in der Vergangenheit schon einige internationale Medaillen sammelte. Sogar fünf Scheiben verfehlte Janina Hettich-Walz, was mit einer guten Laufzeit noch Rang fünf bedeutete. Stefanie Scherer wurde Sechste gefolgt von Johanna Puff, Juliane Frühwirt und Marion Wiesensarter. Rang drei insgesamt belegte die Schweizerin Amy Baserga gefolgt von ihrer Teamkollegin Susanne Meinen.