Biathlon EM: Erste Medaille für das deutsche Team und Sprintgold für die Schweiz - xc-ski.de Langlauf

Biathlon EM: Erste Medaille für das deutsche Team und Sprintgold für die Schweiz

Said Karimulla Khalili (RUS, Martin Jaeger (SUI), Johannes Kuehn (GER) © Stancik/IBU

Vier Rennen sind bei der Biathlon Europameisterschaft im polnischen Duszniki Zdroj absolviert. Gleich im ersten Rennen holte Monika Hojnisz-Starega Gold für Polen, zwei weitere Europameistertitel gehen nach Lettland und der Schweizer Ex-Langläufer Martin Jaeger gewinnt überraschend Sprintgold. Nach zwei siebten Plätzen für das deutsche Team sprintet Johannes Kühn zu Bronze.  

Erstes Gold bei der EM geht an Polen

Monika Hojnisz-Starega (POL) © Stancik/IBU

Der erste Titel bei der Biathlon Europameisterschaft in Duszniki Zdroj ging an Monika Hojnisz-Starega. Sie siegte im Einzel über 15 km vor Anna Merkushyna (UKR) auf dem Silberrang und der Bronzemedaillengewinnerin Larisa Kuklina. Nach dem entscheidenden Schießen lag die Ukrainerin nach zwanzig Treffern noch in Führung, die Polin Hojnisz-Starega auf ihrer Heimstrecke 13,9 Sek. dahinter. Mit der schnellsten Schlussrunde holte sie den Rückstand komplett auf und verdrängte Merkushyna mit nur 2,9 Sek. Vorsprung auf den Silberrang. Hojnisz-Starega legte die schnellste Gesamtlaufzeit hin, und obwohl zwei Drittel der Läuferinnen, noch im Rennen waren, kam keine der insgesamt 119 Starterinnen mehr an die Leistung der Polin heran. „Ich habe versucht, mich auf jeden Schuss zu konzentrieren und auf den Schießstand fokussiert zu sein. Und ich denke, das ist mir gut gelungen. Ich bin wirklich zufrieden mit diesem Ergebnis. Diese Medaille bringt mir viel mehr Selbstvertrauen und ich bin motiviert vor den Weltmeisterschaften.“ Dass die Heimmannschaft bereits im ersten Wettkampf zu Gold läuft, nimmt den Druck vom Team und bestätigt auch die Arbeit ihres deutschen Trainers, dem dreifachen Olympiasieger Michael Greis. 

 

Die deutschen Starterinnen laufen hinterher

Stefanie Scherer und Marion Deigentesch starteten mit zehn Treffern gut ins Rennen, kamen aber stehend nicht fehlerfrei durch. Stefanie Scherer beendete das Einzel auf Rang 7 und war damit beste Deutsche. Marion Deigentesch verfehlte im stehenden Anschlag drei Scheiben und war die einzige aus dem Team, die läuferisch am ehesten an die Spitzenzeiten herankam, insbesondere auf der Schlussrunde lag sie nur 13,5 Sek. hinter Hojnisz-Starega, aber in der Gesamtlaufzeit summierte sich ihr Rückstand und sie kam auf Rang 20 ins Ziel. Franziska Hildebrand auf Rang 16 verfehlte zwei Scheiben und die weiteren DSV-Starterinnen Vanessa Voigt (28.), Elisabeth Schmid (33.) und Juliane Frühwirt (51.) waren nicht zufrieden mit ihren Leistungen. 

Aber auch die Damen aus der Schweiz und aus Österreich hatten enormen Laufrückstand. Anna Gandler verfehlte nur eine Scheibe und am Ende belegte sie 2:56,7 Min. hinter der Siegerin Rang 12 und war damit beste Österreicherin. Susi Meinen (SUI) war mit vier Strafminuten belastet und war als Beste aus ihrem Team auf Rang 38 platziert.

Ergebnis Einzel Damen

Andrejs Rastorgujevs holt Titel im Herren-Einzel

Andrejs Rastorgujevs (LAT) © Stancik/IBU

Europameister im Einzel wurde der Lette Andrejs Rastorgujevs. Früh ins Rennen gestartet legte er eine Laufzeit vor, die trotz einer Strafminute wegen eines Fehlschusses keiner mehr unterbot. Der Norweger Erlend Bjoentegard lief 1:27,5 Min. dahinter auf den Silberrang und Bronze ging an seinen Teamkollegen Endre Stroemsheim. Beide verfehlten zwei Scheiben. Justus Strelow blieb bei drei Schießen fehlerfrei und im entscheidenden Stehendanschlag verfehlte er in aussichtsreicher Position die verflixte letzte Scheibe. Mit 1:43,6 Rückstand ging er an siebter Position auf die Schlussrunde und brachte diese Platzierung ins Ziel. Als Siebter war er zugleich bester Deutscher. Läuferisch waren Philipp Nawrath und Johannes Kühn bei den Schnellsten aber am Schießstand blieben zu viele Scheiben schwarz. Nawrath verfehlte drei und belegte Rang 11 und Kühn platzierte sich nach vier Strafminuten auf Rang 15 vor Philipp Horn auf 16 (3 Fehler). Danilo Riethmüller wurde 23 und Dominic Schmuck absolvierte drei Schießen fehlerfrei, aber beim zweiten blieben drei Scheiben stehen. Am Ende belegte er Rang 28. Joscha Burkhalter (0:0:0:1, + 2:24,8 Min.) wurde auf Rang acht bester Schweizer vor Patrick Jakob (1:0:0:0, + 2:31,1 Min.) auf neun, dem besten Österreicher.

Ergebnis Einzel Herren

Zweites Gold für Lettland – Baiba Bendika gewinnt Sprint

Baiba Bendika ist Europameisterin im Sprint. Nach fünf Treffern im Liegen setzte sich die Lettin früh an die Spitze des Feldes, musste nach dem Stehendanschlag in die Strafrunde abbiegen und kam mit nur 8,4 Sek. Rückstand zurück. Mit der schnellsten Laufzeit holte sie den Rückstand auf der Schlussrunde auf und verwies die fehlerfrei gebliebene Russin Anastasia Shevchenko auf Rang zwei, die schließlich auch noch von der Norwegerin Karoline Erdal auf Rang drei verdrängt wurde. Larisa Kuklina und Valeriia Vasnetcova, beide aus Russland, folgten auf den Plätzen vier und fünf vor der Norwegerin Emilie Aagheim Kalkenberg auf Rang sechs.  

Vom deutschen Team platzierte sich Vanessa Voigt nach zwei fehlerfreien Schießen als Beste auf Rang 16 vor Franziska Hildebrand auf 17 (1 Fehler). Auch Juliane Frühwirt (19.) und Stefanie Scherer (27.) kamen am Schießstand mit Null durch, aber auf der Schlussrunde konnte keine von ihnen Zeit gut machen. Marion Deigentesch kam nach zwei Strafrunden als 40. ins Ziel und Elisabeth Schmidt als 50., obwohl sie zehn Treffer landete. Tamara Steiner belegte als beste Österreicherin Rang 23 und Amy Baserga als beste Athletin aus der Schweiz kam auf Platz 28.  

Ergebnis Sprint Damen

Johannes Kühn läuft auf Bronzerang – Martin Jaeger aus der Schweiz ist Sprint-Europameister

Bei Schneefall starteten am Nachmittag 144 Herren in den Sprint. Während Philipp Horn früh als erster deutscher Starter  im liegenden Anschlag gleich drei Strafrunden kassierte, betrieb er mit einem fehlerfreien Stehendschießen und einer hervorragenden Laufzeit Schadensbegrenzung. Am Ende belegte er Rang 16. Als alles nach einem Sieg des früh gestarteten und fehlerfrei gebliebenen Russen Said Karimulla Khalili aussah, überraschte der Schweizer Ex-Langläufer Martin Jaeger als er nach zehn Treffern den Rückstand von 3,8 Sek. auf den führenden Russen auf der Schlussrunde kompensieren konnte und am Ende sogar mit 7,3 Sek. Vorsprung die Führung übernahm. Noch schneller in der Spur als Philipp Horn war Johannes Kühn. Nach einer Strafrunde im Liegendanschlag kassierte er eine weitere nach dem Stehendschießen und kam als Vierter mit 32,6 Sek. Rückstand aus der Strafrunde. Nach einer hervorragenden Schlussrunde kam er auf dem Bronzerang, nur 15,3 Sek. hinter dem Sieger ins Ziel. „Erst einmal bin ich sehr happy mit meinem 3. Platz, das habe ich nicht erwartet muss ich ganz ehrlich sagen, speziell so wie das Rennen los gegangen ist. Schwere Strecke, starker Schneefall, keine leichten Bedingungen am Stand, da habe ich mich schon darauf eingestellt, dass es eher schwierig wird. Nach der ersten Runde und dem ersten Fehler war noch nicht alles verloren, aber es war sicher nicht der perfekte Start. Und nachdem ich stehend nochmal einen Fehler geschossen habe, hätte ich eigentlich damit gerechnet, dass ich weiter hinten liege und war ziemlich überrascht nachdem ich die Zwischenzeit um Platz vier bekommen habe nach dem zweiten Schießen und dann ist natürlich wenn es um das Podest geht die Motivation noch einen Tick größer als wenn es um Platz 15 geht. Aber ja, ich glaube ich habe es mir relativ gut eingeteilt und dann in der letzten Runde den Podestplatz retten können“, so Johannes Kühn nach dem Rennen. In den Top-10 ging es um Zehntelsekunden und Dominic Schmuck lag mit 33,2 Sek. hinter dem Sieger auf Rang 9, Danilo Riethmüller büßte auf der Schlussrunde nur 1,7 Sek. ein und rutschte von Rang 8 nach dem Schießen auf Rang 12 im Endergebnis. Hinter Philipp Horn auf Rang 17 platzierte sich Justus Strelow. Philipp Nawrath hatte im liegenden Anschlag Probleme mit der Waffe und kassierte zwei Strafrunden, blieb stehend fehlerfrei und überquerte die Ziellinie auf Platz 38. Patrick Jakob wurde auf Rang 35 bester Österreicher. 

Ergebnis Sprint Herren

Medaillenspiegel

Das weitere Wettkampfprogramm

Samstag, 30.1.2021 – 10.30 Uhr: Damen Verfolgung 10 km
Samstag, 30.1.2021 – 13.00 Uhr: Herren Verfolgung 12,5 km

Sonntag, 31.1.2021 -10.30 Uhr: Single Mixed Staffel (W + M)
Sonntag, 31.1.2021 – 13.oo Uhr: Mixed Staffel (W + M)

Die Wettkämpfe können auf Eurosport, über den Livestream der IBU und über das Datacenter der IBU verfolgt werden.

Bildergalerie

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