Die Polin Kamila Zuk und Artem Pryma aus der Ukraine gewinnen Gold in der Verfolgung bei der Biathlon Europameisterschaft in Duszniki Zdroj. Beste Deutsche wird Vanessa Voigt auf Rang sieben und Johannes Kühn verpasst das Podest als Vierter nur knapp.
Kamila Zuk gewinnt zweites Gold für Polen
Die 23jährige Polin Kamila Zuk hat sich nach vier fehlerfreien Schießen von Platz 18 aus dem Sprint nach vorne gearbeitet und auf ihrer Heimstrecke in Duszniki Zdroj mit 13,4 Sek. Vorsprung die Goldmedaille in der Verfolgung gewonnen. Zuvor gewann ihre Teamkollegin Monika Hojnisz-Starega bereits Gold im Einzelbewerb. Silber und Bronze in der Verfolgung gingen an Karoline Erdal und Aasne Skrede aus Norwegen. Beide mussten drei Mal in die Strafrunde abbiegen. „Es ist unglaublich, es ist schwer zu beschreiben. Ich bin so glücklich, hier in Duszniki zu gewinnen, weil ich mich wie zu Hause fühle. Es war das erste Mal, dass ich viermal Null geschossen habe. Ich bin wirklich glücklich, ich weiß, dass ich heute einen perfekten Job gemacht habe,“ so die neue Europameisterin in der Verfolgung.
Entscheidung im finalen Schießen
Die Lettin Baiba Bendika war die Gejagte der 53 Besten aus dem Sprint bei der Verfolgung der Damen im Rahmen der Europameisterschaftswettkämpfe im polnischen Duszniki Zdroj. Die ersten zehn Damen starteten innerhalb 30 Sekunden und bereits nach dem ersten Schießen übernahm Larisa Kuklina die Führung. Die Russin baute ihre Führung im Verlauf der Runde aus und nach fünf Treffern im zweiten Anschlag betrug ihr Vorsprung bereits 23,2 Sek. Im dritten Schießen begann Kuklina mit zwei Fehlschüssen, aber ihre nächsten Verfolgerinnen nutzten die gebotene Chance nicht, jede musste in die Strafrunde abbiegen und die Russin war bereits zurück in der Spur, bevor die fehlerfrei gebliebene Karoline Erdal nur 2,2 Sek. dahinter und wiederum nur 0,5 Sek. hinter ihr die Schwedin Ingela Andersson folgten. Im Verlauf der Runde haben sich auch die Norwegerin Aasne Skrede und Kamila Zuk herangesaugt und zu fünft kamen sie zum entscheidenden Schießen. Nur die 23jährige Polin blieb fehlerfrei und war bereits enteilt als Karoline Erdal und Larisa Kuklina aus der Strafrunde sich auf die letzte Runde machten. Der Kampf um die beiden verbliebenen Medaillenränge war entfacht und mit der schnellsten Laufzeit in der Schlussrunde kam von hinten noch die Norwegerin Aasne Skrede heran. Auf den letzten Metern schob sie sich an der Russin vorbei und verdrängte Larisa Kuklina vom sicher geglaubten Podest auf Rang vier, gefolgt von den beiden Schwedinnen Ingela Andersson und Anna Magnusson.
Vanessa Voigt beste Deutsche auf Rang 7
Die Ausgangspositionen der deutschen Starterinnen Franziska Hildebrand, Vanessa Voigt, Juliane Frühwirt und Stefanie Scherer mit einem Rückstand von unter einer Minute waren gut. Hildebrand, Voigt und auch Frühwirt kamen mit einem fehlerfreien ersten Schießen gut ins Rennen und machten Plätze gut, die sie nach einer Strafrunde beim zweiten Schießen wieder einbüßten. Vanessa Voigt und Juliane Frühwirt absolvierten die beiden Stehendschießen fehlerfrei und haben auf der Schlussrunde jeweils noch zwei Plätze gut gemacht. Am Ende wurde Vanessa Voigt auf Rang sieben erneut beste Deutsche und Juliane Frühwirt überquerte die Ziellinie auf Rang zehn. Franziska Hildebrand belegte nach zwei Strafrunden Platz 14 und Marion Deigentesch war von den deutschen Starterinnen am schnellsten in der Spur und verbesserte sich von Rang 40 auf 15. Stefanie Scherer verfehlte nur im ersten Schießen eine Scheibe, ließ dann 15 Treffer folgen und lief von Rang 27 auf 19. Die 23jährige Elisabeth Schmidt arbeitete sauber am Schießstand, setzte zwanzig Treffer und lief von 50 auf Platz 31. Christina Rieder war beste Österreicherin und verbesserte sich nach nur einem Schießfehler von 31 auf 16. Die Schweizerin Amy Baserga fiel nach fünf Strafrunden von 28 auf Platz 40 zurück.
Artem Pryma ist Europameister in der Verfolgung
Auf einer spannenden Schlussrunde setzte sich Artem Pryma aus der Ukraine durch und gewann die Verfolgung mit 6,6 Sek. Vorsprung vor dem Tschechen Michal Krcmar auf dem Silberrang. Bronze holte sich der Norweger Haavard Gutuboe Bogetveit. „Auf dem letzten Stand wusste ich, dass ich, wenn ich schnell schieße, eine Chance auf das Podium haben würde. Ich hatte eine Strafrunde, aber ich sah auch, dass die Konkurrenten verschossen. Ich verließ das Stadion knapp hinter dem Tschechen und konnte ihn bis zur Ziellinie überholen,“ so der neue Europameister nach dem Wettkampf.
Johannes Kühn verpasst das Podest knapp
Der Sprintdritte Johannes Kühn kam in Führung liegend zum ersten Stehendanschlag, nachdem er zuvor im Liegen alle Scheiben sicher abräumte. Nach einer Strafrunde im dritten Schießen lief er zusammen mit dem Norweger Bogetveit in Führung liegend zum finalen Schießen. Nach zwei weiteren Strafrunden fiel er nur 2 Sek. hinter Bogetveit auf den vierten Rang zurück, konnte aber auf der Schlussrunde nicht mehr an den Norweger heranlaufen und kam 6,1 Sek. hinter ihm als Vierter ins Ziel vor den beiden Norwegern Filip Fjeld Anderssen und Sivert Guttorm Bakken auf Rang fünf und sechs.
Dominic Schmuck lief nach drei Strafrunden als Achter noch in die Top-10 und auch Justus Strelow verbesserte sich um sechs Ränge auf den 11. Platz. Nach zehn Treffern im Liegen verfehlte er stehend jeweils zwei Scheiben und vergab somit ein besseres Ergebnis. Dasselbe Schießergebnis hatte Philipp Nawrath, der sich am Ende als 32. platzierte. Philipp Horn und Danilo Riethmüller hatten Probleme am Schießstand. Nach sieben bzw. zehn Fehlern fielen beide weit zurück und am Ende blieben nur die enttäuschenden Plätze 35 und 48. Der Europameister Martin Jaeger aus der Schweiz wurde Siebter und bester Österreicher war nach tadelloser Schießleistung Patrick Jakob auf dem 31. Platz.
Das weitere Programm und DSV-Aufstellung
Sonntag, 31.1.2021 -10.30 Uhr: Single Mixed Staffel (W + M)
Stefanie Scherer und Justus Strelow für Deutschland
Sonntag, 31.1.2021 – 13.oo Uhr: Mixed Staffel (W + M)
Vanessa Voigt, Marion Deigentesch, Dominic Schmuck, Philipp Nawrath für Deutschland
Die Wettkämpfe können auf Eurosport, über den Livestream der IBU und über das Datacenter der IBU verfolgt werden.