Weissrussen nutzen Heimvorteil bei der Biathlon Europameisterschaft in Minsk – Raubichi (BLR). Nach zwei Goldmedaillen in der abschließenden Verfolgung führen sie im Medaillenspiegel. Die Starter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz spielen in Sprint und Verfolgung keine Rolle. Stefanie Scherer gewinnt IBU Gesamtwertung im Einzel.
Sprint und Verfolgung der Damen
Der Sieg im Sprint der Biathlon Europameisterschaft ging an die Schwedin Elisabeth Hoegberg vor der Norwegerin Ida Lien und Irina Kryuko aus Weissrussland. Stefanie Scherer wurde nach zehn Treffern beste Deutsche auf dem achten Rang, Maren Hammerschmidt platzierte sich auf 17, Marion Deigentesch auf 25, Anna Weidel auf 38 und auf 39 Vanessa Voigt. In der Verfolgung gingen von den 60 Qualifizierten 13 nicht an den Start und lange sah es nach einem Start-Ziel-Sieg der Schwedin Hoegberg aus. Im entscheidenden Schießen verfehlte sie zwei Scheiben und Elena Kruchinkina setzte sich an die Spitze und lief vor heimischem Publikum mit der weissrussischen Fahne zu Gold. Silber holte sich Kristina Reztsova (RUS) und die schwedische Europameisterin im Sprint, Elisabeth Hoegberg, rettete Bronze. Die deutschen Damen haben in der Verfolgung den Anschluss nach ganz vorne nicht geschafft. Maren Hammerschmidt lief als beste Deutsche auf Rang 15. Den größten Sprung nach vorne machte Vanessa Voigt. Nur sie und die Siegerin schafften es, alles zwanzig Schüsse ins Ziel zu bringen. Trotz der hervorragenden Schießergebnisses von Vanessa Voigt war am Ende lediglich Platz 21 möglich, da sie von Position 39 aus in die Verfolgung startete. Anna Weidel verbesserte sich von Rang 38 auf 23 und Stefanie Scherer, die als Achte die Verfolgung aufnahm fiel nach insgesamt fünf Strafrunden auf den 33. Rang zurück. Dunja Zdouc war beste Österreicherin und verbesserte sich von Rang 20 im Sprint auf 11 in der Verfolgung. Susi Meinen aus der Schweiz kam im Sprint auf Rang 36 und fiel in der Verfolgung auf Rang 41 zurück.
Ergebnis Sprint Damen hier
Ergebnis Verfolgung Damen hier
Matvey Eliseev gewinnt Gold im Sprint, Sergey Bocharnikov in der Verfolgung
Sowohl im Sprint am Tag zuvor als auch in der Verfolgung herrschten auf der Strecke in tiefem aufgeweichten Geläuf und auch am Schießstand mit böigem Wind schwierige Bedingungen. Sprint-Europameister der Herren wurde Matvey Eliseev (RUS) vor Andrejs Rastorgujevs (LET) und dem Norweger Aleksander Fjeld Andersen. Den Titel in der Verfolgung der Herren holte sich Sergey Bocharnikov, der auch Gold im Super-Sprint gewann. Der Weissrusse setzte sich von Beginn des Rennens an die Spitze, kam mit großem Vorsprung zum entscheidenden Schießen, kassierte zwei Strafrunden und lief dennoch vor den Verfolgern zurück in die Spur. Die beiden Norweger hinter ihm blieben zwar fehlerfrei, kamen aber auf der Schlussrunde nicht mehr entscheidend an Bocharnikov heran. Sturla Holm Lagreid lief auf den Silberrang und Sivert Guttorm Bakken zu Bronze. Roman Rees belegte im Sprint nach zwei sauberen Serien mit 30,8 Sek. Rückstand Rang sechs und war damit bester Deutscher. In der Verfolgung musste er insgesamt vier Strafrunden laufen und wurde am Ende 23. Bester Deutscher in der Verfolgung wurde Dominik Schmuck. Von Position 17 ins Rennen gegangen verbesserte er sich nach insgesamt zwei Strafrunden auf den elften Rang. Florian Hollandt machte trotz fünf Strafrunden 20 Plätze gut und belegte am Ende Rang 24. Bester Österreicher war David Komatz mit Rang 30 im Sprint und Rang 35 in der Verfolgung. Eligius Tambornina war als 24. bester Schweizer im Sprint und Sebastian Stalder lief von Platz 40 im Sprint auf Rang 36 in der Verfolgung.
Ergebnis Sprint Herren hier
Ergebnis Verfolgung Herren hier
Medaillenspiegel
Die weissrussische Mannschaft hat bei der diesjährigen Europameisterschaft in ihrer Heimat insgesamt drei Titel und damit drei Goldmedaillen und eine Bronzemedaille erreicht. Den zweiten Platz belegen die Russen vor den Norwegern. Für Deutschland blieb es bei einer Silbermedaille. Stefanie Scherer und Justus Strelow wurden Vize-Europameister in der Single-Mixed-Staffel. Österreich und die Schweiz gingen bei der Medaillenvergabe leer aus.
Highlights der Europameisterschaft in Minsk
Stefanie Scherer gewinnt Kristallkugel in der IBU Cup Einzelwertung
Wenn es die deutsche Mannschaft bei der EM in Minsk nur in der Single-Mixed-Staffel aufs Podest geschafft hab, gab es am letzten Wettkampftag doch noch Anlass zur Freude. Da beim IBU-Cup-Finale, das ebenfalls auf den Strecken in Minsk – Raubichi stattfindet, zwei Sprints und ein Massen-Start-60 auf dem Programm stehen, wurden in den anderen Disziplinen bereits die Gesamtsieger geehrt. Stefanie Scherer wurde als Gesamtsiegerin im Einzel mit der kleinen Kristallkugel und einem Blumenstrauß geehrt. Die Kugel in der Verfolgung ging an die Schwedin Elisabeth Hoegberg; hier war Vanessa Voigt als Drittplatzierte in der Wertung nah dran. Die Wertung im Super-Sprint hat die Schwedin Ingela Andersson gewonnen. Bei den Herren gewann der Norweger Endre Stroemsheim die Wertung im Einzel und in der Verfolgung; hier war Lucas Fratzscher mit 14 Punkten Abstand Zweitplatzierter. Die Wertung im Super-Sprint der Herren haben der Norweger Lars Helge Birkeland und Kiril Streltsov (RUS) gemeinsam gewonnen.
Weiterer IBU Cup als Saisonfinale in Minsk – Raubichi
Reisestress zum Saisonfinale des IBU Cups unterliegen die Biathletinnen und Biathleten nicht, nachdem die Europameisterschaft von Otepääe nach Minsk verlegt wurde, bleibt die Biathlonfamilie nach der EM auch für den letzten IBU Cup in Minsk. Veränderungen im deutschen Team wird es wegen der Entfernung nicht geben, allerdings ist davon auszugehen, dass die Weltcupstarter der anderen Nationen nicht in Minsk bleiben, wenn zeitgleich in Nove Mesto na Morave (CZE) ein Biathlon Weltcup stattfindet. Derzeit sind für das Saisonfinale in Minsk 186 Teilnehmer aus 30 Nationen gemeldet.
Lucas Fratzscher hat gute Chancen auf Gesamtsieg im IBU Cup
Derzeit führt Lucas Fratzscher die IBU Cup Gesamtwertung mit 20 Punkten Vorsprung an. Der Norweger Endre Stroemsheim liegt hinter ihm und 69 Punkte trennen den Russen Kiril Streltsov von der Spitze. Beim Saisonfinale finden noch drei Wettkämpfe statt und für einen Sieg werden dem Konto 60 Punkte gut geschrieben. In jedem Fall steht dem IBU Cup Gesamtsieger ein persönliches Startrecht beim ersten Weltcup der nächsten Saison zu. Die Massen-Start-60 Wertung führt derzeit Roman Rees an mit zwei Punkten Vorsprung vor dem Norweger Lars Helge Birkeland. Beim letzten Massen-Start-60 in Minsk wird sich entscheiden, wer diese Wertung mit der kleinen Kristallkugel gewinnt.
Das vorläufige Programm beim Saisonfinale des IBU Cups in Minsk – Raubichi
4.3.2020 – 10.00 Uhr – Women Sprint 7,5 km
4.3.2020 – 13.00 Uhr – Men Sprint 10 km
6.3.2020 – 10.00 Uhr – Women Sprint 7,5 km
6.3.2020 – 13.00 Uhr – Men Sprint 10 km
7.3.2020 – 10.00 Uhr – Women Massenstart 60, 12 km
7.3.2020 – 12.30 Uhr – Men Massenstart 60, 15 km