David Zobel gewinnt den Sprint beim Biathlon IBU Cup in Ridnaun. Im Massenstart60 der Herren ist nur Johannes Dale-Skjevdal schneller als Simon Kaiser im Ziel und das DSV-Team erreicht bei den sechs Wettkämpfen weitere sechs Top-10-Plätze. Bei den Herren beherrschen die Norweger weiterhin das Geschehen im IBU Cup, bei den Damen die Französinnen.
David Zobel gewinnt Sprint in Ridnaun
Im Sprint von Ridnaun hat der Mittenwalder David Zobel seinen dritten IBU-Cup-Sieg gefeiert. Mit zehn Treffern kam er 2,9 Sekunden vor dem Norweger Sivert Guttorm Bakken ins Ziel (2 Fehler). Das Podest komplettierte der US-Amerikaner Paul Schommer (1 Fehler) nur fünf Sekunden hinter dem Sieger. Der 32jährige Schommer stand damit erst zum zweiten Mal in seiner Karriere im IBU Cup auf dem Podest und wurde entsprechend gefeiert. Im Dezember 2019 wurde er im Sprint von Obertilliach Zweiter hinter dem Norweger Aleksander Fjeld Andersen. Für David Zobel waren die 100-%-Trefferleistung der Schlüssel zum Erfolg, den läuferisch befindet er sich derzeit nicht in bester Form. „Im Laufen bin ich eher sehr, sehr müde. Aber klar nach der Erkältung und jetzt fünfte Woche am Stück, dass man da nicht mehr das blühende Leben ist, das ist glaube ich verständlich. Aber die 100 % kamen heute und die Norweger haben natürlich heute die Türe aufgemacht, muss man sagen, aber dieses Mal habe ich es genutzt und bin durchgegangen,“ so David Zobel nach dem Rennen gegenüber xc-ski. Zobel, der mit seiner Leistung bei der Europameisterschaft in Martell nicht ganz zufrieden war, sieht mit dem Sprintsieg, dass es in die richtige Richtung geht. Auf Rang vier kam der Schwede Anton Ivarsson vor dem Norweger Johannes Dale-Skjevdal und Maksim Makarov aus Moldawien auf Platz sechs
„Es ist ein extrem schwieriges Jahr für mich“
„Der Sieg bedeutet mir unfassbar viel. Es ist ein extrem schwieriges Jahr für mich mit vielen Hochs und Tiefs. Gerade jetzt zur EM war es hart für mich, weil ich angeschlagen war, den Einzel nicht laufen konnte, dementsprechend war es eine sehr harte EM, die sehr glücklich zu Ende gegangen ist mit der Silbermedaille, da habe ich mich sehr gefreut. Und jetzt noch mit dem Sieg on Top, das läuft gerade wieder in die richtige Richtung. Von dem her bedeutet mir der Sieg sehr, sehr viel. Momentan geht es gerade um den sechsten Platz bei der WM, den laufen wir jetzt hier aus. Der Sechste wird nicht mit nach Lenzerheide fahren, aber er ist zumindest Reserve. Von dem her bedeutet mir das natürlich auch sehr viel. Das ist ein Schritt in diese Richtung der sechste Mann zu sein und dann hoffe ich natürlich, dass ich nach der WM im Weltcup wieder am Start stehen darf. Der Schlüssel zum Erfolg war eindeutig die Null. Ich habe mir natürlich auch bei der EM vorgenommen die Null zu schießen, die hätte dann auch für das Podium gereicht, aber da war es letztendlich dieser eine Fehler, der daneben ging. Und heute waren es diese 100 %.“ Von den weiteren deutschen Startern platzierte sich Lucas Fratzscher (2 Fehler) als Elfter, Franz Schaser (fehlerfrei) auf Rang 15 und Roman Rees ist mit drei Runden im Liegen gestartet, stehend kamen zwei weitere hinzu und letztlich hat er sich auf Platz 53 gerade noch für die Verfolgung qualifiziert. Hans Köllner verfehlte nur eine Scheibe, lag läuferisch drei Minuten hinter der Spitze zurück und mit Platz 61 war er bei der Verfolgung nicht dabei.
Französinnen dominieren im Sprint
Gefühlt die komplette IBU Cup-Mannschaft der Damen aus Frankreich war bei der Siegerehrung vertreten. Voldiya Galmace Paulin siegte nach zwei fehlerfreien Schießen vor Paula Botet (1 Fehler). Die Norwegerin Marthe Krakstad Johansen verhinderte auf dem Bronzerang mit lupenreiner Weste am Schießstand ein rein französisches Podest. Aber dahinter sortierten sich mit Amandine Mengin (1 Fehler), Sophie Chauveau (3 Fehler) und Gilonne Guigonnat (1 Fehler) drei weitere Französinnen ein. Erfreulich, dass sich die Österreicherin Lea Rothschopf mit einer Strafrunde im Gepäck den siebten Platz sicherte. Die deutschen Starterinnen haben sich zwar alle sechs für die Verfolgung qualifiziert, aber eine Podestplatzierung haben sie verpasst. Keine von ihnen kam fehlerfrei durch. Julia Kink musste sich nach drei Extrarunden mit Platz 24 zufrieden geben. Einzig sie hätte mit der gebotenen Laufleistung bei fehlerfreiem Schießen Chancen auf eine Podestplatzierung gehabt. Alle anderen lagen läuferisch deutlich hinter den starken Französinnen. Lisa Maria Spark (1 Fehler) war auf Rang 15 beste DSV-Starterin. Anna Weidel landete auf Platz 17, Marlene Fichtner auf 19 und Stefanie Scherer auf 21; jede verfehlte eine Scheibe. Mareike Braun traf drei Mal nicht ins Ziel und ging mit einem Rückstand von 2:28 Minuten von Platz 41 aus in die Verfolgung.
Johannes Dale-Skjevdal siegt im Jagdrennen
Der Norweger Johannes Dale-Skjevdal war als Fünfter in das Verfolgungsrennen in Ridnaun gestartet und hatte sich bei strahlendem Sonnenschein und Laborbedingungen am Schießstand mit zwei fehlerfreien Schießen zu Beginn des Rennens an die Spitze gearbeitet. Nach zwei Strafrunden im ersten Stehendanschlag fiel er zwar wieder zurück aber durch seine enorme Laufstärke und der Null zum Schluss hat er sich auf der letzten Runde gegen den US-Amerikaner Paul Schommer und seinen Landsmann Isak Frey durchgesetzt. Mit 4,2 Sekunden Vorsprung überquerte er den Zielstrich als Sieger vor Isak Frey (2 Fehler) und Paul Schommer (1 Fehler), der wie schon im Sprint, auf dem Bronzerang ins Ziel kam. Den vierten Platz sicherte sich Sivert Guttorm Bakken vor dem Franzosen Oscar Lombardot. Dale-Skjevdal lief die schnellste Gesamtlaufzeit und Isaa Frey war in der reinen Verfolgungszeit der Beste.
David Zobel auf Rang sechs
Der Deutsche David Zobel ging als der Gejagte ins Rennen, hielt sich in den beiden Liegendanschlägen fehlerfrei und blieb so in Reichweite des Podests. Nach jeweils einer Strafrunde aus den beiden Stehendanschlägen wuchs sein Rückstand, aber Zobel hatte gerade in der letzten Runde genügend Reserven um sich auf den letzten Metern im Anstieg Richtung Ziel gegen den Norweger Johan-Olav Botn durchzusetzen und Rang sechs zu behaupten. Lucas Fratzscher nahm die Verfolgung von Rang elf aus auf, arbeitete sich ebenfalls mit zwei Nullen nach vorne, allerdings waren drei Strafrunden aus dem dritten Schießen zu viel um noch ganz vorne angreifen zu können. Mit der Null zum Schluss reichte es zu Rang zwölf und hinter ihm sortierte sich Franz Schaser (1 Fehler) ein. Roman Rees konnte sich trotz insgesamt vier Strafrunden um zwölf Plätze auf Rang 41 verbessern.
Start-Ziel-Sieg von Voldiya Galmace Paulin
Die 19jährige Französin Voldiya Galmace Paulin gewann nach dem Sprint in Ridnaun auch die Verfolgung. Sie gab die Führung während des gesamten Rennens nie ab obwohl ihr gleich im ersten Anschlag ein Fehler unterlief. Am Ende wurde es erneut eine Machtdemonstration als sich alle fünf Französinnen in den Top-7 platzierten. Lediglich Gilonne Guigonnat scherte aus nachdem sie das Rennen nach dem zweiten Schießen aufgeben musste. Marthe Krakstad Johansen wurde Zweite. Beim letzten Anschlag lag sie noch knapp hinter der Französin, kassierte aber eine Strafrunde und hat sich dennoch gegen die Schnellste im Feld, Sophie Chauveau, durchgesetzt. Chauveau komplettierte das Podest auf dem Bronzerang, obwohl sie drei Extrarunden im Gepäck hatte. Camille Bened überquerte die Ziellinie mit der schnellsten Verfolgungszeit auf Rang vier vor der Norwegerin Juni Arnekleiv (2 Fehler). Amandine Mengin (2 Fehler) schob sich in der letzten Runde noch an Anna Weidel auf Rang sechs vorbei. Die Deutsche konnte sich am letzten Anstieg Richtung Ziel auch des Angriffs der weiteren Französin Paula Botet nicht mehr erwehren.
Anna Weidel auf Rang acht beste Deutsche
Am Schießstand arbeitete Anna Weidel perfekt. Mit zwanzig Treffern reichte die Laufleistung aber nur zu einem achten Rang. Weidel rückte mit der fünften Verfolgungszeit, nur 11,3 Sekunden hinter der schnellsten reinen Laufzeit, um neun Ränge vor. Wie Weidel arbeitete auch ihre Teamkollegin Stefanie Scherer fehlerfrei am Schießstand. Sie verbesserte sich um elf Ränge und kam auf Rang zehn ins Ziel. Marlene Fichtner (1 Fehler) belegte Platz 12 und Lisa Maria Spark hat eine bessere Platzierung mit zwei Schießfehlern im letzten Anschlag vergeben. Sie kam als 17. ins Ziel und Julia Kink fehlt derzeit die Treffsicherheit. Nach vier Strafrunden brachte sie im letzten Schießen zwar die Null, wodurch sie sich noch etwas nach vorne schob aber am Ende mit Rang 26 zufrieden sein musste. Mareike Braun hat das Rennen aufgegeben.
Dale-Skjevdal gewinnt Zielsprint gegen Simon Kaiser – Drei Deutsche in den Top-10
Mit drei Strafrunden im Gepäck siegte der Norweger Johannes Dale-Skjevdal im Massenstart 60. Der Deutsche Simon Kaiser verließ den Schießstand nach dem entscheidenden Schießen als Erster, aber die Norweger bestimmten die Laufzeiten, sie waren die Schnellsten in der Spur. Kaiser hielt lange dagegen, lag bei der letzten Zwischenzeit noch gleichauf mit Dale, musste sich aber im Zielsprint schließlich geschlagen geben. Kaiser (2 Fehler) kam auf dem Silberrang vor Isak Frey (3 Fehler) ins Ziel. Lucas Fratzscher (2 Fehler) verpasste das Podest auf Rang vier nur um 0,5 Sekunden, setzte sich aber durch die bessere Laufleistung auf der Schlussrunde noch gegen den Norweger Johan-Olav Botn (2 Fehler) durch, der die Ziellinie als Fünfter überquerte. Hinter ihm platzierten sich mit Sverre Dahlen Aspenes (3 Fehler) und Sivert Guttorm Bakken (3 Fehler) zwei weitere Norweger auf den Rängen sechs und sieben. David Zobel lag nach den beiden fehlerfreien Liegendanschlägen nah am Podest, kam im Führungsquartett zum ersten Stehendanschlag und traf zwei Scheiben nicht. Im letzten Schießen verfehlte er eine weitere, aber mit guter Leistung auf der Schlussrunde ließ er noch den Norweger Vetle Sjaastad Christiansen und den Franzosen Oskar Lombardot hinter sich und wurde Achter. Franz Schaser erreichte das Ziel nach fünf Extrarunden auf Rang 21, Roman Rees (5 Fehler) belegte Platz 27 und Hans Köllner (5 Fehler) wurde 35.
Sophie Chauveau holt sich Sieg im Massenstart 60 der Damen
Die im Weltcup erfahrene Französin Sophie Chauveau erreichte im Massenstart 60 in Ridnaun ihren ersten IBU Cup-Sieg. Nach dem Biathlon Weltcup in der Heimat in Annecy Le Grand Bornand wurde die 25jährige in den IBU Cup versetzt. Stets platzierte sie sich in den Top-10 aber ein Sieg gelang ihr erst beim Distanzrennen in Ridnaun. Die Leistungssteigerung kommt allerdings zu spät, der WM-Zug ist für sie bereits abgefahren. Auch bei der EM zuvor in Martell reichte es neben Staffelsilber zu keinem Einzelpodest. Im Massenstart60 überzeugte Chauveau mit Laufbestzeit sowohl in der Schlussrunde als auch in der Gesamtzeit. Mit acht Sekunden Rückstand in die Schlussrunde eingebogen kam sie trotz zwei Extrarunden aus dem ersten Schießen mit 8,6 Sekunden Vorsprung vor ihrer Landsfrau Camille Bened (1 Fehler) ins Ziel. Die Italienerin Rebecca Passler (1 Fehler) komplettierte das Podest. Voldiya Galmace Paulin wurde Vierte vor der Norwegerin Juni Arnekleiv und Amandine Mengin.
Stefanie Scherer beste Deutsche im Massenstart 60
Stefanie Scherer traf 19 von 20 Schüssen und verließ den Schießstand nach dem letzten Anschlag auf Rang vier mit knapp 20 Sekunden Rückstand auf das Podest. Gerade in der Schlussrunde konnte sie das Tempo nicht halten und musste Amandine Mengin, Voldiya Galmace Paulin und Juni Arnekleiv vorbei ziehen lassen. Auf Rang sieben wurde sie beste Deutsche. Anna Weidel war innerhalb der deutschen Damen in der Schlussrunde am Schnellsten, kassierte im ersten und im letzten Schießen jeweils eine Strafrunde und überquerte den Zielstrich als Elfte. Marlene Fichtner hat nach drei fehlerfreien Schießen im letzten Anschlag eine Patrone nicht ins Ziel gebracht und sich damit um eine bessere Platzierung gebracht. Sie wurde 13. Mareike Braun (3 Fehler) wurde 29. und Lisa Maria Spark (5 Fehler) erreichte Platz 31. Julia Kink bildete teamintern auf Rang 37 (6 Fehler) das Schlusslicht.
Alle Ergebnisse auf einen Blick
Nächste Station: Otepää
Nach Ridnaun geht die IBU Cup Serie erst nach den Biathlon Weltmeisterschaften in der Lenzerheide in etwas mehr als drei Wochen in Otepää in Estland weiter. Vom 06.03. bis 09.03.2025 wird dort der vorletzte IBU Cup mit Sprint, Verfolgung und Massenstart60 ausgerichtet und anschließend ohne reisen zu müssen von 12.03. bis 15.03.2025 die Rennen des IBU Cup-Saisonfinale. Da stehen dann noch ein kurzes Einzel, ein Sprint und die gemischten Staffeln (Single Mixed und Mixed) auf dem Programm. In der Gesamtwertung liegen derzeit vier Französinnen vorne und schon jetzt ist davon auszugehen, dass der Gesamtsieg bei den Damen nach Frankreich geht. Ebenso ist die Lage bei den Herren. Hier führen fünf Norweger und Isak Frey liegt mit uneinholbaren 293 Punkten Vorsprung vorne. In jedem Fall haben die Herren aus Norwegen in der nächsten Saison bei den ersten beiden Weltcups in Östersund und Hochfilzen deshalb sieben Startplätze sicher.