Biathlon JWM 2025: Deutscher Biathlonnachwuchs holt Gold und drei Silbermedaillen in vier Staffelbewerben - xc-ski.de Langlauf

Biathlon JWM 2025: Deutscher Biathlonnachwuchs holt Gold und drei Silbermedaillen in vier Staffelbewerben

Gold for Germany with Melina Gaupp, GER, Sydney Wuestling, GER and Lena Siegmund © Danielsson/IBU

Die Biathlon Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft in Östersund endete mit vier Staffelbewerben. Der deutsche Biathlon Nachwuchs tritt die Heimreise mit insgesamt drei Titeln und vier Silbermedaillen an, nachdem es in den Staffelbewerben noch Gold für die weibliche Jugend sowie Silber für die männliche Jugend, die Juniorinnen und auch bei den Junioren gab.

Gold geht an die deutschen Mädels

Gold for Germany with Melina Gaupp, GER, Sydney Wuestling, GER and Lena Siegmund © Danielsson/IBU

Melanie Gaupp, Sydney Wüstling und Lena Siegmund wurden bei der Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft Jugend-Weltmeister in der Staffel über 3 x 6 km. Melanie Gaupp kam in Führung liegend zum Liegendanschlag und hatte gleich mit einer Strafrunde einen denkbar schlechten Einstieg. Stehend kam sie mit einem Nachlader durch und mit hervorragender Laufleistung sowohl in der Schlussrunde und als Schnellste in ihrem Leg konnte sie bis zum Wechsel den Rückstand auf 19,5 Sekunden kompensieren. Sydney Wüstling brachte die Staffel mit der Null im Liegen und nur einem Nachlader im Stehen in Führung und baute den Vorsprung bis zum Wechsel auf 31,1 Sekunden vor Norwegen und der Ukraine aus. Auch Wüstling war Schnellste in der Schlussrunde und auch in der Gesamtlaufzeit. Die Schlussläuferin Lena Siegmund kam liegend mit einem Nachlader durch, aber zum Stehendanschlag war die Norwegerin Martine Skog an sie herangelaufen und gemeinsam standen sie mit großem Vorsprung zum Anschlag bereit. Siegmund kam mit einem Nachlader durch und die Norwegerin hatte offensichtlich zu viele ihrer Kräfte auf der Strecke gelassen, verhinderte mit dem letzten Nachlader die Strafrunde, fiel aber zurück und die Ukraine verließ den Schießstand an zweiter Position. Der Vorsprung der Deutschen schwand zwar Richtung Ziel aber sie brachte den Sieg der deutschen Jugend-Staffel nach einer Strafrunde und sieben Nachladern mit 20,8 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Norwegen zog noch an der Ukraine vorbei und sicherte sich Silber. Auf dem letzten Stück hatte die Ukraine auch dem Angriff der Italienerin Carlotta Gautero nichts mehr entgegenzusetzen und Italien gewann Bronze vor der Ukraine und Schweden. Die Schweiz landete auf dem zehnten Rang und Österreich auf Platz zwölf. 

Ergebnis Staffel Jugend weiblich

Deutsche Jungs gewinnen Silber hinter Frankreich

Germany finishes with Korbi Kuebler © Danielsson/IBU

Luca Anding, Lukas Tannheimer und Korbi Kübler gewinnen mit der Staffel über 3 x 7,5 km Silber hinter dem Trio aus Frankreich. Luca Anding startete mit der Null im Liegen und übergab nachdem er im Stehendschießen zwei Reservepatronen benötigte mit einem Rückstand von 31,2 Sekunden an dritter Position hinter Frankreich und der Slowakei. Lukas Tannheimer war stets am Schnellsten in der Loipe unterwegs und brachte die Staffel hinter Frankreich auf die zweite Position. Zum Stehendanschlag war er bis auf 9,2 Sekunden an den führenden Franzosen herangelaufen, allerdings kam der mit nur einem Nachlader durch und Tannheimer räumte erst mit dem letzten Nachlader ab. Auf der Schlussrunde verausgabte er sich voll und schickte den deutschen Schlussläufer Korbi Kübler nur 15,9 Sekunden hinter Frankreich ins Rennen. Auch Kübler machte seine Sache hervorragend, räumte liegend ab und hatte nur 6,4 Sekunden hinter dem Franzosen Leo Carlier den Schießstand verlassen. In der Spur setzte sich Carlier zwar schnell von Kübler ab, aber beim entscheidenden Anschlag musste jeder von ihnen zwei Mal nachladen, Kübler agierte deutlich schneller und war wieder näher an den Führenden herangekommen. Auf der Schlussrunde kam Kübler nicht mehr an Carlier heran, ließ abreißen und überquerte die Ziellinie nach insgesamt acht Nachladern seiner Staffel auf dem Silberrang. Dahinter entbrannte ein spannender Kampf um die Bronzemedaille zwischen Österreich und Tschechien. Simon Hechenberger (AUT) verließ den Schießstand neun Sekunden vor Michael Malek und der sah den Österreicher vor sich, schob sich heran und setzte sich schließlich im Kampf um die Bronzemedaille durch und verwies Österreich auf den vierten Rang. Das Trio aus der Schweiz erreichte den sechsten Platz.         

Ergebnis Staffel Jugend männlich

Juniorinnen zur Halbzeit in den Medaillenrängen

Team Germany © Danielsson/IBU

Charlotte Gallbronner, Lea Zimmermann, Alma Siegismund und Lotta de Buhr gewinnen mit der Staffel bei schwierigen äußerlichen Bedingungen Silber hinter Frankreich. Mit 13 Nachladern und zwei Strafrunden belastet führt Lotta de Buhr die Staffel mit einem Rückstand von 1:06,8 Minuten hinter Frankreich ins Ziel. Die Junioren-Weltmeisterinnen Celia Henaff, Voldiya Galmace Paulin, Anaelle Bondoux und Amandine Mengin benötigten insgesamt 14 Nachlader. Die Norwegerinnen sicherten sich nach drei Strafrunden und zwölf Nachladern die Bronzemedaille. Charlotte Gallbronner kam mit einer fehlerfreien Serie im Liegen gut ins Rennen, stehend kassierte sie eine Strafrunde. „Liegend war super, da habe ich das erste Mal das gemacht, was ich sonst immer mache beim Liegendschießen,“ so Gallbronner im ARD-Interview nach dem Rennen. „Ich habe mein Ding und meinen Rhythmus durchgezogen.“ Zum Stehendanschlag erklärte sie: „Es war den ganzen Tag so windig, teilweise ziemliche Böen, das war schon schwierig.“ Lea Zimmermann übernahm an fünfter Position mit einem Rückstand von 39,3 Sekunden, hielt sich in beiden Schießeinlagen schadlos und konnte eine Position nach vorne gut machen. „Ich bin mit meinem Rennen sehr zufrieden, das Schießen war richtig gut, das Laufen nicht so,“ so Zimmermann.

DSV-Juniorinnen belohnen sich mit der Silbermedaille

The podium with Germany, France and Norway © Danielsson/IBU

Alma Siegismund benötigte liegend zwei Nachlader und verließ den Schießstand hinter der Französin Anaelle Bondoux und der Norwegerin Ytterhus. Als die Französin zum Stehendanschlag kam, herrschten extreme Windböen, auch die Verfolgerinnen standen bereits auf ihren Matten als es der Französin nach über einer Minute gelang mit der letzten Reservepatrone die drohende Strafrunde zu vermeiden. Die Norwegerin kassierte zwei Strafrunden, die Deutsche nur eine und rückte damit auf die zweite Position. In der Schlussrunde lieferten sich Siegismund und Ytterhus einen harten Fight und schickten schließlich zeitgleich ihre Schlussläuferinnen ins Rennen. „Liegend bin ich nicht zufrieden,“ sagte Siegismund nach dem Rennen in der ARD, „ich weiß, dass ich sehr windanfällig bin. Das Laufen ging richtig gut. Ich hatte einen Bombenski, das war echt super. Die Strecke war super. Es hat über Nacht geschneit, heute früh geregt, die war komplett vereist.“ Zum Schießduell neben der Norwegerin im Stehen erklärte sie: „Es war echt extrem windig. Mir haben die Beine gezittert und die ersten beiden gingen daneben, da wurde es noch schlimmer und leider bin ich nicht um die Strafrunde herumgekommen.“ Lotta de Buhr übernahm an zweiter Position, der Rückstand auf die führenden Französinnen betrug da bereits 1:12,5 Minuten. Liegend benötigte de Buhr einen Nachlader mehr als die Norwegerin und fiel auf den dritten Rang zurück. Die laufstarke de Buhr versuchte auf der Strecke Richtung entscheidendes Schießen an der Norwegerin vor ihr dran zu bleiben. Im Stehendanschlag hatte die Französin Amandine Mengin dann enorme Probleme. Immer wieder machte sie Kniebeugen, zwischen jedem Schuss und am Ende blieben drei Reservepatronen für drei schwarze Scheiben. Sie schaffte es die Strafrunde zu vermeiden und blieb in Führung. Die Norwegerin war vor de Buhr am Stand, bog bereits in die Strafrunde, als die Deutsche mit drei Nachladern auskam und als Zweite in die Schlussrunde einbog. De Buhr brachte ihre Staffel schließlich auf dem Silberrang ins Ziel. „Beim letzten Schießen hatte ich eigentlich während des Schießens schon abgeschlossen, dass die geht. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die noch in die Runde muss. Ich hätte theoretisch nur ruhig bleiben müssen, aber ich wollte zügig schießen. Bei den letzten drei Nachladern hatte ich gefühlt mehr Laktat als in jeder Runde. Es war noch mal ein harter Kampf, aber ich war mir sicher, dass ich sie auf der letzten Runde im Griff habe,“ so de Buhr.

Ergebnis Staffel Juniorinnen

Linus Kesper und Fabian Kaskel legen vor

Team Germany on second place © Danielsson/IBU

Das letzte Rennen in Östersund hatten die Junioren zu bestreiten. Hier setzte sich das Quartett aus Norwegen nach zehn Nachladern mit einem Vorsprung von 19,5 Sekunden vor den Deutschen durch, die lediglich sechs Nachlader benötigten. In einem packenden Kampf auf der Schlussrunde setzte sich Polen (15 Nachlader) gegen die Schweiz (12 Nachlader) durch und sicherte sich die Bronzemedaille. Linus Kesper als Startläufer des deutschen Quartetts kam mit einem Nachlader aus und übergab in Führung liegend. „Es hat heute Morgen schon angefangen mit der Aufregung. Staffel ist was Besonders, aber sobald man seine Abläufe hat, geht es dann. Stehend wollte ich für mich persönlich ein gutes Schießen machen, hatte keinen Wind und wollte das Zeitfenster nutzen und die Schüsse abarbeiten. Das hat gut geklappt.“ Im Stehendanschlag, der ihm fehlerfrei gelang, war Linus Kesper Schnellster. Fabian Kaskel konnte seinen Vorsprung Richtung Liegendschießen ausbauen, hielt sich schadlos, und lief auf der nächsten Runde sein Tempo. Ukraine und Norwegen holten zu ihm auf und nahezu zeitgleich kamen sie zum Schießstand. Auch stehend räumte Kaskel ab und war mit 11,3 Sekunden Vorsprung in die Schlussrunde eingebogen. Fabian Kaskel hatte nach dem Einzel und der Mixed-Staffel mit einer Erkältung zu kämpfen, war kein weiteres Rennen gelaufen, um für die Staffel fit zu sein. In der Spur fehlte ihm daher die Spritzigkeit und er konnte den Vorsprung nicht zum Wechsel bringen. Ukraine und Norwegen zogen an ihm vorbei. „Es war mir schon bewusst, dass ich die letzten Rennen aussetzen musste, deshalb wusste ich, dass ich es über den Schießstand regeln muss. Das ist mir gelungen. Mir hat hinten raus einfach die Kraft gefehlt. Ab Mitte der zweiten Runde wurde es zäh und ich hatte keine Chance mehr dagegen zu halten,“ so Kaskel in der ARD. Er hat es mit zwei fehlerfreien schnellen Schießeinlagen plangemäß am Schießstand geregelt.  

Deutsche Junioren gewinnen ebenfalls Silber im Team

German team with silver © Danielsson/IBU

Elias Seidl nahm hinter der Ukraine und Norwegen als Dritter das Rennen auf und hatte einen Rückstand von 24,6 Sekunden, kam liegend fehlerfrei durch und hielt die dritte Position. Auf der Runde zum Stehendanschlag zog er am Ukrainer Khmil vorbei und während der Norweger Haavard Tosterud fehlerfrei schoss, hatten es seine Verfolger mit extremen Windböen zu tun. Seidl wartete lange und konnte mit den Reservepatronen die Strafrunde vermeiden. Der Ukrainer kassierte zwei Runden, fiel zurück und nun war der Pole Konrad Badacz an seinen Skienden. Die beiden schenkten sich auf ihrer Schlussrunde nichts, wechselten sich in der Führung ständig ab und schickten nahezu gleichzeitig, aber mit einem Rückstand von 1:30 Minuten ihre Schlussläufer ins Rennen. „Natürlich war das heute das große Ziel im Liegen ohne Nachlader wegzukommen, einfach weil die Norweger noch in Reichweite waren, da war es sehr wichtig mit 0/5 wegzugehen. Leider war stehend dann schwieriger. Das war am Ende schon ein ziemlicher Kampf. Ziel war keine Strafrunde zu haben, das hat funktioniert, wenn auch der Abstand nach vorne größer wurde. Es war nicht so schön zu laufen, die Strecke bricht leicht weg, bei jedem Schritt. Das war schon ein ziemlicher Kampf auf der Schlussrunde.“ An der Spitze brachte Kasper Kalkenberg, zwar jeweils mit zwei Nachlader in den beiden Schießeinlagen, aber als Sieger die norwegische Staffel ins Ziel. Leonhard Pfund zog schnell am Polen vorbei und setzte sich deutlich von ihm ab, kam liegend nach einem Nachlader zurück in die Spur, stehend benötigte er ebenfalls nur einen Nachlader und orientierte sich nach vorne, da von hinten keine Gefahr mehr drohte. Am Ende überquerte er die Ziellinie nur 19,5 Sekunden nach dem Norweger und sicherte dem deutschen Junioren-Quartett damit die Silbermedaille. „Ich habe geschaut, dass ich mein eigenes Rennen mache. Der Pole ist ganz schön schnell gestartet. Beim Schießen habe ich geschaut, dass ich zügig durchkomme. Die Schlussrunde war richtig schön, so wünscht man sich das, dass alle noch einmal rauskommen zum Anfeuern. Meine Mama und meine Schwester waren da und viele andere Eltern auch.“ Die Schweiz landete auf dem vierten Rang und Österreich auf Rang zwölf. Die Mitfavoriten aus Frankreich erreichten nach fünf Strafrunden und 20 Nachladern nur Rang 10 und das Heimteam aus Schweden (6 Runden/18 Nachlader) Platz 13.   

Ergebnis Staffel Junioren 

Gesamt-Staffelsieger und Sieger im Nationen-Cup

France with globes fore relay and overall © Danielsson/IBU

Sowohl bei den Juniorinnen als auch bei den Junioren ging die kleine Kristallkugel in der Staffelwertung an Frankreich. Im Nationencup lag auch in beiden Wertungen Frankreich vor Deutschland. Damit ist die Junior-Cup-Serie der Saison 2024/25 beendet. Die Fahne der IBU wurde in Östersund bereits an den nächsten Ausrichter der Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft in der Saison 2025/26 übergeben, wenn die Wettkämpfe in Deutschland, im Bayerischen Wald, im Hohenzollern-Skistadion am Arber stattfinden.       

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