Biathlon JWM: Deutsche Junioren Mixed-Staffel ist Weltmeister und Jugend holt Silber

Korbi Kuebler, GER, Lukas Tannheimer, Melina Gaupp, GER and Lena Siegmund © Danielsson/IBU

Bei der Jugend- und Junioren Weltmeisterschaft 2025 in Östersund krönt sich die deutsche Mixed-Staffel der Junioren zum Weltmeister vor Frankreich und die Österreicher holten Bronze. Die gemischte Jugend-Staffel gewann zuvor Silber hinter Norwegen.  

Deutsche Junioren-Mixed Staffel ist Weltmeister

Bei der Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft 2025 in Östersund standen nach den Einzelläufen die gemischten Staffeln auf dem Programm. Alma Siegismund, Lotta de Buhr, Fabian Kaskel und Linus Kesper setzten sich bei der Jugend- und Junioren Weltmeisterschaft in Östersund gegen starke Konkurrenten durch und wurden verdient Junioren-Weltmeister. Insgesamt benötigte das Quartett neun Nachlader und mit einem Vorsprung von 16,9 Sekunden führte Linus Kesper seine Staffel zum Sieg. Dahinter herrschte auf der Schlussrunde ein harter Kampf um Silber und Bronze zwischen Österreich und Frankreich. Fabian Müllauer (AUT) verließ den Schießstand nur 0,5 Sekunden vor dem Franzosen Edgar Geny. Dieser hielt sich erst an den Skienden von Müllauer, schob sich erst an Müllauer vorbei, der konterte um später erneut vom Franzosen überholt zu werden. In einer Haarnadelkurve kam Edgar Geny zu Sturz und hier war dann erst wieder der Österreicher vorne, aber Geny gab nicht auf und mit starkem Stockeinsatz kam er wieder in Schwung, ging in der nächsten Abfahrt an Müllauer vorbei und brachte die französische Staffel (Voldiya Galmace Paulin, Amandine Mengin, Gaetan Paturel) nach vier Strafrunden und 13 Nachladern auf dem Silberrang ins Ziel. Wilma Anhaus, Anna Andexer, Thomas Marchl und Fabian Müllauer komplettierten das Podest nach zehn Nachladern auf dem Bronzerang. Norwegen, Ukraine und Bulgarien reihten sich dahinter ein. „Das Rennen war heute echt genial. Ich habe einen super Tag erwischt und bin mit null Fehlern am Schießstand durchgekommen, was für mich einfach richtig cool ist. Läuferisch habe ich mich auch sehr gut gefühlt und habe mich immer mit der Schwedin gematcht. Das wir jetzt die Medaille gewonnen und vom letzten Jahr verteidigen konnten, ist einfach genial,“ so Anna Andexer. „Das war ein richtig cooles Rennen heute. Ich hatte schon ein bisschen Druck, weil Wilma, Anna und Thomas einfach ein richtig gutes Rennen abgeliefert haben, und ich wollte die Medaille unbedingt nach Hause bringen. Liegend habe ich den Nachlader Gott sei Dank gleich getroffen, aber beim Stehendschießen war der letzte Schuss dann schon ein wenig zittrig. Umso schöner ist es jetzt, dass ich getroffen und wir die Medaille gewonnen haben,“ sagte Fabian Müllauer nach dem Rennen. (Quelle: PM ÖSV) 

       

DSV-Juniorinnen bringen Staffel in Podestnähe

Valentina Dimitrova legte als Startläuferin für Bulgarien gut vor, wechselte in Führung liegend, ihre Teamkollegin Lora Hristova wurde kurz vor dem Wechsel noch von der Französin Amandine Mengin überholt und mit gutem Vorsprung lagen Frankreich und Bulgarien zur Halbzeit in Führung. Sowohl Dimitrova als auch Hristova haben schon einige Weltcupeinsätze absolviert und zuletzt liefen sie bei der Biathlon Weltmeisterschaft in Lenzerheide. Die Herren aus Bulgarien konnten die gute Platzierung nicht ins Ziel bringen; am Ende wurde es Rang sechs. Die Deutsche Alma Siegismund benötigte liegend zwei und stehend einen Nachlader und übergab als Vierte. „In der ersten Runde hatte ich noch meine Probleme, da überhaupt mitlaufen zu können. Aber in der zweiten Runde ging es ganz gut. Ich hatte einen sehr guten Ski und bin relativ zufrieden, bis auf die zwei Nachlader,“ so Siegismund im ARD Sportschau-Interview nach dem Rennen. Lotta de Buhr kam bei beiden Schießen mit jeweils einer Reservepatrone aus und hielt die deutsche Staffel bis zum Wechsel auf der dritten Position. „Zwei Nachlader sind noch ok, ich denke es war solide,“ so de Buhr. 

Fabian Kaskel bringt DSV-Staffel in Führung

Der führende Franzose Gaetan Paturel zeigte sich extrem laufstark, musste aber die schnelle erste Runde am Schießstand mit drei Strafrunden teuer bezahlen. Fabian Kaskel nutzte diese Chance und ging mit nur einem Nachlader in Führung, gefolgt von Bulgarien. Stehend kam Kaskel auch mit einer Reservepatrone aus, blieb an der Spitze und hatte bis zum Wechsel seinen Vorsprung auf den Verfolger aus Österreich auf 21,1 Sekunden ausgebaut. „Liegend lief sehr gut, da war ich gut bei mir. Stehend ging mir schon die Düse, aber es hat dann gut funktioniert, da habe ich mich gut zusammengerissen,“ so Fabian Kaskel. Der deutsche Schlussläufer Linus Kesper hielt den Vorsprung auch nach seinem Liegendanschlag, allerdings lief der starke Franzose Edgar Geny auf der Runde zum Stehendanschlag näher an die Spitze heran. Der Deutsche hatte noch 12,7 Sekunden Vorsprung als er zum entscheidenden Schießen im Stehen bereit war. Mit einem Nachlader wurde die verfehlte Scheibe weiß und er blieb in Führung als er den Schießstand verließ. Der Franzose als erster Verfolger musste zwei Mal nachladen, Müllauer aus Österreich drei Mal und erst 30 Sekunden nach Kesper bogen sie in die letzte Runde ein. „Da ging mir schon ordentlich die Düse, als ein Schuss vorbei ging. Der erste Nachlader hat geklappt und mir wurde direkt am ersten Berg gesagt, die Jungs hinter dir schießen auch Fehler.“

Ergebnis Mixed Staffel Junioren

Deutsche Jugend-Mixed Staffel gewinnt Silber

Leo Gundersen, NOR © Danielsson/IBU

Den Anfang machten die Jugend-Staffeln über 4 x 6 km. Das Team für Deutschland bildeten Lena Siegmund, Melina Gaupp, Lukas Tannheimer und Korbi Kübler. Die Damen eröffneten das Rennen der 28 Staffeln und beim ersten Wechsel lag Norwegen in Führung vor der Schweiz und Deutschland. Die Tschechin Irina Plechacova, zwei Tage zuvor Jugend-Weltmeisterin im Einzel geworden, führte ihre Staffel im zweiten Leg an die Spitze und hatte einen beachtlichen Vorsprung von 43,6 Sekunden auf die Verfolger aus Norwegen herausgelaufen. Deutschland lag zur Halbzeit an fünfter Position mit Rückstand von 1:20 Minuten. Dann kamen die Jungs ins Rennen, insbesondere die starken Norweger, und der Vorsprung der führenden Tschechen schmolz bis zum Wechsel auf die Schlussläufer auf 15,7 Sekunden vor Norwegen und Deutschland. Norwegen setzte den Tschechen an der Spitze extrem unter Druck und schon nach dem Liegendschießen ging Norwegen an die Spitze gefolgt vom deutschen Team. Am Ende siegte Norwegen nach neun Nachladern mit einem Vorsprung von 25,9 Sekunden vor Deutschland (3 Strafrunden/10 Nachlader). Im entscheidenden Schießen kassierte der tschechische Schlussläufer eine Strafrunde und Frankreich mit Leo Carlier zog vorbei und sicherte sich nach 12 Nachladern den Bronzerang. Canada beendete das Rennen auf Rang vier vor Tschechien und der Ukraine. Die Schweiz (11 Nachlader überquerte die Ziellinie auf Rang acht und Österreich (3 Strafrunden/16 Nachlader) kam auf Platz 10 ins Ziel. Zehn Staffeln wurden überrundet.   

Trotz drei Strafrunden auf Silberrang

Lena Siegmund, GER © Danielsson/IBU

Die Mädels legen vor

Lena Siegmund (18) als Startläuferin des DSV-Quartetts benötigte liegend und stehend einen Nachlader und brachte die Staffel mit der fünften Laufzeit in eine gute Ausgangsposition. Melina Gaupp investierte auf der Runde viel, kam als Führende zum Liegendanschlag und benötigte nur eine Reservepatrone. Richtung Stehendschießen lief sie mit der Tschechin Plechacova gemeinsam an der Spitze in hohem Tempo und während Plechacova dann mit einem Nachlader die Scheiben weiß werden ließ, kassierte Melina Gaupp zwei Strafrunden. Mit der schnellsten Gesamtlaufzeit hielt Gaupp die fünfte Position mit 1:20 Minuten Rückstand bis zum Wechsel.

Lukas Tannheimer bringt die Staffel auf Medaillenkurs

Lukas Tannheimer hat schon in der Spur den Abstand zum zweitplatzierten Norweger deutlich verringert und durch ein konzentriertes und fehlerfreies Liegendschießen war er dicht hinter ihm aus dem Schießstand gelaufen, nachdem der Norweger für einen Fehlschuss zwei seiner Reservepatronen benötigte. Tschechien war weiterhin trotz zwei Nachlader in der führenden Position. Richtung Stehendanschlag zog der Deutsche schnell am Norweger Roeysland vorbei und hat sich mehr als zehn Sekunden Vorsprung erarbeitet. Stehend machte es Tannheimer spannend. Er verfehlte nur eine Scheibe aber seine drei Nachlader reichten nicht aus und er musste in die Strafrunde abbiegen. Der Norweger hat sich dadurch wieder an die zweite Position mit 32,8 Sek. Rückstand gearbeitet und Lukas Tannheimer kam mit einem Rückstand von 1:03 Minuten als Dritter in seine Schlussrunde. Roeysland und Tannheimer zeigten sich in der Schlussrunde laufstärker als der führende Tscheche und beim Wechsel  lag Tschechien nur noch 15,7 Sekunden vor Norwegen und Tannheimer übergab 26 Sekunden dahinter an dritter Position an Koni Kübler. Lukas Tannheimer war läuferisch der Stärkste in seinem Leg vor dem Norweger Roeysland (+ 34,1 Sek.).   

Koni Kübler führt die Staffel zu Silber

Zum Liegendanschlag kam der Tscheche noch als Führender, aber der Norweger neben ihm räumte ab und möglicherweise dadurch irritiert, verfehlte der Tscheche erst drei Scheiben und seine Nachlader reichten nicht aus und eine Strafrunde war fällig. Norwegen übernahm die Führung und nachdem Kübler ebenso fehlerfrei abräumte betrug sein Rückstand auf der zweiten Position nur mehr 36,7 Sekunden. Der Tscheche sortierte sich aus der Strafrunde kommend an dritter Position ein. Leo Gundersen hielt das Tempo an der Spitze hoch und der Abstand zu seinem deutschen Verfolger wurde deutlich größer. Wie so oft entschied das letzte Schießen, alle Augen waren auf den Norweger gerichtet, als er auf Bahn eins stand und eine Scheibe stehen ließ. Koni Kübler kam dazu, als auch der erste Nachlader des Norwegers vorbei ging und der eine weitere Reservepatrone benötigte, bevor Kübler den ersten Schuss setzte. Auch bei ihm verfehlte ein Schuss das Ziel, aber Kübler räumte gleich mit dem ersten Nachlader ab und 22 Sekunden hinter dem Norweger bog er in die Schlussrunde ein. Tschechien hielt dem Druck nicht stand und kassierte eine weitere Strafrunde. Diese Chance nutzte der Franzose Leo Carlier und kam als Dritter zurück in die Loipe. Norwegen mit Martine Skog, Bjoerg Eide, Tov Roeysland und Leo Gundersen sind Jugend-Weltmeister mit der Mixed-Staffel vor Deutschland und Frankreich mit Loise Roguet, Lola Bugeaud, Camille Grataloup-Manissolle und Leo Carlier komplettierten das Podest auf dem Bronzerang. 

Ergebnis Mixed Staffel Jugend

Das weitere Wettkampfprogramm

01.03.2025, 12.00 Uhr: Sprint Jugend weiblich, 6 km
01.03.2025, 15.20 Uhr: Sprint Jugend männlich, 7,5 km

02.03.2025, 12.45 Uhr: Sprint Juniorinnen, 7,5 km
02.03.2025, 16.05 Uhr: Sprint Junioren, 10 km

03.03.2025, 10.30 Uhr: Massenstart 60 Jugend weiblich, 9 km
03.03.2025, 11.30 Uhr: Massenstart 60 Jugend männlich, 12 km
03.03.2025, 14.40 Uhr: Massenstart 60 Juniorinnen, 9 km
03.03.2025, 15.40 Uhr: Massenstart 60 Junioren, 12 km

04.03.2025, 11.30 Uhr: Staffel Jugend weiblich, 3 x 6 km
04.03.2025, 15.00 Uhr: Staffel Jugend männlich, 3 x 7,5 km

05.03.2025, 09.30 Uhr: Staffel Juniorinnen, 4 x 6 km
05.03.2025, 12.45 Uhr: Staffel Junioren, 4 x 7,5 km

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