Biathlon: Kink, Schumann, Riethmüller und Puff feiern Erfolge beim IBU Cup in Martell - xc-ski.de Langlauf

Biathlon: Kink, Schumann, Riethmüller und Puff feiern Erfolge beim IBU Cup in Martell

Emily Schumann (GER), Julia Kink (GER), Stina Nilsson (SWE), (l-r) © Deubert/IBU

Nach der Weihnachtspause stand als erste Station Martell in Südtirol auf dem Programm. Im Damensprint feierte das DSV-Team einen Doppelerfolg von Julia Kink und Emily Schumann, während deutsche Ski erstmals positiv auf Fluorwachs getestet wurden. Danilo Riethmüller feierte sein erstes IBU-Cup-Podest, ein weiteres kam hinzu und kurzfristig gab es Umstellungen in der Mannschaft. Anna Weidel muss Saison vorzeitig beenden.

Fünf Podestplätze und zehn Top-10-Platzierungen aus Ridnaun

In Ridnaun fand der erste von zwei IBU-Cups in Südtirol statt. Die Nominierung des DSV galt ursprünglich für beide Veranstaltungen, sowohl für Martell (04.01. bis 07.01. 2024) als auch für Ridnaun (10.01 – 13.01.2024). Bei den Damen kam Anna Weidel für Lisa Maria Spark und wurde krankheitsbedingt nach dem kurzen Einzel von Stefanie Scherer ersetzt. Bei den Herren ist neben David Zobel der Thüringer Darius Lodl neu. Zum IBU-Cup-Debüt kommt es für den 20jährigen Leonhard Pfund, der zuletzt im IBU-Junior-Cup in Ridnaun mit einem Sprintsieg auf sich aufmerksam machte. Selina Grotian wurde aus dem Weltcupteam gestrichen und wird kurzfristig beim nächsten IBU Cup in Ridnaun starten. Für sie wurde Julia Tannheimer ins Weltcupteam aufrücken. Das deutsche Team erreichte in Martell einen Sieg durch Julia Kink, einen Silberrang von Emily Schumann, einen dritten Rang von Johanna Puff sowie zwei Mal Rang drei durch Danilo Riethmüller. Darüber hinaus wurden weitere zehn Top-10 Platzierungen erreicht, über die sich ihre Trainer Peter Sendel und Tobias Reiter zufrieden zeigen können. 

In Martell starteten: 
Damen
– Juliane Frühwirt (SV Motor Tambach-Dietharz)
– Julia Kink (WSV Aschau)
– Johanna Puff (SC Bayrischzell)
– Emily Schumann (SV Eintracht Frankenhain)
– Julia Tannheimer (DAV Ulm)
– Anna Weidel (WSV Kiefersfelden), für sie ab Sprint: Stefanie Scherer (SC Wall)
Herren
– Lucas Fratzscher (WSV Oberhof 05)
– Simon Kaiser (WSV Oberhof 05)
– Darius Lodl SV (Hermsdorf)
– Leonhard Pfund (SC Bad Tölz)
– Danilo Riethmüller (WSV Clausthal-Zellerfeld)
– David Zobel (SC Partenkirchen)

Danilo Riethmüller Vierter im kurzen Einzel

Danilo Riethmueller (GER) © Deubert/IBU

Am Ende standen im kurzen Einzel drei Norweger auf dem Podest. Vebjoern Soerum (2 Fehler) gewann vor Mats Oeverby (1 Fehler) und Isak Frey (2 Fehler) verdrängte im Fernduell auf dem letzten Kilometer Danilo Riethmüller (3 Fehler) vom Podest. Riethmüller war Schnellster in der Spur über die Gesamtdistanz. Riethmüller hat nach seinen wiederholten Top-10-Ergebnissen im IBU-Cup sein erstes Podium abermals knapp um 13,4 Sek. verpasst. Ein hervorragendes Ergebnis gelang dem Österreicher Patrick Jakob. Mit zwanzig Treffern wurde er Fünfter vor dem Italiener Daniele Cappellari (1 Fehler).

Erstmals positiver Fluor-Test

Ski Test IBU Cup © Harald Deubert

Erstmals seit des geltenden Fluorwachs-Verbot und der entsprechenden Tests wurden in Martell die Ski von David Zobel und Simon Kaiser positiv getestet. Die Ski lagen im Bereich von 1,8 und lagen damit im roten Bereich. Einmal pro Saison darf in so einem Fall ein neuer Ski gebracht werden. Diese Ski passierten die Kontrolle problemlos, aber beide kamen nicht rechtzeitig zu ihrem Start und wurden wegen Starts außerhalb des Zeitfensters mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt. Den Beteiligten im DSV ist der Vorfall unerklärlich, wie Zobel selbst in den Sozialen Medien schrieb: „Beim heutigen Einzel wurde Simon Kaiser und mir kurz vor dem Rennen mitgeteilt, dass unsere Ski positiv auf Fluor getestet wurden.  Es wurde ein zweiter Ski für uns vorbereitet, der dann in Ordnung war. Wir haben beide unseren Start nicht geschafft und mussten mit Verspätung starten. Zusätzlich haben wir eine 30 Sekunden Strafe bekommen, weil wir zu spät gestartet sind. Wir können uns den positiven Test nicht erklären und sind schon auf der Suche wie das passieren konnte. Alle anderen deutsche Ski waren negativ und es gab keine Probleme, obwohl sie genau gleich präpariert wurden.“ Bleibt zu hoffen, dass sich diese Situation im Nachhinein noch klären lässt. Nach unseren Informationen wurden für den Herrenstart insgesamt 10 Paar Ski (6 Paar der DSV-Starter, 1 Paar Testski, 3 Paar Ski für bestehende Kooperation mit Dänemark) präpariert und beim Fluor-Test abgegeben. Bei allen leuchtete das Testgerät grün mit Ausnahme bei den Skiern für Zobel und Kaiser. Die nach Bekanntgabe des Testergebnisses sofort vorbereiteten zwei Paar Ersatzski wurden nach unseren Informationen mit demselben Produkt behandelt, wie die zehn Paar zuvor. Im Rennen verfehlte David Zobel zwei Scheiben und sortierte sich auf dem siebten Rang ein. Der 20jährige Leonhard Pfund erreichte bei seinem IBU-Cup-Debüt nach nur einem Fehlschuss einen respektablen zwölften Rang. Lucas Fratzscher kam nach fünf Fehlern auf Platz 20, Darius Lodl (4 Fehler) wurde 30. Simon Kaiser war bereits mit der vorerwähnten 30-Sekunden-Strafe belegt, traf nur 50 % seiner Scheiben und musste sich mit Rang 77 zufrieden geben. Ergebnis Kurzes Einzel Herren 

Julia Kink gewinnt Kurzes Einzel vor Emily Schumann

Emily Schumann (GER), Julia Kink (GER), Stina Nilsson (SWE), (l-r) © Deubert/IBU

Keine der 79 Starterinnen kam fehlerfrei durch. Aus deutscher Sicht lagen alle Hoffnungen auf Emily Schumann und Julia Kink, die mit nur einer Strafzeit belastet waren. Früh im Rennen führten sie die Wertung an und blieben auch vorne, nachdem die Schwedin Stina Nilsson sich im Ziel hinter den beiden Deutschen einreihte. Es sollte reichen und so gab es im IBU Cup gleich zu Beginn des zweiten Trimesters einen deutschen Doppelerfolg durch Julia Kink und Emily Schumann. Letztere lag nach dem letzten Anschlag zwar noch 12,4 Sek. vor Julia Kink, die auf der Schlussrunde alles wett machte und schließlich 0,8 Sek. vor Schumann ins Ziel kam. Beide standen erstmals im IBU-Cup auf dem Podest. Stina Nilsson reihte sich nach zwei Schießfehlern mit 3,5 Sek. Rückstand auf die Spitze als Dritte ein. Dahinter platzierten sich die beiden Norwegerinnen Maren Kirkeeide und Emilia Aagheim Kalkenberg und die Italienerin Martina Trabucchi als Sechste. Julia Tannheimer wurde trotz fünf Fehler 13., gefolgt von Johanna Puff mit vier Fehlern. Anna Weidel ließ drei Scheiben stehen und wurde 22. und Juliane Frühwirt kam nach fünf Fehlschüssen als 31. ins Ziel.Ergebnis Kurzes Einzel Damen

Junior Isak Frey gewinnt Sprint – Erstes IBU-Cup-Podest für Danilo Riethmüller

Mats Oeverby (NOR), Isak Frey (NOR), Danilo Riethmueller (GER), (l-r) © Deubert/IBU

Über Nacht fielen 20 cm Neuschnee aber auf Veranstalterseite wurde hervorragend gearbeitet und den Athleten optimale Bedingungen geschaffen. Bei leichtem Schneefall während des Rennens knüpfte Danilo Riethmüller an seine bisherigen Top-Leistungen im IBU-Cup an. Im Liegendanschlag fehlerfrei, kassierte er stehend eine Strafrunde und nach einer bombastischen Schlussrunde, er war erneut Schnellster in der Spur, sowohl in der letzten Runde als auch in der Gesamtlaufzeit, wurde er im Ziel vorerst nur vom Norweger Mats Oeverby, der ebenfalls mit einer Strafrunde belastet war, um 2,1 Sek. geschlagen. Mit der späten Startnummer 86 kam schließlich der Norweger Noch-Junior Isak Frey. Nach zehn Treffern lag er eingangs der Schlussrunde mit 0,1 Sek. Vorsprung vor seinen Teamkameraden Oeverby in Führung, gab sie zwischendurch ab und hat auf den letzten Metern ungeahnte Kräfte mobilisiert und sich mit 2,6 Sek. Vorsprung vor Mats Oeverby den Sieg geholt. Danilo Riethmüller hat im IBU Cup mittlerweile mehrmals bewiesen, dass er in dieser Saison in der Lage ist, den starken Norwegern Paroli zu bieten. Dennoch erreichte er im Sprint von Martell erstmals das Podest und wurde Dritter hinter den Norwegern Frey und Oeverby. Oscar Lombardot aus Frankreich belegte den vierten Rang, gefolgt vom Norweger Vebjoern Soerum und dem Österreicher Fabian Müllauer. Alle Deutschen haben sich für die Verfolgung qualifiziert und die heutigen Abstände bilden die Ausgangsbasis für die Verfolgung.Die weiteren deutschen Platzierungen:
7. David Zobel, 0:1, + 56,5 Sek.
9. Simon Kaiser, 3:0, + 1.14,9 Min.
19. Lucas Fratzscher, 1:2, + 1:53,9 Min.
23. Darius Lodl, 1:1, + 2:00,2 Min.
26. Leonhard Pfund, 0:1, + 2:03,4 Min.
Ergebnis Sprint Herren 

DSV-Damen im Sprint nicht gewohnt stark

Maya Cloetens (BEL), Maren Kirkeeide (NOR), Stina Nilsson (SWE), (l-r) © Deubert/IBU

Der Sieg im Sprint der Damen ging an die Norwegerin Maren Kirkeeide vor der Belgierin Maya Cloetens und der Schwedin Stina Nilsson. Kristina Oberthaler sortierte sich auf Rang vier ein vor der Französin Anaelle Bondoux und der weiteren Österreicherin Anna Andexer. Stefanie Scherer wurde kurzfristig für Anna Weidel ins Team selektiert und brachte auf Rang neun das beste Ergebnis ihres Teams. Nach zwei tadellosen Schießen hat sie ihre Chance genutzt und die beste Ausgangsposition für die anstehende Verfolgung.
Die Platzierungen:
9. Stefanie Scherer, 0:0, + 35,4 Sek.
12. Julia Tannheimer, 3:0, + 49,3 Sek.
13. Emily Schumann, 0:1, + 58,1 Sek.
17. Johanna Puff, 0:1, + 1:11 Min.
18. Julia Kink, 2:1, + 1:24,8 Min.
20. Juliane Frühwirt, 0:1, + 1:31,5 Min. 
Ergebnis Sprint Damen

Start-Ziel-Sieg von Isak Frey

Isak Frey (NOR) © Deubert/IBU

Mit zwanzig Treffern glänzte der junge Norweger Isak Frey und landete bei starkem Schneefall in der Verfolgung von Martell einen Start-Ziel-Sieg. Zum ersten Stehendanschlag kamen Frey, Vebjoern Soerum, Danilo Riethmüller und Mats Oeverby innerhalb 10 Sek., dann klaffte auf die nächste Verfolgergruppe eine riesengroße Lücke von über einer Minute, darin David Zobel und Lucas Fratzscher. Frey und Soerum brachten die Null, Riethmüller und Oeverby hatten jeweils einen Fehlschuss, und der Abstand von ihnen zum norwegischen Spitzenduo wuchs nach der Strafrunde wieder auf 35,6 bzw. 38,4 Sekunden. Zobel, Fratzscher und auch der Franzose Oscar Lombardot hielten sich schadlos und nahmen die Verfolgung mit 1:16 Minuten Rückstand auf. Frey und Soerum machten an der Spitze gemeinsame Sache und reihten sich nebeneinander zum entscheidenden Schießen auf. Riethmüller und Oeverby knappsten ihnen auf der Runde wieder gute 10 Sekunden ab. Soerum schoss schneller und setzte einen daneben, das registrierte Frey offensichtlich und ließ sich minimal mehr Zeit, aber mit Erfolg: er räumte ab. Im Duell zwischen Oeverby und Riethmüller agierte der Norweger wesentlich schneller als Riethmüller, kassierte allerdings zwei Extrarunden, während Riethmüller konzentriert schoss und dennoch den letzten Schuss vorbei setzte, aber als Dritter in die Schlussrunde einbog. Der Vorsprung von Riethmüller auf Oeverby betrug 14 Sekunden. Riethmüller ließ nicht nach, flog förmlich über die Schlussrunde und hängte den Norweger deutlich ab. Erneut bot Riethmüller die schnellste Gesamtlaufzeit im Rennen. Während Frey zum Start-Ziel-Sieg lief, gefolgt von Vebjoern Soerum behauptete Danilo Riethmüller den dritten Rang und hat auf der Schlussrunde sogar nochmals 20 Sekunden auf die Spitze herausgelaufen. David Zobel wurde Fünfter gefolgt von Lucas Fratzscher auf Rang sechs und Simon Kaiser erreichte mir Rang neun ebenfalls ein Top-10-Ergebnis.
Die weiteren deutschen Platzierungen:
14. Darius Lodl, 3 Fehler/+ 3:22,1 Min.
33. Leonhard Pfund, 4/+ 5:13,3 Min. 

Ergebnis Verfolgung Herren

Johanna Puff läuft von 17 auf den Bronzerang

Johanna Puff (GER) © Deubert/IBU

Zum Abschluss stand die Verfolgung der Damen auf dem Programm und schon wie bei den Herren herrschte starker Schneefall. Keine der podesplatzierten Damen aus dem Sprint konnte ihre Leistung in der Verfolgung wiederholen. Den Sieg holte sich mit zwanzig Treffern die Französin Gilonne Guigonnat. Als Elfte in die Verfolgung gestartet überquerte sie die Ziellinie mit 34 Sekunden Vorsprung vor der Österreicherin Anna Andexer. Johanna Puff hatte zwei Scheiben verfehlt und sich durch die Null im letzten Anschlag in die Podestränge gebracht und den dritten Rang mit einer starken Schlussrunde gegenüber Lea Rothschopf (AUT), Ida Lien (NOR) und Maya Cloetens (BEL) erfolgreich bis ins Ziel verteidigt.
Die weiteren deutschen Platzierungen:
7. Julia Tannheimer, 5 Fehler, + 1:38,0 Min.
10. Stefanie Scherer, 3/+1:57,5 Min.
14. Emily Schumann, 5/+ 2:40 Min.
21. Juliane Frühwirt, 3/+ 3:31 Min.
24. Julia Kink, 8/4:08,9 Min. 

Ergebnis Verfolgung Damen

Alle Ergebnisse IBU Cup Martell

IBU-Cup-Gesamtwertung Damen nach Martell
IBU-Cup-Gesamtwertung Herren nach Martell

Nächste Station: Ridnaun (Italien)

Kurze Wege führen den IBU-Cup von Martell nach Ridnaun. Dort stehen an drei Wettkampftagen Sprint, Massenstart60 sowie Mixed- und Single-Mixed-Staffel auf dem Programm. Hier geht es zu den vorläufigen Startzeiten. Die Rennen können in dieser Saison erstmals im Livestream der Internationalen Biathlon Union (IBU) unter www.eurovisionsports.tv/ibu/ verfolgt werden.

Von der sportlichen Leitung des Deutschen Skiverbands wurden für den IBU Cup in Ridnaun vier Damen und sechs Herren nominiert:
Damen
– Selina Grotian (SC Mittenwald)
– Julia Kink (WSV Aschau)
– Johanna Puff (SC Bayrischzell)
– Emily Schumann (SV Eintracht Frankenhain)
Herren
– Lucas Fratzscher (WSV Oberhof 05)
– Simon Kaiser (WSV Oberhof 05)
– Darius Lodl SV (Hermsdorf)
– Leonhard Pfund (SC Bad Tölz)
– Danilo Riethmüller (WSV Clausthal-Zellerfeld)
– David Zobel (SC Partenkirchen)

Anna Weidel muss Saison vorzeitig beenden

Anna Weidel (GER) © Manzoni/NordicFocus

Wie der Deutsche Skiverband in einer Pressemitteilung nachgeschoben hat, muss Anna Weidel die Saison wegen anhaltender gesundheitlicher Probleme vorzeitig beenden. „Anna Weidel ist vor Saisonbeginn krank geworden. Um eine vollständige Genesung sicherzustellen, wurde sich bereits für einen späteren Einstieg in die offizielle Wettkampfsaison entschieden. Leider konnte sich Anna dennoch nie vollständig gesundheitlich erholen, so dass ein uneingeschränktes kontinuierliches Training nicht möglich war. Veranlasste medizinische Untersuchungen blieben erfreulicherweise unauffällig. Gemeinsam mit den Trainern und dem medizinischen Team wurde nun entschieden, insbesondere aufgrund des Trainingsrückstandes, die Saison vorzeitig zu beenden. Ziel ist es nun, dass sich Anna wieder vollkommen erholt, um frühzeitig die Basis für die kommende Saison aufzubauen,“ so Mannschaftsärztin Dr. Katharina Blume.

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