Dorothea Wierer räumt in einer Pressekonferenz mit Spekulationen auf, der Österreichische Skiverband geht mit einer Trainer-Rochade in die neue Biathlon Weltcup Saison und Ricco Groß hat in der Lenzerheide wieder einen Job.
Dorothea Wierer räumt mit Spekulationen auf
Die Italienerin Dorothea Wierer ließ lange offen, ob es für sie mit dem Leistungssport weitergeht, was nicht nur Fans, auch (ehemalige) Biathleten, zu Spekulationen verleitete. So sagte Tiril Eckhoff nur eine Stunde vor dem Interview zu Dagbladet.no, dass sie sicher sei, dass Wierer ihr Karriereende bekannt gibt. Manche vermuteten auch, dass Wierer schwanger sei. Vergangene Saison wurde sie immer wieder von Krankheiten ausgebremst, legte längere Pausen ein und beendete schließlich nach der WM in Nove Mesto die Saison. Sie hatte keine Energie mehr und gab zu, dass sie sogar Tropfen zum Schlafen nehmen musste. Ihr bekannt gewordenes Engagement als Expertin für Eurosport bei den Olympischen Spielen diesen Sommer in Paris befeuerten die Gerüchte über ein mögliches Karriereende. Nun hat die Italienerin in einer eigens dazu anberaumten Online-Pressekonferenz mit allen Gerüchten und Spekulationen aufgeräumt. Dorothea Wierer macht bis zu den Olympischen Winterspielen 2026 im eigenen Land weiter. „Vor der eigenen Haustür diese Wettkämpfe zu bestreiten, das ist eine Möglichkeit, die nur ganz wenige haben. Ich will es später einmal nicht bereuen, diese anderthalb Jahre nicht mehr weitergemacht zu haben. Nach Olympia 2026 wird für mich definitiv Schluss sein.“ (Quelle: sportnews.bz)
Neuaufstellung beim ÖSV
Reinhard Gösweiner war bereits in vielen Funktionen beim Österreichischen Skiverband tätig, unter anderem von 2010 bis 2012 als österreichischer Herrencheftrainer. Von 2014 bis 2018 war er für das Damen-, Herren- und Nachwuchsteam des ÖSV verantwortlich. Danach betreute der 52jährige Oberösterreicher ab 2020 rund zwei Jahre lang erfolgreich das belarussische Damenteam, ehe 2022 die Rückkehr nach Österreich folgte. Nun ist er zurück auf dem Cheftrainerposten und übernimmt das Nationalteam der Damen. Mit Alexander Jakob (bisheriger Trainer der Herren im IBU Cup) und Hannes Kuppelwieser rücken zudem zwei weitere Betreuer in der kommenden Saison aus dem IBU-Cup-Team in die Weltcupgruppe der Damen auf und werden Gösweiner künftig als Co-Trainer zur Seite stehen. Gösweiner löst damit Markus Fischer ab, der dieses Amt vier Jahre bekleidete und zukünftig für das IBU-Cup-Team des ÖSV verantwortlich sein wird. Franz Berger, ÖSV-Chef Biathlon, sieht im Gespräch mit Laola1 den Aufstieg Gösweiners als logische Konsequenz und als „nächsten Schritt einer erfolgreichen Aufbauarbeit“ und den Wechsel von Fischer in den IBU Cup nicht als Degradierung. „Ich freue mich natürlich sehr auf diese spannende Aufgabe. Wir haben dieses Jahr eine große Trainingsgruppe und unser erstes Ziel wird es sein, alle Athletinnen auf eine gemeinsame Linie zu bringen. Ein Schwerpunkt liegt darauf, die jeweiligen Stärken der einzelnen Sportlerinnen bestmöglich zu fördern bzw. deren Schwächen zu verbessern und auch individuell im Training anzusteuern. Die Athletinnen können durch das gemeinsame Training zudem auch voneinander profitieren. In der kommenden Saison möchten wir einen weiteren Schritt nach vorne machen, um dann bei unserem großen Ziel, den Olympischen Spielen 2026, möglichst gute Leistungen zeigen zu können. Für mich persönlich ist es ein großes Ziel, dass wir über die gesamte nächste Saison konstant gute Ergebnisse abliefern,“ so Gösweiner in der Verbandsmitteilung. Das Herrenteam wird wie in der vergangenen Saison weiterhin von Cheftrainer Vegard Bitnes und Co-Trainer Ludwig Gredler betreut. Allerdings berichtete die Kronen-Zeitung in der Kolumne Nachlader, dass Felix Leitner und Dominic Unterweger die Hoffnung auf Besserung verloren haben und ihr Glück auf eigene Faust – mit Vertrauenstrainer Florian Steirer – versuchen.Nationalkader: Anna Gandler
A-Kader Damen: Anna Andexer, Lisa Hauser, Kristina Oberthaler, Lea Rothschopf, Tamara Steiner.
B-Kader Damen: Wilma Anhaus, Anna Juppe, Leonie Pitzer, Lara Wagner, Dunja Zdouc.A-Kader Herren: Simon Eder, Patrick Jakob, David Komatz, Fabian Müllauer.
B-Kader Herren: Lukas Haslinger, Leon Kienesberger, Christian Langegger, Felix Leitner, Oliver Lienbacher, Fredrik Mühlbauer, David Neumayr, Magnus Oberhauser, Maximilian Prosser, Dominic Unterweger.
Neuer Trainerjob für Ricco Gross
Der Ruhpoldinger Ricco Groß ist neuer Biathlon-Trainer am Stützpunkt Lenzerheide in der Schweiz. Er ist für die neu gegründete Trainingsgruppe für Junioren- und Elite-Athleten verantwortlich. Das gab der Biathlon Stützpunkt Ostschweiz bekannt. Die Trainingsgruppe von Groß umfasst sieben Junioren- und Elite-Athleten, welche sich außerhalb von Swiss-Ski organisiert. Umstrukturierungen beim Verband haben dazu geführt, dass es zu dieser Neuformation kam. Die Präsidentin des Biathlon Stützpunkts Ostschweiz (BSO), Carola Hartweg, konnte Ricco Groß für die geschaffene Trainerstelle innerhalb des BSO gewinnen. „Als Biathlontrainer ist es mein Ziel, Athleten besser zu machen. Ich möchte die Talente zurück in den Weltcup bringen oder auf Junioren-Groß-Events vorbereiten, so dass sie ihr volles Potenzial abrufen können“, sagte der neunfache Weltmeister. „Für uns ist der Anspruch, eine starke zweite Reihe aufzubauen und das im Hinblick der WM 2025 und den Olympischen Spielen 2026“, so der Ruhpoldinger weiter und fügte hinzu: „Ich freue mich nach den Jahren im Ausland wieder in Deutsch zu Coachen!“ Zuletzt war der 53-Jährige Trainer in Slowenien und wurde danach mit einem Engagement in Bulgarien in Verbindung gebracht. Der bulgarische Biathlonverband hatte sogar eine Einigung bei den Vertragsverhandlungen gemeldet. „Das war eine Falschmeldung, ich habe dort keinen Vertrag unterschrieben“, bekräftigt der vierfache Olympiasieger. (Quelle: Siegi Huber, freier Journalist, und Biathlon Stützpunkt Ostschweiz).