Für Benedikt Doll hat heute alles zusammengepasst. Er gewinnt den Sprint der Herren im französischen Annecy Le Grand-Bornand vor Tarjei Boe (NOR) und Quentin Fillon Maillet (FRA). Der hochfavorisierte Johannes Thingnes Boe verpasst das Podest knapp und wird Vierter.
Sprintsieg von Benedikt Doll
Mit schnellen und sicheren fünf Schüssen startete Benedikt Doll mit der Startnummer 16 ins Rennen und ging nach dem liegenden Anschlag knapp vor Tarjei Boe auf die nächste Runde. Zum stehenden Anschlag kam er als Führender, brachte die so wichtige Null und lief mit der zweitbesten Laufzeit als Führender ins Ziel. Der Norweger Tarjei Boe lag 9,4 Sek. hinter Doll. Da sich die Strecke im sonnigen Le Grand Bornand im späteren Verlauf des Rennens leicht vertiefte, wurde es für die Starter hinter ihm schwer, seine Laufzeit auch bei zwei Nullserien zu toppen. Nur der Franzose Quentin Fillon Maillet kam mit Startnummer 48 noch nah an Benedikt Doll heran. Die Grundlage für ein gutes Ergebnis hatte er sich mit zehn Treffern geschaffen. Mit 9,5 Sek. Rückstand ging er auf die letzte Runde, kam aber nicht an die Laufzeit des Deutschen heran. Er fiel sogar noch hinter Tarjei Boe zurück, schaffte gerade noch Rang drei als er die Ziellinie 3,5 sek. vor Johannes Thingnes Boe überquerte und damit den Top-Favoriten vom Podest verdrängte. J. T. Boe verfehlte liegend und stehend jeweils den letzten Schuss und hatte nach zwei Strafrunden im Ziel auf Rang vier 14,8 Sek. Rückstand auf Benedikt Doll. Dahinter folgen auf Rang fünf und sechs zwei weitere Norweger, Erlend Bjoentegaard und der Youngster Johannes Dale. Damit platzierten sich vier Norweger in den Top-6. Für Benedikt Doll und auch für das deutsche Team ist der heutige Sprintsieg der erste Weltcupsieg dieser Saison. Doll wurde in der Saison 2017/2018 in Antholz Weltmeister in dieser Disziplin. Ein gelöster und strahlender Benedikt Doll sagte nach dem Rennen im ZDF: „Ich hätte nie im Leben damit gerechnet heute zu gewinnen, die Leistungskurve geht steil bergauf würde ich sagen. Die Strecke war sehr gut mit Salz präpariert, man konnte sehr, sehr gut laufen. Ich hatte heute auch ein bißchen Glück am Schießstand, hatte einen randigen Treffer und gesehen, wie die Scheibe ganz langsam klappte.“
Der Weg zum Sieg im Video
Erik Lesser verpasst Verfolgung
Während sich die weiteren deutschen Starter eine relativ gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Sonntag geschaffen haben, kam Erik Lesser als vorletzter der 100 Starter weder in die Punkteränge noch hat er nach insgesamt drei Strafrunden den Sprung in die besten 60 für die Verfolgung geschafft. Für Platz 82 und einen Rückstand von 2:53,0 Min. war sicherlich auch der Zustand der Strecke verantwortlich, aber nicht nur. Für ihn ist damit der Weltcup in Frankreich Geschichte, denn ohne Punkte aus der Verfolgung kann er sich auch nicht mehr für den Massenstart qualifizieren. Ob er im neuen Jahr weiter im Weltcup oder vielleicht im IBU Cup startet, das werden die Trainer mit ihm besprechen. Die nächsten Stationen des IBU Cups hat er sich vorsichtshalber bereits angesehen.
In die Punkteränge sind vom deutschen Team neben Benedikt Doll auch heute wieder die beiden „jüngeren“ Johannes Kühn und Philipp Horn gelaufen. Kühn blieb liegend fehlerfrei, stehend blieben zwei Scheiben schwarz und am Ende wurde er mit 54,5 Sek. Rückstand 14. und damit zweitbester Deutscher hinter Doll. Der liegende Anschlag ist der schwächere von Philipp Horn und hier kassierte er heute auch gleich zwei Strafrunden. Stehend räumte er alle Scheiben ab, investierte alle Kräfte in die Schlussrunde und belegte Rang 25. Arnd Peiffer wurde mit einer Strafrunde 21. Er sagte nach dem Rennen: „Ich glaube nicht, dass die Strecke besser geworden ist. Ich habe mich im Rennen nicht so gut gefühlt und konnte nicht so gut attackieren, wie ich wollte.“ Simon Schempp wurde mit einem Fehler 32.
Team aus Österreich wieder komplett
Während Ricco Groß beim Heimweltcup auf Simon Eder, Dominik Landertinger und zuletzt auch Julian Eberhard krankheitsbedingt verzichten musste, sind in Frankreich wieder alle am Start. Bester im Team wurde Julian Eberhard auf Rang 10 (1:1, + 40,5 Sek.). Simon Eder wurde 26., Felix Leitner 49., Dominik Landertinger 52. und Tobias Eberhard hat sich nicht für die Verfolgung qualifiziert. Bester Schweizer wurde Mario Dolder auf Rang 48.
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