Biathlon Weltcup: Deutsche Damen-Staffel auf Silberrang hinter Schweden - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Weltcup: Deutsche Damen-Staffel auf Silberrang hinter Schweden

Anna Weidel (GER), Sophia Schneider (GER), Vanessa Voigt (GER), Denise Herrmann-Wick (GER) © Manzoni/NordicFocus

Das favorisierte schwedische Damenteam setzt sich im Staffelrennen beim Biathlon-Weltcup in Kontiolahti durch und gewinnt vor Deutschland und Norwegen. Anna Weidel glänzt am Schießstand mit Schnellfeuereinlagen und Debütantin Sophia Schneider zeigt sich nervenstark.  

Schwedinnen werden Favoritenrolle gerecht

Anna Weidel (GER), Sophia Schneider (GER), Vanessa Voigt (GER), Denise Herrmann-Wick (GER), Linn Persson (SWE), Anna Magnusson (SWE), Hanna Oeberg (SWE), Elvira Oeberg (0), Karoline Offigstad Knotten (NOR), Ida Lien (NOR), Ragnhild Femsteinevik (NOR), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR) © Manzoni/NordicFocus

17 Staffeln gingen beim ersten Team-Rennen der Damen beim Biathlon Weltcup in Kontiolahti an den Start und wie erwartet siegten die Schwedinnen. Nach insgesamt sechs Nachladern gewinnen Linn Persson, Anna Magnusson, Hanna Oeberg und Elvira Oeberg mit 28,1 Sek. Vorsprung vor Deutschland mit Anna Weidel, Sophia Schneider, Vanessa Voigt und Denise Herrmann-Wick. Auch sie benötigten insgesamt nur sechs Nachlader. Bronze holten sich die Norwegerinnen Karoline Offigstad Knotten, Ida Lien, Ragnhild Femsteinevik und Ingrid Landmark Tandrevold mit nur drei Nachladern und einem Rückstand von 3,4 Sek. auf die deutschen Damen. Frankreich (Lou Jeanmonnot, Anais Chevalier-Bouchet, Chloe Chevalier, Julia Simon) kam auf Rang vier vor der Schweiz (Amy Baserga, Elisa Gasparin, Aita Gasparin, Lena Haecki-Groß) und Tschechien. Österreich (Dunja Zdouc, Lisa Theresa Hauser, Julia Schwaiger, Katharina Komatz) kam auf Rang acht ins Ziel.  

Anna Weidel mit Schnellfeuereinlagen

Anna Weidel (GER) © Manzoni/NordicFocus

Anna Weidel hielt sich zu Beginn des Rennens in der Spitzengruppe. Nach einer schnellen und vor allem fehlerfreien Serie ging die Deutsche als Erste aus dem Schießstand, dicht gefolgt von Schweden, Österreich und Finnland. Elf Teams lagen innerhalb 10 Sekunden und die Leistungsdichte zeigte sich auch auf der nächsten Runde. Als Erste kam erwartungsgemäß die Schwedin zum ersten Stehendanschlag und wieder war es Anna Weidel, die mit einer Schnellfeuereinlage abräumte und als erste aus dem Schießstand lief. Karoline Offigstad Knotten folgte an ihren Skienden und übernahm als stärkere Läuferin schnell die Führungsposition. Weidel hielt sich hinter der Norwegerin und von hinten schloss die Schwedin Linn Persson die Lücke zu Weidel. Knotten konnte sich auf dem Weg zum Wechsel leicht absetzen und übergab als Erste, dahinter Schweden und dann nahm Sophia Schneider das Rennen an dritter Position auf. Zu ihren schnellen Schießeinlagen meinte Anna Weidel nach dem Rennen, dass es ihr gar nicht so schnell vorgekommen sei und sie erst im Ziel erfuhr, dass sie nur 20 bzw. 18 Sek. für die sauberen Treffer benötigte.  

Bärenstarkes Rennen von Sophia Schneider

Sophia Schneider (GER) © Manzoni/NordicFocus

Nur 3,5 Sek. hinter Norwegen startete Sophia Schneider zu ihrem ersten Einsatz einer deutschen Damen-Weltcup-Staffel, hielt sich auf der ersten Runde im Führungstrio hinter Norwegen und Schweden mit gutem Abstand zur Viertplatzierten aus Finnland. Im Liegendanschlag blieben Norwegen und Schweden fehlerfrei und Sophia Schneider folgte den beiden nach einem schnellen Nachlader. Ihr Abstand von 13,1 Sek. zur Spitze bei Schießstandausgang kompensierte sie auf der Strecke schnell. Mit Norwegen und Schweden kam sie dann zum Stehendanschlag, wo die letzte Scheibe nicht fiel. Die Waffe gefühlt schon wieder auf dem Rücken verstaut musste sie nachladen, bewies Nervenstärke und traf. An der Spitze hat sich nach dem Schießen ein Wechsel vollzogen und nunmehr lief Lisa Vittozzi ganz vorne, gefolgt von Frankreich, der Schweiz und Schweden. Schneider hatte an fünfter Position bei Schießstandausgang 12,7 Sek. Rückstand, machte aber mit einer Spitzenlaufzeit Meter für Meter gut, saugte sich an die Spitze heran, lief klug auf der Innenbahn zum Wechsel und schickte Vanessa Voigt zeitgleich mit Frankreich ins Rennen. Zu ihrem Staffeldebüt meinte Schneider, dass die Vorfreude gegenüber der Nervosität überwogen und sie versucht hat, die Staffel wie ein Einzelrennen zu sehen und ihr Ding zu machen. „Die Skier waren richtig gut und deswegen hat es mit dem Laufen gut geklappt, ich habe bis zum letzten Meter gekämpft und hätte gern auf eins übergeben. 

Vanessa Voigt hält Staffel im Podestbereich

Vanessa Voigt (GER) © Manzoni/NordicFocus

Schnell übernahm die Schwedin Hanna Oeberg die Spitzenposition, hinter ihr Vanessa Voigt zusammen mit Italien und Frankreich. Nach einem Nachlader im Liegendschießen blieb Hanna Oeberg in Führung, gefolgt von Frankreich und der Deutschen, die wie die Französin auch einen Nachlader benötigte. Oeberg baute ihren Vorsprung kontinuierlich aus und dahinter wechselten Deutschland, Frankreich und Norwegen ihre Positionen. Oeberg benötigte stehend zwei Nachlader, Norwegen (+ 18,1 Sek.) und Deutschland (+ 19,5 Sek.) folgten nach einem Nachlader und Frankreich fiel nach zwei Nachladern hinter die Schweiz auf die fünfte Position zurück. In der Runde zum Wechsel lieferte sich Vanessa Voigt ein packendes Duell mit der Norwegerin Ragnhild Femsteinevik und beide übergaben in etwa zeitgleich. Mit 21,4 Sek. Vorsprung nahm Elvira Oeberg für die favorisierte Staffel aus Schweden vor Norwegen das Rennen auf und Denise Herrmann-Wick hatte an dritter Position 22,3 Sek. Rückstand. „Es war ein sehr spannendes Rennen, macht auf jeden Fall Bock auf mehr,“ so Vanessa Voigt die sich über ihre zwei Nachlader ärgerte, aber dennoch im Großen und Ganzen mit ihrem Rennen zufrieden war. 

Denise Herrmann-Wick glänzt auf Schlussrunde

Denise Herrmann-Wick (GER) © Manzoni/NordicFocus

Elvira Oeberg hielt den Abstand zu ihren Verfolgerinnen konstant, hatte fünf saubere Treffer im Liegen gesetzt bevor Ingrid Landmark Tandrevold und Denise Herrmann-Wick den ersten Schuss abgaben. Parallel räumten die beiden im Gleichklang ihre fünf Scheiben ab und hatten bei Schießstandausgang einen Abstand von knapp 26 Sek. zur Schwedin. Frankreich, Schweiz, Finnland und Österreich folgten auf den Rängen dahinter. An diesen Positionen ändert sich auf der Strecke nichts und zum finalen Schießen lieferte Elvira Oeberg eine perfekte Vorstellung. Während die Schwedin einem sicheren Sieg entgegenlief, wurde es dahinter noch einmal spannend. Ingrid Landmark Tandrevold musste ein Mal nachladen, Herrmann-Wick zwei Mal und mit 7,1 Sek. Rückstand nahm Herrmann-Wick die Verfolgung der Norwegerin auf. Die Deutsche gab auf der Schlussrunde alles und am Übergang des letzten großen Anstiegs spielte sie all ihre Erfahrung aus, zog an der Norwegerin vorbei und verschaffte sich einen minimalen Vorsprung. Mit läuferischer Klasse, auf der Schlussrunde war sie Schnellste ihres Legs, brachte Denise Herrmann-Wick die Staffel mit der geballten Faust vor Ingrid Landmark Tandrevold auf dem Silberrang ins Ziel.

„Das war ein super Tag für uns, zwei Podien, nach dem tollen Start schon im Einzel können wir uns absolut nicht beschweren, hätte es nicht besser laufen können. Wir sind super happy mit dem Start und versuchen alles, dass es so weitergeht,“ so Felix Bitterling, Sportlicher Leiter Biathlon beim DSV. Angesprochen auf die Leistung der jüngeren Athleten in den Staffeln meinte er: „Sowohl für uns als Team als auch für die Athleten selber ist es wichtig, dass sie sehen, sie haben diese Lücke, die vielleicht in den letzten Jahren noch da war, die haben sie geschlossen. Auch da kann es nicht viel besser laufen, dass wir gleich so einen Erfolg haben zum Anfang der Saison.“ 

Ergebnis Staffel Damen

Das weitere Wettkampfprogramm von Kontiolahti

 

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