Biathlon Weltcup Kontiolahti: Deutsche Herrenstaffel auf Rang zwei hinter Norwegen - xc-ski.de Langlauf

Biathlon Weltcup Kontiolahti: Deutsche Herrenstaffel auf Rang zwei hinter Norwegen

Justus Strelow (GER), Johannes Kuehn (GER), Roman Rees (GER), Benedikt Doll (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Norwegen gewinnt beim Biathlon Weltcup in Kontiolahti den ersten Staffelbewerb der Herren. Mit einer hervorragenden Mannschaftsleistung sichert sich das deutsche Team den Silberrang und verweist Frankreich auf Platz drei. Die Herren aus Österreich werden Vierte und die Mitfavoriten aus Schweden landen abgeschlagen auf Platz zehn. 

Favorit Norwegen gewinnt erstes Staffelrennen

Johannes Thingnes Boe (NOR), Tarjei Boe (NOR), Sturla Holm Laegreid (NOR), Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Das norwegische Herrenteam mit Vetle Sjaastad Christiansen, Sturla Holm Laegreid, Tarjei Boe und Johannes Thingnes Boe gewinnt den Staffelbewerb beim Weltcup in Kontiolahti nach sieben Nachladern mit einem Vorsprung von 43,9 Sek. vor dem Team aus Deutschland mit Justus Strelow, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Roman Rees mit acht Nachladern. Frankreich mit Eric Perrot, Fabien Claude, Emilien Jacquelin und Quentin Fillon Maillet sichert nach neun Nachladern und einem Rückstand von 1:05,9 Min. den dritten Rang. Rang vier belegt nach einem starken Auftritt das Team aus Österreich mit David Komatz, Simon Eder, Felix Leitner und Patrick Jakob, der als Schlussläufer eine überzeugende Leistung bot. Tschechien kam als Fünfter ins Ziel vor dem Team aus Finnland mit Jaakko Ranta, Tuomas Harjula, Tero Seppala und Olli Hiidensalo. 

Justus Strelow hält deutsche Staffel in Schlagdistanz

Justus Strelow (GER) © Manzoni/NordicFocus

Zwanzig Herren-Teams gingen in das erste Staffelrennen der Saison beim Biathlon Weltcup im finnischen Kontiolahti. Peppe Femling für Schweden übernahm nach dem ersten Anschlag die Führung, dicht gefolgt vom ebenfalls fehlerfrei gebliebenen deutschen Startläufer Justus Strelow. Eine Fünfergruppe aus Deutschland, Norwegen, Schweden, Frankreich und Litauen setzte sich zum Stehendanschlag leicht ab. Am Schießstand kam Eric Perrot für Frankreich ohne Nachlader aus und übernahm die Führung auf dem Weg zum ersten Wechsel, gefolgt von Norwegen und Slowenien. Justus Strelow lief nach zwei Nachladern mit 16,7 Rückstand als Vierter aus dem Schießstand. Der Schwede Peppe Femling kassierte zwei Strafrunden und wurde mit über einer Minute Rückstand weit nach hinten auf Position 17 gespült. Justus Strelow ging erstmals als Startläufer einer deutschen Herrenstaffel im Weltcup ins Rennen und sagte nach seinem Rennen, dass er vorher ziemlich aufgeregt war. „Startläufer ist meine Position, ich bin bisher fast  immer am Start gelaufen, wenn ich Staffel laufen durfte, und von daher fühle ich mich dort auf jeden Fall wohl und bin es gewohnt mich mit den anderen zu batteln auf den ersten Runden“. 

Kühn führt Staffel an die Spitze

Johannes Kuehn (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die Norweger wechselten als Erste knapp vor Frankreich und nur 6,3 Sek. später nahm Johannes Kühn an dritter Position das Rennen auf. Deutlich zurück wechselte die Schweiz, deren Startläufer Joscha Burkhalter von einem Schwächeanfall geplagt nur torkelnd das Ziel erreichte. Fabien Claude (FRA), Sturla Holm Laegreid (NOR) und der Deutsche setzten sich auf der Runde zum Liegendanschlag deutlich von ihren Verfolgern ab. Während die Konkurrenten aus Frankreich und Norwegen nachladen mussten brachte Kühn eine saubere schnelle Serie und setzte sich mit 14,8 Sek. Vorsprung an die Spitze des Feldes. Zum Stehendanschlag hatte der Norweger den Abstand zu Kühn verkürzt und die beiden standen gemeinsam auf der Matte. Beide verfehlten zwei Scheiben, Kühn räumte mit zwei Nachladern ab, während der Norweger erst mit dem dritten Nachlader die letzte Scheibe traf. Kühn ging mit 3,9 Sek. Vorsprung vor Laegreid auf die letzte Runde. Mit drei Nachladern räumte auch Fabien Claude seine fünf Scheiben ab und hielt sich an der dritten Position. Laegreid und Kühn lieferten sich einen harten Fight auf der Schlussrunde bei dem der drittplatzierte Franzose nicht mithalten konnte. „Die Körner, die ich mir in der zweiten Runde aufgehoben habe, habe ich in der letzten Runde dringend gebraucht. Da dachte ich kurzzeitig, es geht nicht mehr. Es war ein hohes Niveau auf der letzten Runde und ich bin einigermaßen mitgekommen,“ so Johannes Kühn zu seinem Rennen im ARD-Interview.

Benedikt Doll hält Spitzenposition

Benedikt Doll (GER) © Manzoni/NordicFocus

Benedikt Doll nahm das Rennen als Führender auf mit dem Norweger Tarjei Boe an den Skienden, während Slowenien sich zum Wechsel auf die dritte Position vorgearbeitet hatte, knapp vor Frankreich. Tarjei Boe machte Tempo auf der Strecke und Doll hielt sich dicht hinter ihm mit mehr als 20 Sek. Abstand zu den Verfolgern aus Frankreich und Slowenien. Im Liegendanschlag entschied Doll den direkten Vergleich für sich. Minimal schneller als Boe räumte er alle Scheiben ab und ohne nachladen zu müssen machte sich das Führungsduo auf die nächste Runde. Im Kampf um die dritte Position setzte sich Frankreich gegen Slowenien durch, an dem auch der Österreicher Felix Leitner noch vorbei zog. Im stehenden Anschlag räumte Doll mit einem Nachlader die fünfte Scheibe ab und nachdem auch Boe nachladen musste, blieb die Konstellation an der Spitze gleich, während der Franzose Emilien Jacquelin nach fünf schnellen Treffern dichter an die beiden Führenden herankam. Felix Leitner behauptete nach einer sauberen Serie die vierte Position mit deutlichem Abstand von 49,1 Sek. zur Spitze. Wie Kühn hatte auch Doll ein hartes Duell mit dem Norweger und musste alles geben um an Tarjei Boe´s Skienden zu bleiben. „Ich habe im Sommer speziell die langen Einheiten trainiert, dass ich hinten raus noch Luft habe,“ so Benedikt Doll, und das hat sich im heutigen Rennen für ihn positiv ausgewirkt. 

Roman Rees gegen Johannes Thingnes Boe

Roman Rees (GER) © Manzoni/NordicFocus

Roman Rees und Johannes Thingnes Boe als Schlussläufer übernahmen zeitgleich, mit 23,7 Sek. Rückstand schickte Frankreich seinen Schlussläufer Quentin Fillon Maillet ins Rennen und mit über einer Minute Rückstand übergab Österreich durch Felix Leitner an den Schlussläufer Patrick Jakob, hinter dem zum fünften Rang eine große Lücke klaffte. J. T. Boe zeigte sich in läuferischer Bestform, setzte sich von Rees ab und auch Fillon Maillet konnte nach vorne nichts gut machen. Auf Schießbahn eins räumte Boe im Liegendanschlag mit einem Nachlader ab, aber auch bei Rees wollte die letzte Scheibe erst mit einem Nachlader fallen. Mit 11,6 Sek. Rückstand auf den Norweger lief Rees aus dem Schießstand und Fillon Maillet räumte seine Scheiben erst mit zwei Nachladern ab, worauf sein Rückstand auf knapp eine Minute anwuchs. Auch der Österreicher Patrick Jakob machte seine Sache gut und hielt nach fünf Treffern den vierten Platz. Auf dem Weg zum Stehendanschlag baute Boe seinen Vorsprung aus, aber auch Rees hielt sich Fillon Maillet vom Leib. Im entscheidenden Schießen räumte J.T. Boe seine fünf Scheiben bilderbuchmäßig ab. Roman Rees setzte den letzten Schuss daneben, machte es spannend und versenkte die Scheibe erst mit dem zweiten Nachlader. Hinter ihm hat Fillon Maillet mit nur einem Nachlader Zeit gut gemacht und kam 17,6 Sek. hinter Rees aus dem Schießstand. Die vierte Position hielt der Österreicher obwohl er ein Mal nachladen musste. Spannend wurde zu diesem Zeitpunkt, ob Rees gegen den von hinten herankommenden Fillon Maillet bestehen konnte. Während Boe den Zuschauern zuwinkend siegessicher locker den letzten Anstieg in Angriff nahm, gab Fillon Maillet alles um sich an Rees, den er bereits vor sich sah, noch heranzusaugen, was ihm schlussendlich nicht gelang. Zwischen Österreich und Tschechien entbrannte noch ein harter Fight um den vierten Rang, den Österreich gewann vor Tschechien und die Heimmannschaft aus Finnland sicherte sich Rang sechs. „Ich habe mich nicht so locker gefühlt, das Einzel ist noch drinnen gesteckt,“ meinte Roman Rees nach dem Rennen, in dem er erstmals als Schlussläufer aufgestellt war. „Das ist irgendwie ein anderes Rennen, eine andere Situation als Schlussläufer“.  

Ergebnis Staffel Herren

Das weitere Wettkampfprogramm von Kontiolahti

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