Marte Olsbu Roeiseland setzte sich in der Verfolgung beim Biathlon Weltcup in Nove Mesto na Morave durch und gewann vor Ingrid Landmark Tandrevold und Anais Chevalier-Bouchet. Denise Herrmann-Wick und Hanna Kebinger reihten sich auf Platz sechs und sieben ein.
Sprintpodest = Verfolgungspodest
Mit knappem Vorsprung von 2,2 Sek. überquerte die Sprintsiegerin Marte Olsbu Roeiseland in der Verfolgung von Nove Mesto die Ziellinie. Nach nur einer Strafrunde gelang ihr ein Start-Ziel-Sieg vor ihrer Teamkameradin Ingrid Landmark Tandrevold, die ebenfalls nur eine Scheibe verfehlte. Mit zwanzig Treffern behauptete die Französin Anais Chevalier-Bouchet ihren Bronzerang aus dem Sprint auch in der Verfolgung (+ 15,3 Sek.). Julia Simon lief auf Rang vier, gefolgt von Lisa Vittozzi und Denise Herrmann-Wick kämpfte auf der Schlussrunde erfolgreich um den letzten Platz bei der Blumenzeremonie. In der Verfolgungswertung ist nun Julia Simon an Elvira Oeberg vorbeigezogen und hat die Führung übernommen. Elvira Oeberg hat nach anhaltender gesundheitlicher Probleme im Sprint nicht ihr volles Leistungsvermögen abrufen können und sich in der Folge nicht für einen Start in der Verfolgung qualifiziert. Erst bei dem noch ausstehenden Verfolgungswettkampf beim Saisonfinale in Oslo wird die Entscheidung fallen, wer die Trophäe für diese Disziplinwertung gewinnt.
Roeiseland startet perfekt ins Rennen
Mit ruhiger Hand räumte Marte Olsbu Roeiseland die fünf Scheiben im ersten Liegendanschlag ab, während aus dem Spitzenbereich nur Ingrid Landmark Tandrevold und Lisa Hauser in die Strafrunde abbiegen mussten. Die anderen bis zum zehnten Rang mit Rückstand innerhalb einer Minute hielten sich schadlos und Anais Chevalier-Bouchet, Julia Simon, Dorothea Wierer und Denise Herrmann-Wick liefen im Quartett hinter der führenden Norwegerin. Im zweiten Anschlag blieb Anais Chevalier-Bouchet erneut fehlerfrei und übernahm die Führung, nachdem Marte Olsbu Roeiseland in die Strafrunde abbiegen musste. Sie folgte aus der Strafrunde kommend nur 6 Sek. dahinter und weitere 1,2 Sek. nach ihr lief Dorothea Wierer an der dritten Position. Richtung Schießstand lagen sieben Läuferinnen in einem Abstand innerhalb von zehn Sekunden, darunter Hanna Kebinger.
Nervenstärke im entscheidenden Anschlag
An der Spitze lagen nach dem ersten Stehendanschlag wieder Marte Olsbu Roeiseland, Ingrid Landmark Tandrevold und Anais Chevalier-Bouchet, also in derselben Reihenfolge wie sie gestartet waren, allerdings lag ihr Abstand innerhalb drei Sekunden und Julia Simon war bis an Position vier gelaufen, gefolgt von Hanna Kebinger und Vanessa Voigt, die bis dahin noch ohne Strafrunde belastet waren. Beim entscheidenden Schießen kam es schließlich zu dem erwarteten Dreikampf zwischen Ingrid Landmark Tandrevold, Marte Olsbu Roeiseland und Anais Chevalier-Bouchet. Im Showdown setzte Roeiseland den ersten Treffer und räumte ab, aber auch die anderen beiden hielten sich schadlos und folgten ihr auf die Schlussrunde. Hanna Kebinger verfehlte die letzten beiden Scheiben, fiel auf Rang sechs zurück, vor ihr mit deutlichem Abstand zur Spitze Julia Simon und Lisa Vittozzi. Hinter Hanna Kebinger reihte sich Denise Herrmann-Wick nach einer Null ein. Die beiden Norwegerinnen an der Spitze wechselten sich in der Führung ab, während die beiden Deutschen um den letzten Platz in der Flower-Ceremony kämpften. In einem spannenden Finish setzte sich schließlich Marte Olsbu Roeiseland durch und siegte in der Verfolgung vor Ingrid Landmark Tandrevold und Anais Chevalier-Bouchet. Julia Simon überquerte die Ziellinie auf Rang vier. Lisa Vittozzi und Denise Herrmann-Wick wurden nach Foto-Finish als Fünfte bzw. Sechste gewertet und Hanna Kebinger kam 0,7 Sek. dahinter auf dem siebten Rang ins Ziel. Hanna Kebinger beeindruckte mit einer starken Schlussrunde und erzielte als Siebte ihr bestes Karriereergebnis. Ihre erste Blumenzeremonie hat sie um nur 0,7 Sek. verpasst.
Die weiteren deutschen Platzierungen
Vanessa Voigt platzierte sich auf Rang 12 und hat nach drei fehlerfreien Schießeinlagen ein Top-10-Platzierung mit zwei Strafrunden aus dem letzten Schießen vergeben. Janina Hettich-Walz blieb liegend beide Male ohne Fehler, kassierte stehend drei Strafrunden und lief auf Rang 24, gefolgt von Anna Weidel (0:1:0:2) auf Platz 25. Die ebenfalls qualifizierte Sophia Schneider startete nicht. Sie wird auch am morgigen Abschlusstag passen. „Mit Blick auf die beiden verbleibenden Weltcups in Östersund und Oslo wird Sophia Schneider auf Grund anhaltender muskulärer Probleme im Schulter- und Halswirbelbereich heute und morgen in Nove Mesto nicht mehr starten,“ teilte der DSV mit Verweis auf den DSV-Teamarzt Dr. Sebastian Torka mit.
Das weitere Wettkampfprogramm in Nove Mesto