Benedikt Doll wird Sechster im Einzel der Herren beim Biathlon Weltcup in Ruhpolding. Der Sieg geht einmal mehr an Johannes Thingnes Boe gefolgt vom weiteren Norweger Vetle Sjaastad Christiansen. Der Slowene Jakov Fak trifft alles und komplettiert das Podest. Nach mehreren Stromausfällen in der kompletten Chiemgau-Arena entschied die Jury, dass das Rennen gewertet wird. Die Zeitmessung war dadurch nicht betroffen.
Johannes Thingnes Boe gewinnt Einzel mit zwei Strafminuten
Mit dem Einzel der Herren fiel der erste Startschuss für den Biathlon Weltcup in Ruhpolding. Fünf Runden zu jeweils vier Kilometer und dazwischen vier Schießeinlagen war die Aufgabe. Für einen Fehlschuss ist nicht die obligatorische Strafrunde zu laufen sondern für jede verpasste Scheibe wird eine Zeitstrafe von einer Minute auf die Laufzeit addiert. Obwohl Johannes Thingnes Boe mit einem Fehler und damit einer Zeitstrafe von einer Minute nach dem ersten Schießen belastet war, in der Folge zwei Mal die Null brachte und im entscheidenden Schießen durch einen weiteren Schießfehler die Türe für seine Verfolger weit öffnete, gelang es seinen Kontrahenten nicht, ihn vom Thron zu stoßen. Vetle Sjaastad Christiansen kam knapp vor Johannes Thingnes Boe zum letzten Schießen und verpasste eine Scheibe. Sturla Holm Laegreid lag 19,7 Sek. hinter J. T. Boe bei Schießstandeingang und kassierte ebenfalls eine Strafminute. Als der Slowene Jakov Fak auch seinen zwanzigsten Schuss ins Ziel brachte, wurde es noch einmal spannend. Eingangs der Schlussrunde lag Jakov Fak zwar noch 1,7 Sek. vor dem späteren Sieger, fiel aber auf dem Weg zum Ziel zurück, denn J. T. Boe war Schnellster in der Spur mit über einer Minute Vorsprung in der Gesamtlaufzeit. Der 35jährige Jakov Fak wurde auf den gleichen Strecken vor über zehn Jahren in Ruhpolding Weltmeister im Einzel, holte 2018 Olympia-Silber beim Einzel von Pyeongchang und landete zuletzt im Januar 2021 im Massenstart von Antholz als Dritter auf dem Podest. Sturla Holm Laegreid schob sich auf der Schlussrunde noch am Italiener Tommaso Giacomel vorbei und überquerte die Ziellinie als Vierter vor Giacomel auf Rang fünf und Benedikt Doll sicherte sich nach einem starken Auftritt in der letzten Runde schließlich Rang sechs und wurde damit bester Deutscher.
Massive Stromprobleme in der Chiemgau-Arena
Als in der Chiemgau-Arena sprichwörtlich die Lichter ausgingen und es überall dunkel wurde und auch zeitweise sogar die Scheibenbeleuchtung am Schießstand ausfiel, waren die späteren Podestplatzierten bereits im Ziel. Wegen einem bisher ungeklärten Stromausfall musste die Übertragung in der ARD mehrmals unterbrochen werden, während das Rennen fortgesetzt wurde. Der Sportdirektor der IBU Daniel Böhm erklärte: „Die Zeitmessung, weil es wirklich das Herzstück des Wettkampfs ist, hat nochmal ein eigenes separates Batteriesystem, wo wir immer nochmal zehn bis zwölf Minuten Backup haben. Die haben wir geradeso ausgeschöpft und konnten so zumindest die Ergebnisse sichern,“ schreibt die ARD-Sportschau, und weiter, dass in der Jury-Sitzung nach dem Rennen entschieden wurde, „dass das Rennen normal gewertet werden kann, da die Athleten nicht beeinflusst wurden“, so Streckenchef Alois Reiter. Die IBU schrieb: „Die Ergebnisse des Einzels der Männer werden bestätigt. Der Stromausfall hat keine Probleme mit der Zeitmessung vor Ort verursacht.“ Wie die ARD-Sportschau Alois Reiter weiter zitiert, wollen die Veranstalter an dem ursprünglichen Zeitplan festhalten und rechnen nicht mit weiteren Stromausfällen.
Benedikt Doll bester Deutscher
Benedikt Doll begann mit kontrollierten Schießeinlagen, brachte zwei Mal die Null und verfehlte erst im dritten Anschlag eine Scheibe. Durch die Null im letzten Schießen machte er wieder einen deutlichen Sprung nach vorne, kam erst als Vierter über die Ziellinie und wurde durch den Zieleinlauf von Vetle Sjaastad Christiansen und Jakov Fak auf die sechste Position geschoben. Auch in der Spur war Doll der Stärkste aus dem deutschen Team. Roman Rees und auch Johannes Kühn konnten in der Spur weitgehend mithalten und mit jeweils zwei Strafminuten belastet platzierte sich Roman Rees als 13. und Johannes Kühn als 17. David Zobel kam läuferisch nicht an die Spitzenzeiten heran und verfehlte. nachdem er drei perfekte Serien schoss. im letzten Anschlag zwei Scheiben. Im Endergebnis lag er auf Rang 23. Philipp Nawrath war zuletzt im IBU-Cup am Start und bekam in Ruhpolding eine weitere Weltcupchance. Nach insgesamt drei verpassten Scheiben landete er mit 4:32 Min. Rückstand auf Rang 38. Justus Strelow lief bis zur Hälfte des Rennens im Top-15 Bereich, verfehlte dann erst eine und im letzten Schießen nochmals drei Scheiben. Mit 5:54 Min. Rückstand war nur mehr Rang 53 möglich.
Niklas Hartweg erneut in den Punkterängen
Der Schweizer Niklas Hartweg war auch im Einzel in Ruhpolding bester seines Teams. Obwohl gleich der erste Schuss nicht ins Ziel kam ließ sich Hartweg nicht beirren, brachte in der Folge zwei Mal die Null um im letzten Anschlag erneut die erste Scheibe zu verfehlen. Mit zwei Strafminuten belastet sortierte er sich auf Rang elf ein. Sein Teamkollege Sebastian Stalder kam nach zwei Fehlern auf Rang 27. Aus dem Team des ÖSV platzierte sich David Komatz nach einem Fehler als 14., dicht gefolgt von Simon Eder auf Rang 15 (2 Fehler).
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