Biathlon: Wierer, Hofer und Windisch bei Trainerausbildung - Der Kader aus Tschechien 2023/24 und Vorfreude auf die Heim-WM - xc-ski.de Langlauf

Biathlon: Wierer, Hofer und Windisch bei Trainerausbildung – Der Kader aus Tschechien 2023/24 und Vorfreude auf die Heim-WM

Trainerausbildung in Martell © OC Biathlon Martell

Mit Dorothea Wierer, Lukas Hofer und Dominik Windisch nahmen Italiens Top-Athleten an einer Traineraus- und -weiterbildung im Martelltal teil. Die tschechischen Biathletinnen gehen mit einem neuen Lauftrainer in die Weltcup-Saison 2023/24, bei den Herren setzt man auf das bewährte Trainerteam wenn im Februar nächsten Jahres mit der Biathlon Weltmeisterschaft das Großereignis im eigenen Land bevorsteht. 

Wierer, Hofer und Windisch zur Trainerausbildung in Martell

In Martell fand kürzlich eine Aus- und Fortbildung zum Biathlontrainer mit prominenten Teilnehmenden statt. Zahlreiche Teilnehmer nutzten das Biathlonzentrum „Grogg“ im Martelltal um diese Aus- und Fortbildung zu absolvieren. Darunter auch einige der Top-Namen der italienischen Nationalmannschaft: die Rede ist von Dorothea Wierer, Lukas Hofer und dem ehemaligen Biathleten Dominik Windisch. Letzterer hat Ende der Saison 2022 sein Karriereende bekannt geben und ist zwischenzeitlich im Nachwuchsbereich als Trainer tätig. Dorothea Wierer wird zumindest kommende Saison starten; ob sie bis Olympia 2026 in Mailand/Cortina weitermacht, lässt sie noch offen. Lukas Hofer hat nach anhaltenden gesundheitlichen Problemen letzte Saison vorzeitig beendet und dazu in den sozialen Medien geschrieben: „Nachdem ich alles Mögliche versucht habe, um wieder in Form zu kommen, habe ich zusammen mit meinen Trainern und dem medizinischen Personal beschlossen, die Saison früher als erhofft zu beenden, um endlich wieder gesund zu werden,“ und seinen Post beendet mit „Wir sehen uns!“  

„Es ist sehr schön zu sehen, wie viele junge und motivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei uns im Martelltal sind. Mich persönlich freut es ungemein, dass auch junge Vingscher an der Ausbildung zum Biathlontrainer teilnehmen und auf unser Know-How bei der Referentenwahl zurückgegriffen wurde“, so Georg Altstätter, Präsident des Organisationskomitees Biathlon Martell. Bei den beiden Vinschger Teilnehmern handelt es sich um die Söhne vom Damentrainer der Schweizer Nationalmannschaft Andreas Kuppelwieser. Die beiden Latscher Jan und Hannes Kuppelwieser sind in der nationalen Biathlonwelt keine Unbekannten und haben durch diese Teilnahme eine weitere Möglichkeit, ihre Zukunft zu planen und – wer weiß – um in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Natürlich durfte auch ein weiterer Latscher nicht fehlen: Klaus Höllrigl, Italiens Biathlonchef, ist ebenfalls in Martell mit dabei. Auch der Marteller Wettkampfleiter Ulrich Walder war anwesend. Walder, welcher internationaler Kampfrichter und Technischer Delegierter (TD), also erfahrener sporttechnischer Experte für Biathlon ist, war einer der Referenten. Er konnte dabei sein Wissen und die jahrzehntelange Erfahrung weitergeben, heißt es abschließend in der Presseaussendung.

Trainerwechsel bei den tschechischen Damen

Marketa Davidova (CZE) © Manzoni/NordicFocus

Fünf Jahre leitete Egil Gjelland zusammen mit Jiri Holubec die tschechische Damen-Nationalmannschaft. Während Gjelland Cheftrainer bleibt kam zu seiner Unterstützung mit dem Slowaken Martin Bajcicak ein erfolgreicher Lauftrainer und Jiri Holubec zeichnet künftig für das B-Team verantwortlich. „Wir wollten die Mädels etwas weiterbringen und gleichzeitig die B-Mannschaft unterstützen“, erklärte Sportdirektor Ondrej Rybar den Trainerwechsel auf der Verbandsseite. Gjelland ist künftig für den Schießbereich verantwortlich, Bajcicak in erster Linie für das Laufen. Der 46jährige Martin Bajcicak ist ein ehemaliger Langläufer, der einen Weltcupsieg feierte; seine Trainerkarriere begann in der Slowakei, wo er die Fialkova-Schwestern Paulina und Ivona zu Erfolgen führte. Zuletzt trainierte Bajcicak polnische Langläuferinnen und arbeitete mit der polnischen B-Mannschaft zusammen.  Die Tschechinnen erreichten vergangene Saison Rang acht in der Nationenwertung und rutschten damit im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze von Rang fünf ab. Mit Marketa Davidova und Tereza Vobornikova wurden lediglich zwei Damen aufgrund ihrer Vorjahresleistungen in die Nationalmannschaft berufen. Nach einem Trainerentscheid schaffte es auch Jessica Jislova in die Eliteauswahl. „Jessica hat schon lange mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, ansonsten gehört sie eindeutig zur A-Mannschaft,“ so Ondrej Rybar. Die B-Mannschaft wurde von zwei auf fünf Damen aufgestockt. Zum Team von Jiri Holubec gehören Lucie Charvatova, die vorerst nicht Teil des Elite-Teams ist, und Tereza Jandova, Kristyna Otcovska, Eliska Vaclavikova sowie Tereza Vinklarkova. Rybar spricht von einem durchlässigen System und geht davon aus, dass ein oder zwei dieser Damen das A-Team komplettieren. Ein erstes Training fand für das A-Team im norwegischen Sjusjoen bei immer noch guten Schneebedingungen statt, allerdings ohne Marketa Davidova, die lieber auf dem Fahrrad bei wärmeren Bedingungen in der Toscana trainierte. Sie wurde kürzlich zum fünften Mal in Folge zur Sportlerin des Jahres in Tschechien ausgezeichnet.

Fünf Herren im tschechischen A-Team

Michal Krcmar (CZE) © Manzoni/NordicFocus

In die tschechische A-Mannschaft der Herren wurden Michal Krcmar, Tomas Mikyska, Jakub Stvrtecky und Adam Vaclavik berufen. Jonas Marecek ist nach Trainerentscheid der Fünfte im Team. Cheftrainer Michael Malek und Matt Emmons als Schießtrainer gehen in die zweite Saison mit dem Herrenteam. In der Nationenwertung haben sich die tschechischen Herren letztes Jahr von Platz 9 auf Platz 6 verbessert und Michal Krcmar erreichte als Bester seines Teams am Ende Rang 13 in der Gesamtweltcupwertung. Wie Marketa Davidova war auch Michal Krcmar nicht in Sjusjoen dabei; er hat sich zu Hause auf den Abschluss seiner Diplomarbeit konzentriert. Das B-Team der Herren wurde ebenfalls auf fünf Mann aufgestockt. Dazu gehören Ludek Abraham, Vitzeslav Hornig, Josef Kabrda, Mikulas Karlik und Ondrej Manek. Ihr verantwortlicher Trainer ist weiterhin Aleš Ligaun. „Ziel ist es, Athleten von B nach A oder zur Weltmeisterschaft zu bringen,“ so Sportdirektor Ondrej Rybar, und weiter: „Männer und Frauen werden zu gemeinsamen Trainingseinheiten gehen. Natürlich haben beide Mannschaften ihre eigenen Trainer, aber wir würden gerne enger zusammenarbeiten,“ und verweist dabei auf das sehr erfolgreiche schwedische Modell. Im Weltcup stehen Tschechien sowohl bei den Damen als auch bei den Herren fünf Startplätze zu. 

Heim-Weltmeisterschaft

Vysocina Arena, Nove Mesto (CZE) © Manzoni/NordicFocus

Erstmals fanden im Jahr 2013 in Tschechien in Nove Mesto na Morave Biathlon-Weltmeisterschaften statt. In der kommenden Saison trifft man sich zum zweiten Mal in der Geschichte im „Hexenkessel“ der Vysocina Arena zu Weltmeisterschaften. Von 07. bis 18. Februar 2024 geht es in zwölf Bewerben um Titel und Medaillen. Und bei der Medaillenvergabe wollen die Tschechinnen und Tschechen in ihrer Heimat natürlich ein Wörtchen mitreden. Die Unterstützung ihrer enthusiastischen Fans darf ihnen gewiss sein. 2013 holte die tschechische Mixed-Staffel mit Veronika Vitkova, Gabriela Koukalova, Jaroslav Soukup und Ondrej Moravec gleich am Eröffnungstag Bronze und Moravec verpasste im abschließenden Massenstart um 3 Sek. eine Medaille. Der Vorverkauf für Eintrittskarten hat bereits begonnen und Jiri Hamza, Präsident der Tschechischen Biathlon-Union und Vorsitzender des Organisationskomitees sagt: „Natürlich sind wir uns der steigenden Kosten und der Bedeutung der WM bewusst. Uns war aber klar, dass wir wollten, dass die Tickets für die Fans erschwinglich bleiben. Im Vergleich zum Weltcup sind die Preise nur geringfügig höher.“

(Quellen: Pressemitteilung Martell, biathlon.cz)

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