Biathlon WM Antholz: Deutsche Herren Staffel gewinnt Bronze

Benedikt Doll (GER), Arnd Peiffer (GER), Philipp Horn (GER), Erik Lesser (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Die Deutsche Herren Staffel landet nach überragender Leistung von Erik Lesser, Philipp Horn und Arnd Peiffer am Ende auf dem Bronzerang. Weltmeister wird das Quartett aus Frankreich vor den Norwegern. 

Französische Herren Staffel wird Weltmeister

Der Staffelwettkampf der Herren bei der Biathlon Weltmeisterschaft in Antholz war von Beginn an ein Duell zwischen Frankreich und Deutschland. Bis zum entscheidenden Schießen lagen die deutschen Herren neben den Franzosen auf Goldkurs. Benedikt Doll vergab die Chance am Schießstand, kassierte eine Strafrunde und konnte sich in der Spur dem heranlaufenden Norweger Johannes Thingnes Boe im Kampf um Silber nicht mehr erwehren. Frankreich holt mit vier Nachladern Gold, Silber geht nach einer Strafrunde und zwölf Nachladern an Norwegen und Deutschland landet nach einer Strafrunde und acht Nachladern auf dem Silberrang.

 

Deutsch-französisches Duell

Erik Lesser, der wohl erfolgreichste Ersatzmann einer Weltmeisterschaft, brachte die deutsche Herren Staffel in Führung. Nach zwei perfekten Schießen wuchs er auf der Schlussrunde förmlich über sich hinaus als der starke Franzose Emilien Jacquelin nicht an ihm vorbeikommt. Zeitgleich und in Führung liegend schicken Lesser und Jacquelin ihren zweiten Läufer ins Rennen und Martin Fourcade kam hinter Philipp Horn gleich beim Wechsel ins straucheln, konnte aber einen Sturz vermeiden. Horn blieb neben Fourcade im liegenden Anschlag, seiner Zitterdisziplin fehlerfrei, lief eine beherzte Runde und hatte im stehenden Anschlag mit einem schnellen Nachlader alle Scheiben getroffen, wieder zeitgleich mit Fourcade, der fehlerfrei blieb. Zwischenzeitlich hatten sich die Norweger, die bereits eine Strafrunde ihres Startläufers im Gepäck hatten, auf die dritte Position gekämpft, allerdings mit einem Rückstand von über einer Minute auf die Spitze. Arnd Peiffer hatte es in seiner Runde mit Simon Desthieux zu tun. Im liegenden Anschlag blieben beide fehlerfrei, stehend benötigte jeder einen Nachlader und auf der Schlussrunde hat sich der Deutsche dann sogar von dem Franzosen abgesetzt.

Showdown

Mit 12,6 Vorsprung auf Frankreich schickte Peiffer Benedikt Doll als Schlussläufer ins Rennen, während Norwegen die dritte Position behauptete, allerdings immer noch mit über einer Minute Rückstand auf die Führung. Doll hatte schon im liegenden Anschlag Probleme, hat mit seinen drei Nachladern aber die Strafrunde vermieden, während der französische Schlussläufer Quentin Fillon Maillet mit seinen fünf Patronen die Scheiben abräumte. Beim Showdown kam Fillon Maillet mit zwei Nachladern aus, Benedikt Doll reichten unter der großen Belastung seine drei Nachlader nicht aus und er kassierte eine Strafrunde. Aus der Strafrunde kommend hatte der Deutsche noch 4,8 Sek. Vorsprung vor Johannes Thingnes Boe, der nach einem Nachlader auf die Schlussrunde ging. Boe hatte schnell zu Doll aufgeschlossen, im richtigen Moment das Tempo erhöht und ist an Doll vorbeigezogen, der schließlich abreißen lassen musste und kopfschüttelnd auf dem Bronzerang ins Ziel lief. Das Team aus Russland belegte Rang vier vor den Slowenen und den Österreichern sowie der Heimmannschaft aus Italien auf Rang sieben. Nach dem Rennen gaben die Deutschen Lesser, Horn und Peiffer ein erfrischendes Interview in der ARD, wollten aber nicht darüber sprechen, was sie ihrem Teamkameraden Doll im Ziel ins Ohr flüsterten. 

Die Pressekonferenz

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