Dmytro Pidruchnyi gelingt Sensationssieg in der Verfolgung von Östersund. Silber gewinnt der Seriensieger Johannes Thingnes Boe und Quentin Fillon Maillet läuft nach Bronze im Sprint auch in der Verfolgung auf den dritten Rang. Die deutschen Herren können ihre Chancen nicht nutzen.
Spannender Verfolgungswettkampf mit überraschendem Ausgang
Wer Wettkämpfe von Johannes Thingnes Boe verfolgt, der weiß, dass er es liebt vorne weg zu laufen. In die Verfolgung von Östersund ging er mit einem Vorsprung von 13,7 Sek. und machte gleich richtig Dampf. Beim ersten Schießen mit fünf Treffern ließ er seinen Verfolgern keine Chance. Martin Fourcade kam ebenfalls fehlerfrei durch und ging 39 Sek. nach dem Norweger in die Spur, gefolgt vom Russen Loginov. Von den deutschen Herren starteten nur Erik Lesser und Johannes Kühn fehlerfrei, die anderen mussten in die Strafrunde, Philipp Nawrath sogar drei Mal. Schon auf der zweiten Runde vergrößerte Boe den Vorsprung auf Fourcade, der seinerseits den Abstand zu Loginov halten konnte. Bei der zweiten Serie verfehlte J. T. Boe eine Scheibe, kam aber bereits aus der Strafrunde, bevor seine Verfolger Fourcade und Loginov ihre Schießposition eingenommen hatten. Beide haben ebenfalls alle Scheiben getroffen und mit Erik Lesser, der bis dahin eine saubere Weste am Schießstand behiehlt, machten sie sich im Abstand von mehr als 30 Sek. hinter J. T. Boe her. Im Verlaufe der Runde vergrößerte sich der Abstand zum Führenden und der Schweizer Benjamin Weger konnte zum Dreierpack aufschließen. Dicht an dicht kamen sie zu Viert an den Schießstand, als J. T. Boe schon wieder 150 Extrameter absolviert hatte. Bei leichtem Wind kam keiner der vier Verfolger ungeschoren davon, und die Platzierungen hinter J. T. Boe veränderten sich komplett. Der Ukrainer Dmytro Pidruchnyi hatte im Sprint Bronze zwar nur um 0,3 Sek. verpasst, aber in der Verfolgung hatte ihn keiner auf dem Plan. Mit 16,8 Sek. Rückstand auf J. T. Boe ins Rennen gegangen, war er nach zwei Strafrunden nach der dritten Schießeinlage mit 48 Sek. Rückstand plötzlich vorne mit dabei und erster Verfolger des Norwegers, dahinter der Bruder des Führenden, Tarjei Boe, gefolgt von den beiden Franzosen Antonin Guigonnat und Quentin Fillon Maillet. Loginov war auf Rang sieben zurückgefallen, Doll als bester Deutscher auf Platz acht und Martin Fourcade nach mittlerweile zwei Fehlschüssen auf neun.
Johannes Thingnes Boe patzt beim finalen Schießen
Zum finalen Schießen kam Johannes Thingnes Boe mit einem Vorsprung von knapp einer Minute und Gold war damit gefühlt so gut wie weg. Aber wer holt sich dahinter Silber und Bronze? Schließlich kam alles ganz anders. J. T. Boe verfehlte drei Scheiben und plötzlich bot sich die ungeahnte Chance für die Verfolger Guigonnat, Fillon Maillet, Tarjei Boe, Evgenyi Garanichev und Dmytro Pidruchnyi. Nebeneinander aufgereiht gelang nur dem Ukrainer Pidruchnyi eine fehlerfreie Serie, während alle neben ihm patzten. Mit 13,2 Sek. Vorsprung machte er sich auf die Schlussrunde, gefolgt von Johannes Thingnes Boe, der zwischenzeitlich seine drei Strafrunden absolviert hatte. J. T. Boe machte zwar Meter um Meter gut, kam aber trotz seines Siegeswillens nicht mehr heran und überquerte die Ziellinie 8,2 Sek. hinter dem Sensationsweltmeister Pidruchnyi. Einen heißen Kampf gab es noch um Bronze, bei dem sich der Franzose Quentin Fillon Maillet gegen Tarjei Boe durchsetzte. Ein enttäuschter Martin Fourcade kam nach zwei Strafrunden als fünfter ins Ziel. Er wollte heute eine Aufholjagd starten, aber für die von ihm so sehr begehrte Medaille hätte er einen Treffer mehr gebraucht.
Deutsche Medaillenhoffnung nicht erfüllt
Eigentlich war die Ausgangsposition von Erik Lesser, Benedikt Doll und Arnd Peiffer mit einem Rückstand von knapp einer Minute vielversprechend. Auch Philipp Nawrath lag gut und Johannes Kühn war in seiner guten läuferischen Verfassung eine Aufholjagd nach vorne zuzutrauen. Am Ende verhinderten zu viele Fehlschüsse den Angriff auf eine Podestplatzierung. Erik Lesser, Benedikt Doll und Arnd Peiffer belegten die Plätze 11, 12 und 13. Philipp Nawrath kam als 21. ins Ziel und Johannes Kühn als Schnellster aller Läufer auf Platz 24. Der Schweizer Benjamin Weger war bis zur Hälfte des Wettkampfs auf Medaillenkurs, fiel nach drei Fehlschüssen im Stehendanschlag zurück und kam als Achter ins Ziel. Dem Österreicher Simon Eder gelang es als einzigem alle Schüsse ins Ziel zu bringen. In der Spur war er aber weit entfernt von den Schnellsten und so ging es für ihn nur um fünf Plätze nach vorne auf den 10. Rang. Julian Eberhard wurde 19., Felix Leitner 22. und Dominik Landertinger 34.
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