Die Slowakin Anastasiya Kuzmina ist Weltmeisterin im Sprint von Östersund, Silber gewinnt die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold vor Laura Dahlmeier, die angeschlagen ins Rennen ging überglücklich war mit Bronze.
Kuzmina holt sich ersehnte Goldmedaille
Rechtzeitig zu Großereignissen ist sie am Höhepunkt ihres Leistungsvermögens und man kann darauf wetten, dass sie am Podest steht, nicht selten ganz oben. Anastasiya Kuzmina, gebürtige Russin und Schwester des ehemaligen Biathleten Anton Shipulin. Beim Sprint der Damen über 7,5 km wurde sie nach einer Strafrunde im liegenden Anschlag mit 9,7 Sek. Vorsprung Weltmeisterin vor der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold. Nur 2,9 Sek. dahinter kam Laura Dahlmeier auf dem Bronzerang ins Ziel. Tandrevold und auch Dahlmeier legten zwei fehlerlose Serien am Schießstand hin und kamen dennoch nicht an die Zeit von Kuzmina heran. Mit je einer Strafrunde im Gepäck haben die beiden Schwedinnen Hanna Oeberg und Mona Brorsson vor heimischer Kulisse das Podest mit einem 4. und 5. Rang knapp verpasst. Denise Herrmann komplettierte die Top-6. Nach fehlerfreiem Liegendschießen folgten in aussichtsreicher Position zwei Strafrunden nach dem stehenden Anschlag. Mit ihrer Erfahrung bei tiefen Strecken verbesserte sie sich mit der schnellsten Schlussrunde und der schnellsten Gesamtlaufzeit von Rang 15 bis auf 6. Obwohl sich Anastasiya Kuzmina nach den Olympischen Spielen in Pyeongchang sogar mit Rücktrittsgedanken beschäftigt hat, verlief der Saisonstart sehr erfolgreich. Sie hat den Massenstart in Nove Mesto und den Sprint in Ruhpolding gewonnen und stand nach mehreren weiteren Podestplatzierungen in der Gesamtweltcupwertung an dritter Position. Eine Goldmedaille war ihr erklärtes Ziel für die Weltmeisterschaften in Östersund und obwohl sie in der Vorbereitung krank war und wegen der Reisestrapazen den geplanten Start in der Mixed-Staffel abgesagt hat, gab sie auf der Schlussrunde zur Goldmedaille alles. Im Fernduell mit Tandrevold lag sie nach dem Stehendanschlag noch an zweiter Position, holte mit jedem Meter auf und hat ihr Ziel, eine Goldmedaille, erreicht. Das Siegerinterview bei der ARD musste sie absagen – ihre Stimme versagte und auch bei der Pressekonferenz konnte sie sich nur flüsternd mitteilen.
Laura Dahlmeier überglücklich mit Bronze
Nachdem Laura Dahlmeier in der Mixed-Staffel am Tag zuvor erkrankt passen musste, ging sie noch nicht ganz fit beim Sprint an den Start. Dass es zu einer Medaille reichte machte sie selbst sprachlos. Mit einer sicheren Serie im liegenden Anschlag hielt sie sich mit 20 Sek. Rückstand zu den Schnellsten in Schlagdistanz. Informiert darüber, dass die Athletinnen vor ihr reihenweise in die Strafrunde mussten, absolvierte sie konzentriert und treffsicher den Stehendanschlag und ging mit einem Rückstand von 12,6 Sek. an dritter Position auf ihre Schlussrunde. Am Ende reichte es nach einer klugen Renneinteilung für Bronze. Im ARD-Interview sagte sie nach dem Rennen, dass diese Bronzemedaille extrem viel Wert für sie hat. „Mir ist es die letzten Tage nicht gut gegangen und heute Morgen bin ich mit Halsweh aufgewacht und musste andauernd husten. Beim Frühstück haben alle einen großen Bogen um mich gemacht. Ich habe überlegt, ob ich überhaupt starten kann und schon überlegt, ob ich eventuell nach Hause fliegen muss. Daheim ging es mir so gut, dann komme ich hier her, steige aus dem Flieger aus und musste schon husten. Es war ein besonderes Rennen für mich, die Guten haben Fehler geschossen und mir ist es gelungen mit Null raus zu gehen. In der ersten Runde habe ich das noch gut ausblenden können, in der zweiten Runde musste ich nicht alleine laufen aber die letzten sieben, acht Minuten waren ein richtiger Kampf“.
Vanessa Hinz nicht für Verfolgung qualifziert
Für Deutschland gingen neben Laura Dahlmeier, die als Olympiasiegerin im Sprint ein Sonder-Startrecht hatte, und Denise Herrmann noch Franziska Preuß, Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz an den Start. Preuß hat sich nach einer Strafrunde mit einem Rückstand von 52,4 Sek. als 16. platziert und damit eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung. Franziska Hildebrand wurde mit einem Rückstand von 1.55,4 Min. (0:2) 40. und ganz bitter für Vanessa Hinz, die sich nach insgesamt vier Strafrunden als 65. nicht für die Verfolgung qualifiziert hat.
Italienerinnen verpassen Podest
Die starken Italienerinnen Lisa Vittozzi und Dorothea Wierer konnten ihre gute Form nicht bis zu den Weltmeisterschaften retten. Vittozzi führt in der Gesamtweltcupwertung vor Wierer, aber derzeit läuft es bei den beiden nicht wie erwartet. Sowohl Vittozzi als auch Wierer starteten mit zwei Fehlschüssen im Liegen und während Wierer stehend fehlerfrei blieb musste Vittozzi nach dem Stehendschießen noch einmal kreiseln. Am Ende reichte es für Wierer zum 10. Rang, wobei sie allerdings bei einem Sturz vor der letzten Abfahrt noch wertvolle Zeit verloren hat. Vittozzi wurde 21. und auch die Finnin Kaisa Mäkäräinen erreichte nach zwei Strafrunden nur Rang zwölf. Beste Schweizerin wurde Elisa Gasparin auf Rang 19 und Katharina Innerhofer platzierte sich als beste Österreicherin auf 49. Lisa Theresa Hauser lag nach dem liegenden Anschlag noch gut im Rennen, schoss stehend auf die falschen Scheiben und hat sich nach fünf Strafrunden als 70. nicht für die Verfolgung qualifziert.
Hier die Pressekonferenz nach dem Sprint der Damen zum Nachhören
Ergebnis Sprint Damen hier
Medaillenspiegel hier
Das weitere Programm und Angaben über TV-Übertragungen findet Ihr hier