Arnd Peiffer wird in einem perfekten Rennen Weltmeister im Einzel der Herren vor dem Bulgaren Vladimir Iliev und dem Norweger Tarjei Boe. Johannes Thingnes Boe gewinnt die kleine Kristallkugel in der Einzelwertung.
Überragender Auftritt von Arnd Peiffer
Mit vier Mal Null bei schwierigen Bedingungen hat der Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer in einem perfekten Wettkampf Gold im Einzel der Herren bei den Weltmeisterschaften in Östersund gewonnen. Peiffer ging bei insgesamt 101 Startern als 24. ins Rennen, hat sich eine gute Basis geschaffen und schließlich auch die letzten fünf Scheiben im Stehen souverän abgeräumt. Mit großem Vorsprung kam er ins Ziel und musste lange warten, ob es reicht. Viele der starken Konkurrenten starteten erst im hinteren Drittel. Gefährlich nahe kam ihm der Lette Andrejs Rastorgujevs, der nach drei Null-Einlagen mit 16 Sek. Vorsprung zum finalen Schießen kam und zwei Strafminuten kassierte. Zwanzig Treffer gelangen neben Peiffer nur noch Vetle Sjastaad Christiansen, aber er war läuferisch keine Konkurrenz für Peiffer. Christiansen ist auf der Schlussrunde komplett eingebrochen und mit zwei Minuten Rückstand in der reinen Laufzeit reichte es für den Norweger nur zu einem achten Platz. Peiffer verriet im Interview nach dem Rennen, dass er mit dem Einzel immer so ein bißchen eine Rechnung offen hatte, und es der Wettkampf ist, mit dem er sich bisher am wenigsten anfreunden konnte. „Es ist im Einzel immer so, dass es von Schießen zu Schießen schwerer wird, die Konzentration lässt nach und ich war heilfroh als ich mit der Null weg ging; je häufiger die Null kam, dachte ich mir, das kann ein gutes Rennen werden. Auf der Schlussrunde habe ich ganz schön gelitten, da bin ich mit Simon Desthieux gelaufen, der war heute ja wieder einer der Schnellsten, da hat man das Gefühl, es fliegt einem gleich die Schädeldecke weg“.
Der Bulgare Iliev holt überraschend Silber
Den Bulgaren Vladimir Iliev hatte heute wohl keiner auf dem Plan. Mit nur einem Schießfehler kam er mit einem Rückstand von 1.08,7 Min. auf dem Silberrang ins Ziel. Iliev ist seit 2006 im Weltcup am Start und sein bestes Ergebnis war ein fünfter Platz vor drei Jahren im Weltcupsprint in Nove Mesto. Der ältere der beiden Boe-Brüder, Tarjei Boe, verfehlte auch nur eine Scheibe und mit der entscheidenden Null im letzten Anschlag war er noch vor Iliev auf der Silberposition. Auf der Schlussrunde lieferte er sich ein spannendes Fernduell mit Iliev, kam am Ende 0,4 Sek. hinter dem Bulgaren ins Ziel und verdrängte damit Sebastian Samuelsson vom Podest. Der Schwede wurde Vierter vor Lukas Hofer aus Italien. Simon Desthieux (FRA) wurde Sechster. Erik Lesser und auch Benedikt Doll haben mit je einem Fehlschuss im letzten Anschlag ihre Medaillenchancen vergeben und kamen auf Rang elf und zwölf ins Ziel. Als Vierter im deutschen Team bekam Roman Rees das Vertrauen von Bundestrainer Mark Kirchner, da ihm als sicheren Schützen mehr Chancen in dem schießlastigen Einzelbewerb eingeräumt wurden als dem laufstarken Johannes Kühn. Am Ende platzierte er sich nach zwei Schießfehlern auf 20. Bester Österreicher wurde Felix Leitner auf 30.
Johannes Thingnes Boe gewinnt die Einzelwertung
Der Gesamtweltcupführende Johannes Thingnes Boe schaffte es nicht aufs Podest. Drei Strafminuten konnte auch er läuferisch nicht kompensieren und am Ende musste er sich mit einem neunten Rang zufrieden geben. Damit sicherte er sich aber die kleine Kristallkugel in der Einzelwertung. Hier lag er mit 10 Punkten Vorsprung in Führung vor dem Österreicher Simon Eder, der das heutige Rennen aus noch unbekannten Gründen nach dem dritten Schießen (1:2:0) aufgegeben hat.
Ergebnis Einzel Herren hier
Medaillenspiegel hier
Das weitere Programm und Angaben über TV-Übertragungen findet Ihr hier
Und hier das Siegerinterview mit Arnd Peiffer: