Die Herren-Staffel aus Norwegen wird Weltmeister und Norwegen gewinnt damit alle Staffelbewerbe bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Östersund. Das deutsche Herren-Team holt sich mit Silber die sechste Medaille nach acht Wettkämpfen. Bronze sichert sich das russische Team.
Norwegen nicht zu schlagen
Lars Helge Birkeland, Vetle Sjaastad Christiansen und Tarjei Boe haben Johannes Thingnes Boe seine Lieblingsposition bereitet: Vorneweg laufen, das Feld hinter sich lassen. Als erster Schlussläufer mit mehr als 40 Sek Vorsprung nahm er das Rennen auf und drückte richtig aufs Tempo. Mit gewohnt starrem Blick hat er im Liegen die Ziele anvisiert und abgeräumt. Beim Stehendanschlag wurde es dann richtig spannend. Drei Scheiben blieben schwarz aber mit seinen drei Nachladepatronen hat er sie versenkt. Strafrunde vermieden und den Schießstand längst verlassen, als seine Verfolger dort ankamen. Mit der norwegischen Fahne kam er über die Ziellinie und wurde von seinen jubelnden Teamkameraden empfangen. Mit insgesamt 6 Nachlader und einem Vorsprung von 38,1 Sek. gewinnen die Norweger Gold mit der Herren-Staffel über 4 x 7,5 km haben damit auch den Gesamtweltcup in der Staffelwertung der Herren gewonnen. Norwegen hat sich damit in allen vier Staffelbewerben (Single-Mixed, Mixed, Damen-Staffel, Herren-Staffel) den Titel geholt.
Silber für Deutschland
Erik Lesser hat sein Team als Startläufer mit schnellen Schießeinlagen (2 Nachlader) perfekt ins Rennen gebracht und auch Roman Rees hat seine Aufgabe gut erledigt (3 Nachlader). An siebter Position übernahm Arnd Peiffer mit einem Rückstand von 39,3 Sek. Zu diesem Zeitpunkt lagen Frankreich zusammen mit Norwegen an der Spitze, knapp dahinter Schweden. In guter läuferischer Verfassung machte Peiffer Zeit und Positionen gut und kam mit dem Österreicher Dominik Landertinger zum liegenden Anschlag. Vorne behauptete sich der Norweger Tarjei Boe, dahinter Simon Desthieux und nach schnellen und sicheren Treffern ging Arnd Peiffer mit dem Schweden Martin Ponsiluoma auf die nächste Runde. Als der Franzose Desthieux in die Strafrunde musste nutzten Peiffer und Ponsiluoma ihre Chance, kamen mit einem Nachlader durch und Peiffer war an dritter Position an den Skienden von Desthieux, während der Schwede das Tempo nicht mehr mitgehen konnte. Gemeinsam mit den Franzosen wechselte Peiffer auf Benedikt Doll, der nun Martin Fourcade im Schlepptau hatte. Fourcade hielt sich im Windschatten von Doll und auch nach dem liegenden Anschlag gingen sie gemeinsam weg. Fourcade blieb auch auf der nächsten Runde dicht hinter Doll und nebeneinander standen sie beim finalen Schießen. Johannes Thingnes Boe war bereits weg und auf dem Weg zu Gold während Fourcade und Doll um Silber kämpften. Martin Fourcade kassierte zwei Strafrunden und Benedikt Doll hat im entscheidenden Moment mit nur einem Nachlader Silber für Deutschland gesichert. Nach dem Rennen sagte er: „Ich hatte ein gutes Gefühl, als ich zum Schießstand gelaufen bin, ich musste ja die ganze Zeit vorne laufen, Martin wollte nicht vorbei. Der Schlussläufer kann es richtig hart haben oder auch genießen, heute konnte ich die Schlussrunde genießen“.
Fourcade vergibt Medaille
Martin Fourcade bekam von seinen Trainern das Vertrauen für die Schlussposition. Mit der Enttäuschung ins Gesicht geschrieben kam er nicht auf einem Medaillenrang, sondern auf dem sechsten Platz ins Ziel. Während er seine beiden Strafrunden nach dem letzten Schießen absolvierte bot sich die Chance für den Russen Loginov, der für sein Team (Matvey Eliseev, Nikita Porshev, Dmitry Malyshko) die Bronzemedaille sicherte. Die Staffel aus Tschechien (Michal Slesinger, Ondrej Moravec, Tomas Krupcik, Michal Krcmar) wurde Vierter, gefolgt von den Slowenen (Miha Dovzan, Jakov Fak, Klemen Bauer, Rok Trsan), die damit ihre beste Staffelplatzierung überhaupt erreichten. Österreich mit Felix Leitner, Simon Eder, Dominik Landertinger und Julian Eberhard wurden Achter und gingen leer aus ebenso wie die Schweizer (Jeremy Finello, Benjamin Weger, Mario Dolder, Serafin Wiestner) als 11. und die Italiener (Lukas Hofer, Giuseppe Montello, Thomas Bormolini, Dominik Windisch) als 15. Das schwedische Team mit Fredrik Lindström, Jesper Nelin, Martin Ponsiluoma und Sebastian Samuelsson lag bis zur Hälfte des Rennens im Bereich der Medaillen, fiel aber am Ende durch zu viele Nachlader bis auf den siebten Platz zurück.
Ergebnis Staffel Herren hier
Medaillenspiegel hier
Das weitere Programm und Angaben über TV-Übertragungen findet Ihr hier
Und hier haben wir die Pressekonferenz für Euch