Seit 1. August 2019 ist die vakante Position des Biathlon Nachwuchs-Cheftrainers neu besetzt und mit Zibi Szlufcik hat sich der Deutsche Skiverband einen ausgewiesenen Experten ins Boot geholt. Er hat alle Trainerlizenzen des DSV und studierte das Trainerwesen an der Sporthochschule in Köln.
Der Kreis schließt sich
Zibi Szlufcik war selbst Biathlet, mehrfacher polnischer Meister und ist 1988 nach einem Biathlon-Wettkampf in Deutschland geblieben. Dafür ließ er sogar einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Calgary sausen. Die Zeit um hier Fuß zu fassen war für ihn nicht einfach. „Es war eine harte Zeit, in einem fremden Land dessen Sprache man nicht beherrscht, und wenn man sich in einer unklaren Situation befindet, das glaube ich ist für jeden schwer“, so Zibi Szlufcik. „Für mich persönlich schließt sich irgendwo der Kreis, weil ich aus dem Biathlonsport komme“. Beim Skiclub Monte Kaolino in Hirschau war er von 1993 – 1999 als Nachwuchstrainer tätig, hat nebenher an der Sporthochschule in Köln sein Studium abgeschlossen und war eigentlich auf dem Weg in den Trainerbereich, doch sein Leben hat eine andere Wendung Richtung Business, Unternehmensberatung und Athletenmanagement genommen. Jetzt kehrt er nach vielen Jahren Pause im aktiven Trainerbereich zurück zu seinen sportlichen Wurzeln und freut sich auf seine neue Aufgabe. Zibi Szlufcik ist auch noch Kopf und Geschäftsführer der Challenge Family GmbH und hat die Triathlon-Serie weltweit mit circa 40 Events in über 20 Ländern aufgebaut. Er ist gerade dabei dieses Projekt operativ neu aufzustellen.
Den Biathlonsport weiterentwickeln
Der neue Biathlon Nachwuchs-Cheftrainer befindet sich gerade auf einer Art Deutschlandrundreise. Er besucht die einzelnen Stützpunkte, um möglichst viel zu erfahren, um Athleten und Trainer kennenzulernen und um festlegen zu können, wo der DSV im Nachwuchsbereich besser unterstützen kann. „Wir haben hervorragende Trainer im NK 1- und im NK 2-Bereich und meine Aufgabe wird es sein, den Trainern den Rücken zu stärken, Prozesse und Strukturen zu vereinheitlichen, um den Athleten die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu bereiten, also eher eine strategische Funktion“, so der Diplom-Trainer. „Wir haben viele tolle Programme, tolle Nachwuchsprojekte und –maßnahmen, und ich glaube wir können das Verfügbare besser vernetzen und das ist sicherlich meine primäre Aufgabe, also das was ich im Businessbereich gelernt habe, ein Stück weit in den Leistungssport zu implementieren“. Der Biathlonnachwuchs liegt ihm sehr am Herzen und er sieht seine Aufgabe auch als Möglichkeit etwas aus seinem reichen Erfahrungsschatz an Athleten und Trainer weiterzugeben.
Kompetenzgruppen definieren
Obwohl Zibi Szlufcik in den letzten Jahren hauptsächlich im Triathlon-Bereich tätig war, als stiller Beobachter war er im Winter immer hautnah am Biathlonsport dran, auch weil ihn mit vielen Top-Athleten eine Freundschaft verbindet. „Mit Bernd Eisenbichler (Anm.: seit Mai Sportlicher Leiter) hat der DSV einen herausragenden Fachmann und gepaart mit meiner Erfahrung, die ich aus dem Businessbereich mitbringe, aus den vielen anderen Sportarten, in denen ich aktiv war, haben wir, so glaube ich, ganz gute Chancen dazu beizutragen, dass der Biathlon-Sport sich nicht nur stabilisiert sondern weiterentwickelt“. Für die weiterhin erfolgreiche Zukunft des deutschen Biathlonnachwuchses hat Zibi Szlufcik ein Konzept und wird in enger Zusammenarbeit mit Bernd Eisenbichler z. B. Kompetenzgruppen im Schießen und im Laufen installieren. Die verfügbaren Koryphäen mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung werden eingebunden, Kräfte gebündelt, Teams gebildet und gemeinsam wird an einer Weiterentwicklung gearbeitet. „Das was gestern gut war, kann morgen nicht mehr gut sein“. Sein Ziel ist mit einem starken Team aufzutreten und sein Anspruch ist zu den Besten zu gehören. Die Möglichkeiten in Deutschland mit Behördenplätzen, den Landesverbänden und den Stützpunkten und allen Mitwirkenden im Biathlonsport findet er einmalig. Er sagt aber auch „wir sind nur so stark, wie das schwächste Glied“.
Deutsche Meisterschaften – erster öffentlicher Auftritt
Bei den Deutschen Meisterschaften am Arber (7./8.9.2019) und in Ruhpolding (13.-15.9.2019) wird Zibi Szlufcik dem Biathlon-Nachwuchs ein erstes Mal öffentlich zur Seite stehen. Die Ergebnisse der Deutschen Meisterschaften sind auch für die jungen Athletinnen und Athleten mitunter ein Qualifikationskriterium für die Startplätze, insbesondere im IBU Junior-Cup. Insofern begrüßt es der Cheftrainer des Nachwuchses, dass die Deutsche Meisterschaft Biathlon wieder an Bedeutung gewonnen hat.
Persönliches
Zibi Szlufcik ist am 14.3.1967 in Polen geboren, seit 2000 besitzt er auch die deutsche Staatsangehörigkeit, ist verheiratet und wohnt mit seiner Frau Suzanne, einer Engländerin, in Freudenberg in der Oberpfalz. Gemeinsam haben sie zwei Kinder, den Sohn Mike (24), der im 8. Semester Medizin studiert und die Tochter Vanessa (20). Sie studiert an der Uni Passau Medien und Kommunikation. Beide haben die sportlichen Gene ihres Vaters geerbt. Mike ist begeisterter Golfer und Vanessa Dressurreiterin. Von Freudenberg aus wird Zibi Szlufcik künftig die Geschicke als Cheftrainer des deutschen Biathlon-Nachwuchses leiten.