Dorothea Wierer gewinnt Sprint beim Biathlon Weltcup in Antholz – Denise Herrmann-Wick wird Sechste

Chloe Chevalier (FRA), Dorothea Wierer (ITA), Elvira Oeberg (SWE), Marte Olsbu Roeiseland (NOR), Anamarija Lampic (SLO), Denise Herrmann-Wick (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Vor heimischem Publikum gewinnt Dorothea Wierer den Sprint der Damen beim Biathlon Weltcup in Antholz. Chloe Chevalier und Elvira Oeberg komplettieren das Podest. Auf Rang sechs wird Denise Herrmann-Wick beste Deutsche, Janina Hettich-Walz erfüllt als Siebte die interne WM-Norm und alle deutschen Damen haben sich für die Verfolgung qualifiziert.    

Erster Saisonsieg von Dorothea Wierer

Dorothea Wierer (ITA) © Manzoni/NordicFocus

Dorothea Wierer (32) gewinnt den Sprint der Damen in ihrem Heimstadion in Antholz und steht damit erstmals in der Saison ganz oben auf dem Podest. Sie kennt den Schießstand dort genau und mit konzentriertem Schießen, nicht ganz so schnell wie man es von ihr gewöhnt ist, trifft sie alle Scheiben und gewinnt mit 2,8 Sek. Vorsprung vor der Französin Cloe Chevalier, obwohl diese eingangs der Schlussrunde noch 5,8 Sek. vor Wierer platziert war. Wierer freute sich über ihren ersten Saisonerfolg, den auch Familie und Freunde live im Stadion verfolgten. „Ich dachte nicht, dass es so gut läuft heute,“ meinte sie nach dem Rennen im ZDF. Die Schwedin Elvira Oeberg hielt sich wie Chloe Chevalier schadlos am Schießstand und sicherte sich nur 5,9 Sek. hinter der Französin den Bronzerang. Elvira Oeberg startete beim Biathlon Weltcup in Ruhpolding nur im Einzel, pausierte dann wegen einer Erkältung und am Vortag war noch nicht klar, ob sie heute starten wird.

Denise Herrmann-Wick bleibt im roten Trikot

Denise Herrmann-Wick (GER) © Manzoni/NordicFocus

Elvira Oeberg ist in der Sprintwertung mit ihrem dritten Rang etwas näher an die mit dem roten Trikot gestartete Denise Herrmann-Wick herangerückt. Die Deutsche kam mit zwei Extrarunden aus dem liegenden Anschlag und der Null im Stehen mit 23,1 Sek. Rückstand auf Rang Sechs und war damit einmal mehr Beste aus dem deutschen Damenteam. Wie Denise Herrmann-Wick nach dem Rennen sagte, hatte sie Sonntag Früh Bedenken, dass sie krank wird und war unsicher, wie es heute laufen wird. „Es ging mir aber richtig gut in der Loipe, liegend der Zweier hat mich gleich richtig geärgert. Es ist ein cooler Weltcuport, hier zu Laufen ist immer ein Genuss, auch wenn es richtig anstrengend ist.“ Denise Herrmann-Wick hat damit das rote Trikot erfolgreich verteidigt. Knapp vor Denise Herrmann-Wick platzierte sich als Vierte mit einer Extrarunde im Gepäck die Norwegerin Marte Olsbu-Roeiseland und auf Rang fünf fand sich die Slowenin Anamarija Lampic. Lampic zeigte sich sehr glücklich mit ihrem Ergebnis und meinte nach dem Rennen: „Ich lerne noch immer, ich schieße erst seit acht Monaten und das Training hier war der absolute Horror.“ Mit jeweils einem Fehlschuss liegend und stehend und der absoluten Laufbestzeit hat Lampic nach Rang fünf im Sprint von Hochfilzen zum zweiten Mal ein Top-Resultat im Weltcup erreicht. 

Janina Hettich-Walz erfüllt interne WM-Norm

Janina Hettich-Walz (GER) © Manzoni/NordicFocus

Bei leichtem Wind und sich verändernden Schießbedingungen gelang Janina Hettich-Walz zwei Mal die Null und mit einer hervorragenden Laufleistung auf der Schlussrunde, nur 7,8 Sek. hinter Lampic, bekam sie am Ende auf Rang sieben zwar keine Blumen, aber hatte damit die interne WM-Norm erfüllt. „Ich habe mich den ganzen Tag und auch die letzten Tage am Schießstand gut gefühlt, habe es geschafft bei mir zu bleiben und Schuss für Schuss abzuarbeiten.“ Auch Hettich-Walz hat am Schießstand langsamer als sonst agiert und gab an, dass sie den Schießstand gar nicht so schwierig findet und dort gerne antritt. Ob Hettich-Walz nun wie ursprünglich geplant, noch bei der Biathlon-Europameisterschaft in der Lenzerheide antritt, oder ob die heutige Platzierung für einen WM-Startplatz ausreicht, scheint noch nicht geklärt.

Alle Deutschen Damen für Verfolgung qualifiziert

Hanna Kebinger (GER) © Manzoni/NordicFocus

Denise Herrmann-Wick geht am Sonntag nur 23,1 Sek. hinter Dorothea Wierer ins Rennen und Janina Hettich-Walz lediglich 0,5 Sek. später. Sie haben sich eine hervorragende Ausgangsposition erarbeitet. Und Hanna Kebinger hat sich erstmals für eine Weltcup-Verfolgung qualifiziert. Bei ihr blieb im stehenden Anschlag eine Scheibe schwarz und mit 1:05,5 Min. Rückstand platzierte sie sich bei ihrem ersten Weltcupeinsatz in diesem Winter auf Rang 19. „Ich war mega nervös die letzten Tage und auch heute früh. Ich habe versucht das gute Gefühl von letzter Woche mitzunehmen, habe mich so darauf gefreut und habe versucht alles aufzusaugen was geht. Wenn der letzte Schuss noch reingegangen wäre, dann wäre es ein mega Ergebnis geworden. Ich habe die Leute so schreien gehört, das habe ich so noch nie gehabt, ich dachte ich kann Null schießen, dann habe ich die Leute wieder gehört und dann ist mir der letzte Schuss leider ausgekommen. Das ist eine Erfahrung mehr, mit jedem Rennen und mit jeder Sekunde kann man so unglaublich viel dazulernen. Es macht einfach wahnsinnig viel Spaß,“ so eine überwältigte Hanna Kebinger nach dem Rennen. Sophia Schneider verfehlte stehend zwei Scheiben und kam auf Rang 21 und auch Vanessa Voigt war mit zwei Extrarunden aus dem stehenden Anschlag belastet. Sie überquerte die Ziellinie auf Rang 29. „Es war läuferisch ein hartes Rennen, man merkt die Höhe definitiv,“ so Schneider nach dem Rennen, und weiter „Es wäre heute ein besseres Ergebnis drinnen gewesen, es ist soweit ok, aber es geht noch was nach vorne. Es ist nicht der einfachste Schießstand, zum Einen ist es die Höhe, das merkt man einfach, der Anlauf ist auch nicht der Einfachste, die Gerade zum Schießstand zieht sich, die Strecke fordert natürlich auch einiges ab und das summiert sich dann.“  Und für Franziska Preuß war es nach ihrer Rückkehr wichtig wieder in den Wettkampfmodus zu kommen. Liegend fiel eine Scheibe nicht, stehend brachte sie die Null, aber läuferisch ist sie noch nicht bei ihrem Leistungsniveau und platzierte sich als 38 mit 1:40 Min. Rückstand.    

Lisa Theresa Hauser Beste aus dem ÖSV-Team

Lisa Theresa Hauser (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Alle Starterinnen aus dem ÖSV-Team haben sich für die Verfolgung qualifiziert. Die beste Ausgangsposition hat sich Lisa Theresa Hauser nach einem Fehler im liegenden Anschlag und mit letztlich nur 35,6 Sek. Rückstand als Zwölftplatzierte erarbeitet. „Die Höhe hier spürt glaube ich jede Athletin und auch ich habe das heute richtig gemerkt. Das hat das Rennen sehr schwierig gemacht, aber mit nur einem Fehlschuss bin ich absolut zufrieden. Ich bin froh, dass ich stehend die Null bringen konnte und ich glaube, ich konnte mir eine passable Ausgangsposition für die Verfolgung erarbeiten.“ (Quelle: PM ÖSV) Anna Juppe wurde 23., Dunja Zdouc 26. und Anna Gandler belegte nach überstandener Erkältung Rang 39.
Lena Häcki-Groß verfehlte drei Scheiben und platzierte sich als 24., Aita und Elisa Gasparin haben sich als 41. und 49. auch für die Verfolgung qualifiziert; Amy Baserga ist erkrankt, ein Start war aus Vorsichtsgründen nicht möglich. Sie hat bereits die Heimreise angetreten.   

Ergebnis Sprint Damen

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