Informationen zum Biathlon Weltcup Auftakt in Östersund

Oestersund, Stadion © Manzoni/NordicFocus

Morgen fällt der erste Startschuss für den Biathlon Weltcup 2023/24. Single-Mixed und Mixed-Staffel stehen zu Beginn im schwedischen Östersund auf dem Programm. Der erste Weltcup läuft über zwei Wochenenden und mit Einzel, Damen-Staffel, Herren-Staffel, Sprint und Verfolgungen folgen acht Bewerbe auf die Eröffnungsrennen.

Erste Station: Östersund

Oestersund, Stadion © Manzoni/NordicFocus

Im schwedischen Östersund findet der erste Biathlon Weltcup der Saison 2023/24 statt. Östersund ist eine Stadt mit knapp 50.000 Einwohnern in der schwedischen Provinz Jämtland. Die Stadt liegt ungefähr in der Mitte Schwedens am bekannten See Storsjön („Großer See“) und ist einer der größten Wintersportorte Schwedens. Aus diesem See soll das Seeungeheuer entstiegen sein, welches für das Maskottchen „Birger“ Pate stand. Östersund ist immer wieder Austragungsort nationaler und internationaler sportlicher Großereignisse. Erst im März 2023 fand dort ein Biathlon Weltcup statt. Die Loipen des Biathlonzentrums in Östersund befinden sich auf einer Höhe zwischen 300 und 400 Metern, erstrecken sich auf knapp 90 km, mit einer derzeitigen Schneeauflage von ca. 40 cm. Tagsüber sind Temperaturen deutlich unter dem Gefriergrad angesagt und es ist mit Schneefall zu rechnen. Wie schon im März gibt es auch zur Saisoneröffnung nur Einheitstickets, die für Tribüne und Strecke gleichermaßen gelten. Die Pforten der Arena öffnen sich zwei Stunden vor Rennbeginn und wer sich einen Tribünenplatz sichern will, muss dann schnell sein. Außerdem ist damit zu rechnen, dass sich aufgrund der verstärkten Kontrollen am Eingangsbereich Warteschlangen bilden. Vom Zentrum Östersunds aus zum Skistadion ist ein Shuttle-Service eingerichtet, der für Inhaber eines tagesaktuellen Tickets kostenlos ist. Darüber hinaus berechtigt ein Ticket auch zur kostenlosen Fahrt mit dem Linienbus von und zum Stadion.

 

Keine neuen Sicherheitsaspekte – aber: Taschenverbot

Oestersund, Stadion © Manzoni/NordicFocus

Kurzfristig hat der Veranstalter mitgeteilt, dass in diesem Jahr ein Taschenverbot gilt. Der Veranstalter schreibt auf seiner Webseite: „Wir haben uns entschieden, bei den kommenden Weltcup-Wettbewerben im Biathlon und Langlauf ein Taschenverbot einzuführen. Die Entscheidung wurde nach einem kontinuierlichen Dialog mit der Polizeibehörde getroffen. Wickeltaschen und Taschen für medizinische Zwecke sind vom Verbot ausgenommen und werden vor Betreten der Arena durchsucht. Ich möchte darauf hinweisen, dass wir keine neuen, auf die Veranstaltung gerichteten Sicherheitsaspekte erhalten haben, sondern es sich um eine Anpassung an das allgemeine Taschenverbot handelt, das bei größeren Veranstaltungen gilt, aber zum Zeitpunkt der Erteilung unserer Veranstaltungsgenehmigung noch nicht galt“, so Martin Ohlsson, Projektmanager für die Weltcup-Wettbewerbe in Östersund. Die Entscheidung scheint eine Reaktion auf den terroristischen Anschlag auf zwei schwedische Fußballfans mit Todesfolge in Brüssel zu sein. Grund für den Täter waren wohl die Koran-Verbrennungen in Schweden (wir berichteten ausführlich). Aus insgesamt 28 Nationen (26 Damen, 27 Herren) sind 251 Athleten (121 Damen, 130 Herren) und 269 Offizielle gemeldet. 

Heimweltcup für Schweden

Martin Ponsiluoma (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Der schwedische Cheftrainer Johannes Lukas hat früh die Nominierung seines Teams für Östersund bekannt gegeben sowie bereits die Aufstellung für Einzel und Sprint. 15 Athleten sind für Östersund nominiert. Demnach starten im Einzel: Sebastian Samuelsson, Jesper Nelin, Anton Ivarsson, Viktor Brandt, Emil Nykvist und Martin Ponsiluoma; für den Sprint sind vorgesehen: Sebastian Samuelsson, Jesper Nelin, Anton Ivarsson, Oskar Brandt, Malte Stefansson und Martin Ponsiluoma. Die Nominierung der Damen gilt für Einzel und Sprint: Elvira Öberg, Hanna Öberg, Anna Magnusson, Mona Brorsson, Stina Nilsson, Linn Persson und zusätzlich die IBU-Cup-Gesamtsiegerin der Vorsaison, Tilda Johansson, mit einem persönlichen Startrecht. „Bei den Damen wird in Östersund eine erfahrene Truppe an den Start gehen, wo alle gute Chancen haben, um Podiumsplätze zu kämpfen. Nach dem Gesamtsieg im IBU-Cup in der vergangenen Saison hat Tilda Johansson einen sicheren Platz für den Weltcup in Östersund und im österreichischen Hochfilzen. Bei den Männern gibt es einige unserer starken Namen sowie Läufer, die auf einer bestimmten Distanz die Chance bekommen. Bei der Auswahl haben wir uns insbesondere auf die jüngsten Ergebnisse gestützt. Die schwedische Saisoneröffnung war aufregend und wir sehen eine Entwicklung bei mehreren Aktiven. „Wir haben die etablierten Skater, die jeder kennt, zusammen mit einigen neuen Namen, die wirklich eine sehr gute Entwicklung gezeigt haben“, sagt Johannes Lukas, und weiter: „Es wird sehr spannend sein, sie in Östersund zu sehen.“ Für die am 30. November in Kontiolahti beginnende IBU-Cup-Serie wurden nominiert: Anna-Karin Heijdenberg, Sara Andersson, Johanna Skottheim, Bente Skale, Emma Nilsson, Ella Halvarsson, Viktor Brandt, Emil Nykvist, Henning Sjökvist, Erik Larsson und Alfred Eriksson. (Quelle: skidskytte.se

Das Aufgebot aus der Schweiz

Biathlon Teamfoto Schweiz - Saison 2022/2023 © Swiss-Ski

An der Spitze des Betreuer-Teams der Biathleten aus der Schweiz gab es keine personellen Veränderungen. Sandra Flunger, die Nationaltrainerin der Frauen, nimmt bereits ihre sechste Saison bei Swiss-Ski in Angriff, derweil Remo Krug (Nationaltrainer Männer) und Kein Einaste (Athletik-Trainer) in ihr zweites Jahr in der Schweiz gegangen sind. Nach den Qualifikationswettkämpfen in Obertilliach haben Sandra Flunger und Remo Krug für den Weltcup nominiert:
Schweiz Damen: Amy Baserga, Aita Gasparin, Elisa Gasparin, Lena Häcki-Gross, Lea Meier.
Schweiz Herren: Joscha Burkhalter, Jeremy Finello, Niklas Hartweg, Gion Stalder, Sebastian Stalder. Für den 24-jährigen Gion Stalder, den jüngeren Bruder von Sebastian, steht in Östersund die Weltcup-Premiere an.
„Die Zusammenarbeit innerhalb unseres Trainerteams funktioniert prima und ist sehr eng, wir ergänzen uns optimal“, sagt Flunger. Dass man in unveränderter Besetzung die Saison habe vorbereiten können, sei ein grosser Pluspunkt, so die Österreicherin. Die letzte Saison schon sehr gute Abstimmung untereinander habe nochmals optimiert werden können. „Der Spirit innerhalb unseres gesamten Teams ist sehr positiv.“ Im Vergleich zu den letzten Jahren wurden im Trainingsprogramm da und dort Anpassungen vorgenommen. So wurde phasenweise das Augenmerk entweder primär auf das Lauftraining oder auf zeitintensives Schiesstraining gelegt; alle Trainingslager absolvierten die Frauen und Männer gemeinsam.
Das Schweizer Aufgebot für den IBU-Cup: Lydia Hiernickel, Susi Meinen und Flurina Volken sowie Dajan Danuser, Arnaud Du Pasquier, Yannik Kreuzer, Felix Ullmann und Sandro Bovisi. (Quelle: swiss.ski)

… und aus Österreich

Lisa Theresa Hauser (AUT), David Komatz (AUT), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Markus Fischer ist weiterhin Trainer der ÖSV-Biathletinnen, bei den Herren geht der Norweger Vegard Bitnes ins Folgejahr. Das österreichische Team bereitete sich in den letzten beiden Wochen in Obertilliach intensiv auf den Saisonstart vor. In Osttirol holten sich sowohl die Damen als auch die Herren auf Schnee den letzten Feinschliff und die nötige Rennhärte für die anstehenden Wettkämpfe in Skandinavien. Die Osttiroler Gemeinde bot der österreichischen Biathlon-Elite wieder perfekte Bedingungen und ermöglichte eine optimale Vorbereitung auf heimischem Boden. Im Rahmen des Trainingskurses wurden abschließend zudem zwei Testwettkämpfe absolviert und anschließend das zehnköpfige Aufgebot für den Weltcup-Auftakt fixiert.

Vegard Bitnes (Cheftrainer Herren): „Die Bedingungen in Obertilliach waren wieder hervorragend. Wir konnten super trainieren und unser Programm komplett durchziehen. Nach den abschließenden Testwettkämpfen und auch unter Berücksichtigung der Leistungen im Herbst, haben wir jetzt unser Team für Östersund fixiert. Dominic Unterweger war heute leider gesundheitlich etwas angeschlagen und konnte nicht an der Verfolgung teilnehmen. Wir haben uns deswegen gemeinsam dazu entschieden, dass er zunächst im IBU-Cup einsteigt und somit noch eine Woche mehr Zeit zum Trainieren hat. Überzeugt hat heute auch Christian Langegger, was für uns allerdings keine Überraschung war, denn er hat bereits im Sommer und im Herbst sehr gute Leistungen gezeigt. Wir haben uns dennoch dafür entschieden, dass er zunächst im IBU-Cup in die Saison einsteigt und weitere Erfahrungen sammelt. Seine Entwicklung freut mich natürlich und ich bin gespannt, wie sehr er sich in den nächsten Jahren noch steigern kann.“Markus Fischer (Cheftrainer Damen): „Wir konnten uns in Obertilliach wieder bei optimalen Bedingungen vorbereiten und die Verantwortlichen hier haben auch dieses Jahr wieder super Arbeit geleistet. Die abschließenden Testwettkämpfe waren sehr unterschiedlich. Die Leistungen im Sprint am Freitag waren sehr gut und wir haben auf der Loipe einen Schritt nach vorne gemacht. Der Verfolger heute war nicht ideal, vor allem, was das Ergebnis am Schießplatz betrifft. Jede wollte natürlich einen Startplatz für den Weltcup ergattern und das war sicher mit ein Grund für die Großteils ausbaufähige Schießleistung heute. Jetzt heißt es, sich zwei Tage lang gut zu erholen, daheim noch einmal Kraft zu tanken und dann geht es am Mittwoch Richtung Östersund.“

Österreich Damen: Anna Gandler, Lisa Hauser, Anna Juppe, Kristina Oberthaler, Tamara Steiner.Österreich Herren: Simon Eder, Patrick Jakob, David Komatz, Felix Leitner, Magnus Oberhauser. (Quelle PM ÖSV)

DSV-Nominierung für den ersten IBU-Cup

Auch der Deutsche Skiverband hat nach den Ausscheidungswettkämpfen in Martell das Team für den ersten IBU Cup in Kontiolahti nominiert. Bei den Damen starten: Lisa Spark, Juliane Frühwirt, Emily Schumann, Julia Tannheimer, Johanna Puff und Julia Kink. Im Herrenteam sind: Philipp Horn, Simon Kaiser, Lucas Fratzscher, Danilo Riethmüller, Matthias Dorfer und Fabian Kaskel. Anna Weidel steigt bei erst beim IBU Cup 2 in Idre/SWE ein, nachdem sie ihren Trainingsrückstand aufgrund von Krankheit aufgeholt hat. (Quelle: DSV) Weidel war schon bei den Qualifikationswettkämpfen in Sjusjoen nicht zu einhundert Prozent fit.

Das Programm

Samstag, 25. November 2023: 12.30 Uhr – Single Mixed Staffel (M+W)
Samstag, 25. November 2023: 14.50 Uhr – Mixed Staffel (M+W)

Sonntag, 26. November 2023: 11.20 Uhr – Einzel Damen, 15 km
Sonntag, 26. November 2023: 14.30 Uhr – Einzel Herren, 20 km

Mittwoch, 29. November 2023: 15.20 Uhr – Staffel Damen, 4 x 6 km

Donnerstag, 30. November 2023: 15.20 Uhr – Staffel Herren, 4 x 7,5 km

Freitag, 01. Dezember 2023: 14.45 Uhr – Sprint Damen, 7,5 km

Samstag, 02. Dezember 2023: 14.45 Uhr – Sprint Herren, 10 km

Sonntag, 03. Dezember 2023: 14.00 Uhr – Verfolgung Damen, 10 km
Sonntag, 03. Dezember 2023: 16.00 Uhr – Verfolgung Herren, 12,5 km

Das Programm für den ersten IBU-Cup in Kontiolahti hier

Die Wettkämpfe werden am ersten Wochenende von der ARD übertragen, ab Mittwoch der Folgewoche laufen die Wettkämpfe im ZDF. In der ARD können die Rennen auch im Livestream unter sportschau.de und im ZDF unter zdf.de verfolgt werden. Darüber hinaus überträgt Eurosport. Kurzfristige Änderungen der Start- bzw. Übertragungszeiten sind möglich.