In einem spannenden Finale haben Franziska Preuß und Johannes Donhauser den Team-Wettkampf in Bodenmais bei der Zurich Race-Night 2.0 für sich entscheiden können. Mit nur 1,4 Sek. Vorsprung gewinnen sie den Endlauf vor Janina Hettich und Marco Gross. Denise Hermann und Justus Strelow, der „Sachsen-Express“, wie beide ihr Team benannten, kam mit 21,6 Sek. Rückstand als Dritte ins Ziel.
Ständiger Führungswechsel
Von den nach den Platzierungen im Prologlauf gebildeten acht Teams eröffneten die Damen den Endlauf im Massenstart. Gewechselt wurde nach jeder Laufrunde und relativ schnell hatte sich ein Führungstrio an der Spitze gebildet, das abwechselnd die Führung übernehmen konnte. Die 830 Meter lange Strecke und auch der Schießstandbereich waren dich gesäumt von Biathlon-Fans, die jeden Treffer mit kollektivem Jubel kommentierten. Spannend wurde es als die drei in Führung liegenden Damen Franzi Preuß, Janina Hettich und Denise Herrmann gleichzeitig zu ihrem abschließenden Stehendschießen kamen mit dem besseren Ausgang für Franzi Preuß. Sie konnte die Penalty-Box, in der für jeden Fehlschuss zehn Sekunden Zeitstrafe abzuwarten waren, als erste verlassen. Das letzte Schießen der Herren sollte entscheidend sein. Die drei in Führung liegenden Herren trafen sich ebenfalls in der Penalty-Box wieder: Donhauser durfte sie früher als Gross verlassen und konnte diesen hauchdünnen Vorsprung mit unheimlichem Ehrgeiz bis ins Ziel behaupten. Franzi Preuss verteidigte damit in diesem Jahr mit Johannes Donhauser ihren letztjährigen Titelgewinn mit Simon Schempp.
Training unter Wettkampfbedingungen macht Spaß
Wenngleich die Race-Night 2.0 für die Athleten eher ein Training unter Wettkampfbedingungen war, so sah es die zweifache Biathlon-Weltcupsiegerin Denise Herrmann als guten Abschluss des gerade absolvierten Trainingsblocks in Obertilliach. Nach der folgenden „reduzierten“ Woche wird sie in Oberhof bei Gerald Hönig ein weiteres spezielles Schießtraining einlegen. Im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften verspürt sie keinen Druck, da sie mit „Olympiakader-Status“ für das erste Trimester im Weltcup ihren Startplatz bereits sicher hat. Das komplette Interview mit der Ex-Langläuferin seht ihr hier: Video-Interview mit Biathletin Denise Herrmann
Der Olympiasieger im Sprint von Pyeongchang, Arnd Peiffer, konnte sich mit seiner Team-Partnerin Helene Hendel auf dem siebten Rang platzieren. „Ich habe mich mit dem Lasergewehr schwer getan, da waren die Jüngeren echt besser“, sagte er uns nach dem Rennen, und weiter „wenn man eine Startnummer hat, dann möchte man auch gute Leistungen zeigen, und es hat Spaß gemacht.“ Was uns Peiffer sonst noch verraten hat, könnt ihr euch hier ansehen: Video-Interview mit Biathlon-Olympiasieger Arnd Peiffer
Letzte Runde für Florian Graf
Für den Bayerwäldler Florian Graf war der Start bei der Race-Night 2.0 zugleich sein Abschiedsrennen. Mit seiner Team-Partnerin Luise Kummer konnte er nach einer starken Schlussrunde noch auf den vierten Rang laufen. Großer Applaus der Fans begleitete ihn auf seiner allerletzten Runde. Wenn er sich auch nicht auf dem Podest wiederfand, bei der Siegerehrung wurde er dennoch auf die Bühne gerufen. Der Sportliche Leiter des Deutschen Skiverbands, Björn Weisheit, dankte ihm mit einem Abschiedsgeschenk und den Worten: „Flo, es war eine geile Zeit, wir brauchen so geradlinige Typen wie dich aus dem Bayerwald“. Florian Graf wird zum 1. August 2018 seinen Zolldienst antreten und er ließ durchblicken, dass er dem Biathlonsport als Trainer gerne treu bleiben möchte.
Endresultat
1. Franziska Preuß/Johannes Donhauser
2. Janina Hettich/Marco Gross (+1,4 Sek.)
3. Denise Herrmann/Justus Strelow (+ 21,6 Sek.)
4. Luise Kummer/Florian Graf (+ 1.34,7 Min.)
5. Christin Maier/Philipp Horn (+ 1.39,9 Min.)
6. Karolin Horchler/David Zobel (+ 1.51,6 Min.)
7. Helene Hendel/Arnd Peiffer (+ 2.02,3 Min.)
8. Nadine Horchler/Philipp Nawrath (+ 2.11,7 Min.)