Tschechische Biathleten dominieren Sprints bei Biathlon Sommer WM in Otepää

Jakub Stvrtecky (CZE) © Manzoni/NordicFocus

Beide Sprinttitel bei der Biathlon Sommer WM in Otepää (EST) gehen an Tschechien. Jakub Stvrtecky siegt bei den Herren und Tereza Vobornikova mit dem Wimpernschlagvorsprung von 0,1 Sekunden bei den Damen. Bei den Junioren gewinnt ein Ukrainer und bei den Juniorinnen erneut eine Bulgarin.

Jakub Stvrtecky ist Sprint-Weltmeister

Jakub Stvrtecky (CZE), Emilien Claude (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Mit Startnummer 1 ins Rennen gegangen legte der 25jährige Tscheche Stvrtecky einen Start-Ziel-Sieg beim Sprint in Otepää hin. Mit der schnellsten Laufzeit und nur einem Fehlschuss im stehenden Anschlag kam keiner mehr an ihn heran und er wurde Sprint-Weltmeister bei der Biathlon Sommer Weltmeisterschaft in Otepää. Der Lette Rastorgujevs kam mit der Startnummer 12 zwar in Führung liegend zum entscheidenden Schießen. Aber gleich der erste Schuss ging vorbei und obwohl er danach konzentriert arbeitete, verfehlte auch die letzte Patrone das Ziel. Sein Rückstand auf den führenden Stvrtecky betrug mehr als 20 Sekunden und eine Podestplatzierung sollte in diesem Sprint schwer für Rastorgujevs zu erreichen sein, da noch mehr als 60 Athleten das Rennen vor sich hatten. Der Franzose Emilien Claude kam nach ebenfalls einem Fehlschuss aus dem Stehendanschlag auf den Silberrang. Eingangs der Schlussrunde betrug sein Rückstand auf Stvrtecky lediglich 2,8 Sekunden, der beim Überqueren der Ziellinie auf 12,4 Sekunden angewachsen war. Bronze ging an den Belgier Thierry Langer. Wie Strvtecky und Claude vor ihm verfehlte er eine Scheibe im Stehen, allerdings gelang Langer eine schnelle Schlussrunde und im Ziel verdrängte er den einzig fehlerfrei gebliebenen Athleten Wojciech Skorusa (POL) vom Podest. Andrejs Rastorgujevs belegte Rang fünf. Sein Rückstand auf den Weltmeister betrug 30,7 Sekunden. Die Abstände der Platzierten haben keine Auswirkungen mehr, da auf den Sprint keine Verfolgung gelaufen wird, sondern zum Abschluss der Titelkämpfe ein Massenstart 60 auf dem Programm steht.

 

Tereza Vobornikova gewinnt Sprinttitel bei den Damen

Lotte Lie (BEL) © Manzoni/NordicFocus

Bei den Damen gingen 66 Starterinnen ins Rennen und nach dem ersten Schießen setzte sich die Goldmedaillengewinnerin aus dem Super Sprint, Paulina Batovska-Fialkova an die Spitze. Mit großem Vorsprung kam sie zum Stehendanschlag und kassierte während einer schnellen Schießeinlage eine Strafrunde, blieb aber in Führung vor Alina Stremous (MDA), die ebenfalls mit einer Extrarunde belastet war. Die Polin Joanna Jakiela nutzte ihre Chance nicht, setzte auch im Stehendanschlag eine Patrone vorbei und reihte sich ausgangs der Strafrunde hinter der Slowakin an zweiter Position ein. Auf der Schlussrunde machte sie Zeit gut, kam bis auf 2,7 Sekunden an die Führende heran, dennoch reichte es nicht. Die Ziellinie überquerte sie 6 Sekunden dahinter vorerst auf der zweiten Position. Die Tschechin Lucie Charvatova setzte als nächste zum Angriff auf den Weltmeistertitel an. Mit einer Null im Liegendanschlag ins Rennen gestartet, vergab sie mit einem Vorsprung von 15,7 Sekunden auf Batovska-Fialkova jegliche Chance mit drei Fehlschüssen bei auffrischendem Wind im Stehen. Treffsicherer zeigte sich die weitere Tschechin Tereza Vobornikova. Nach zehn Treffern hatte sie eingangs der Schlussrunde einen Vorsprung von 19,4 Sekunden auf die Spitze und obwohl sie in der Laufleistung hinter der Slowakin blieb reichte es um in Führung zu gehen. Und dann wurde es zum Ende noch einmal richtig spannend, als die Belgierin Lotte Lie ihre zehn Scheiben abräumte und mit nur 6,7 Sekunden Rückstand auf die Spitze in die Schlussrunde einbog. 600 Meter vor dem Ziel war sie bis auf 2,6 Sekunden herangelaufen, gab mit kräftigen Schüben alles auf der langen Zielgeraden und platzierte sich schließlich mit 0,1 Sekunden hinter Vobornikova auf dem Silberrang. Der Weltmeistertitel ging an die zweifache Junioren-Weltmeisterin Tereza Vobornikova (CZE) vor Lotte Lie (BEL) und Paulina Batovska-Fialkova (SVK) auf dem Bronzerang. Die Schweizerin Susi Meinen erreichte nach drei Strafrunden Rang 30.   

Junior Vitalii Mandzyn sprintet zu Gold

Haavard Tosterud (NOR), Vitalii Mandzyn (UKR), Sivert Gerhardsen (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die Sprintwettkämpfe wurden am Vormittag von den Junioren eröffnet. 86 Teilnehmer starteten und am Ende wurde der Ukrainer Vitalii Mandzyn (21) mit zehn Treffern und einem satten Vorsprung von 41,3 Sekunden Junioren Weltmeister im Sprint. Dahinter platzierten sich mit Haavard Tosterud (2:0) und Sivert Gerhardsen (1:0, + 51,1 Sek.) zwei Norweger auf dem Podest. Letzterer erst spät ins Rennen gestartet verdrängte seinen Teamkollegen Andreas Aas vom Bronzerang. Tosterud war schnellster auf den Rollern, auch in der Schlussrunde lag er läuferisch vor dem späteren Junioren-Weltmeister, aber die zwei Strafrunden aus dem liegenden Anschlag konnte er trotz fünf Treffern im Stehen und einer Top-Laufleistung nicht mehr kompensieren. Mandzyn gewann im vergangenen Jahr Bronze im Sprint und rückte dann in der Verfolgung auf den Silberrang vor. Für die Junioren und Juniorinnen steht am Abschlusstag die Verfolgung auf dem Programm.  

Bulgarin Valentina Dimitrova holt Titel bei den Juniorinnen

Valentina Dimitrova (BUL) © Manzoni/NordicFocus

Die 21jährige Bulgarin Valentina Dimitrova sprintete bei den Juniorinnen zum Weltmeistertitel. Obwohl sie im Liegendanschlag zwei Scheiben verfehlte gab sie nicht auf, war schnell in der Spur und schoss eine saubere Serie im Stehen. Mit der schnellsten Laufzeit in der Schlussrunde setzte sie sich an die Spitze. Spannend wurde es, als die fehlerfrei gebliebene Ukrainerin Viktoria Khvostenko noch mit 7,4 Sekunden Vorsprung auf Dimitrova in die Schlussrunde einbog, aber in der Spur ihre Position nicht halten konnte und schließlich mit 0,6 Sekunden Rückstand die Ziellinie auf dem Silberrang überquerte. Die Siegerin hatte im Super Sprint zwei Tage zuvor auf dem vierten Platz um nur 2,3 Sekunden die Bronzemedaille verpasst und der Bronzerang war auch im Sprint der Juniorinnen hart umkämpft. Erst stieß die Goldmedaillengewinnerin aus dem Super Sprint, die Bulgarin Lora Hristova (1:2), mit der schnellsten Total-Laufzeit die Estin Vibeke Vaelbe (0:0) vom Podest um dann später von der Ukrainerin Olena Horodna (0:2) verdrängt zu werden. Die Abstände innerhalb der Top-6 sind knapp und am Abschlusstag dürfte es eine spannende Verfolgung um den Weltmeistertitel geben.    

Ergebnislisten

Der weitere Wettkampfplan

Sonntag, 25. August 2024
09.30 Uhr Verfolgung Junioren
11.15 Uhr Verfolgung Juniorinnen
13.15 Uhr Gala-Massenstart Damen
15.15 Uhr Gala-Massenstart Herren

Die Wettkämpfe können nach einer Anmeldung kostenlos und live bei eurovisionsport oder im Datacenter der Internationalen Biathlon Union verfolgt werden.

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