Nordische Kombination: Gold für Österreich, Bronze für Deutschland

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Bei den Junioren-Weltmeisterschaften der Nordischen Kombination in Lake Placid (USA) gab es zum Auftakt eine Goldmedaille für die österreichischen Junioren im Team Sprint. Für die deutschen Juniorinnen gab es Bronze. Der Sieg ging nach Finnland.

Wind sorgt für Verzögerungen

Lubin Martin (FRA)
Lubin Martin (FRA) © Logan Swney

Der Auftakt des Team Sprint-Wettbewerbs der Kombinierer gestaltete sich reichlich zäh. Aufgrund wechselnder Winde und starken Schneefalls wurde der Beginn des Damen-Wettkampfs zunächst um eine Stunde verschoben. Das Springen selbst zog sich in die Länge, konnte aber immerhin absolviert werden. Im anschließenden Herren-Wettkampf verschlechterten sich die Bedingungen, so dass der Durchgang zunächst abgebrochen und um einige Stunden verschoben werden musste. Dadurch verschob sich auch der Lauf der Kombiniererinnen. Die jungen Aktiven der Jahrgänge 2005 bis 2009 ließen sich davon jedoch nicht beirren und überzeugten mit starken Leistungen.

Start-Ziel-Sieg für Finnland

 

 

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Bei den Juniorinnen setzten sich mit Minja Korhonen und Heta Hirvonen aus Finnland die Favoritinnen durch. Bereits nach dem Springen lagen sie auf Platz eins. Hirvonen ersprang sich mit 81 Metern die größte Weite des Tages, profitierte dabei allerdings auch von vergleichsweise günstigen Verhältnissen. Trine Göpfert (GER) sprang mit 74,5 Metern zwar einige Meter kürzer; aufgrund der Windverhältnisse bekam sie aber dennoch die größte Punktzahl der ersten Gruppe. Korhonen (77m) gewann Gruppe zwei und verwies das deutsche Team mit Göpfert und Ronja Loh (64,5m) auf Zwischenrang zwei, zehn Sekunden hinter den Finninnen. Auf den dritten Platz sprangen die Sloweninnen Masa Likozar Brankovic und Tia Malovrh, ihr Rückstand auf die Spitze betrug 25 Sekunden. Den vierten Platz belegten die Norwegerinnen Ingrid Laate und Nora Helene Evans vor Italien, Frankreich, den USA, Japan und Österreich.

Medaille für Team D, starke Aufholjagd von Österreich

 

Die Finninnen ließen auch in der Loipe nichts anbrennen. Im Team Sprint, in dem jede Athletin abwechselnd je drei Runden à 1,5 Kilometer zu absolvieren hatte, bauten die beiden ihren Vorsprung auf die Zweitplatzierten bis auf 57,5 Sekunden aus und siegten deutlich. Während Korhonen bereits im vergangenen Jahr den Einzeltitel gewinnen konnte, war es für Hirvonen nach dem vierten Platz der beiden im Team Sprint von Planica 2024 die erste Medaille bei Junioren-Weltmeisterschaften. Silber sicherten sich die Sloweninnen, die das deutsche Team hinter sich lassen konnten. Dafür gewannen Göpfert und Loh gemeinsam die Bronzemedaille vor den starken Österreicherinnen Laura Pletz und Katharina Gruber, die vom letzten Platz aus nur um 18 Sekunden an den Medaillenplätzen vorbeischrammten. Norwegen fiel um einen Platz auf Rang fünf zurück. Italien (Greta Pinzani/Anna Senoner), Frankreich (Romane Baud/Marion Droz Vincent), USA (Haley Brabec/Kai McKinnon) und Japan (Hazuki Ikeda/Yuzuka Fujiwara) belegten die folgenden Plätze.

Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis Damen

Österreich gewinnt Gold

 

Ähnlich dominant wie die Finninnen präsentierten sich auch die Österreicher Paul Walcher und Andreas Gfrerer. Auf der Schanze gewannen beide ihre Gruppe. Auf den zweiten Platz sprang das japanische Team mit Kyotaro Yamazaki und Atsushi Narita, sie lagen 24 Sekunden hinter den Führenden. Dritte wurden die Norweger Torje Seljeset und Even Leinan Lund vor dem slowenischen Team mit Urban Zajec und Lovro Percl Serucnik. Die beiden DSV-Athleten Benedikt Gräbert und Richard Stenzel wurden zwischenzeitliche Fünfte, wobei Stenzel mit 88 Metern den weitesten Sprung des Tages aufweisen konnte. Ihr Rückstand auf die Spitze betrug allerdings bereits 45 Sekunden. Punkt- und damit zeitgleich mit Deutschland lag das finnische Team mit Valtteri Holopainen und Aapeli Karislahti, gefolgt von den Polen, Ukrainern, Franzosen, Schweizern, Amerikanern, Tschechen und Esten.

DSV macht einen Platz gut

Richard Stenzel (GER, hinten) wartet auf seinen Start beim Team Sprint der JWM in Lake Placid.
Richard Stenzel (GER, hinten) wartet auf seinen Start beim Team Sprint der JWM in Lake Placid. © Jordan Craig

Im Rennen, in dem die Herren jeweils abwechselnd fünf Runden laufen mussten, bauten Walcher und Gfrerer ihre Führung aus. Im Ziel hatten sie 45 Sekunden Vorsprung vor den zweitplatzierten Norwegern, die die Japaner noch abfangen konnten. Auch die deutschen Junioren konnten sich um eine Position verbessern, da die Slowenen nach einem Sturz bis auf Rang elf zurückfielen. Die laufstarken Tschechen Jan John und Lukas Dolezal, die nach dem Springen nur Zwölfte gewesen waren, verbesserten sich deutlich und wurden starke Fünfte. Auch Frankreich (Lilian Treand/Lubin Martin) machte drei Plätze gut und wurde Sechster. Die Ukraine, Finnland, Polen und USA komplettierten die Top Ten. Estland wurde Zwölfter hinter Slowenien. Die beiden Schweizer Finn und Noe Kempf, die nach dem Springen noch Zehnte gewesen waren, traten zum Lauf nicht an.

Zwischenstand Sprung HerrenEndergebnis Herren

Silber für Kombiniererin Laate beim Spezialspringen

Kombiniererin Ingrid Laate (NOR) gewinnt Silber im Spezialspringen. Gold geht an Ingvild Midtskogen (NOR), Bronze an Taja Bodlaj (SLO).
Kombiniererin Ingrid Laate (NOR) gewinnt Silber im Spezialspringen. Gold geht an Ingvild Midtskogen (NOR), Bronze an Taja Bodlaj (SLO). © Logan Swney

Noch vor ihrem Einsatz im Team Sprint der Nordischen Kombination konnte sich Ingrid Laate über ihre erste Medaille der Junioren-WM in Lake Placid freuen. Die Norwegerin holte beim Sieg ihrer Mannschaftskameradin Ingvild Midtskogen die Silbermedaille im Spezialspringen. Dabei verwies sie zahlreiche Skispringerinnen mit Weltcuperfahrung auf die folgenden Plätze. Dritte wurde Taja Bodlaj (SLO).