Vinzenz Geiger und Julian Schmid aus Oberstdorf haben beim zweiten Weltcup in Oslo (Norwegen) die Plätze zwei und drei belegt. Es siegte Jarl Magnus Riiber (NOR).
Riiber und Rehrl nach Springen vorn
Lange sah es so aus, als ob die Jury den Anlauf für die Nordischen Kombinierer eher kurz gewählt hatte. Auf der HS 134-Schanze am Holmenkollen sprang sich Martin Fritz (AUT) mit dem bis dato weitesten Sprung auf 121,5 Meter an die Spitze. Etwas später blieb Julian Schmid (GER) nur einen halben Meter darunter, sortierte sich aufgrund schlechterer Wertungspunkte zwölf Sekunden hinter dem Österreicher ein. Dazwischen hatte Franz-Josef Rehrl (AUT) bei guten Aufwindverhältnissen gezeigt, was möglich war: 132,5 Meter zauberte er in den Kessel, und setzte sich damit deutlich vor Fritz. Schließlich war der Lokalmatador Jarl Magnus Riiber (NOR) an der Reihe. Für ihn verkürzte die Jury den Anlauf um ganze fünf Luken, wodurch er 16 Bonuspunkte zugesprochen bekam. Bei ähnlichen Windverhältnissen wie bei Rehrl landete er immerhin bei 125 Metern. Dies reichte knapp, um in Führung zu gehen. 13 Sekunden betrug sein Vorsprung auf Rehrl, Fritz und Schmid waren da bereits 1:22 Minuten bzw. 1:39 Minuten zurück.
Geiger mit starkem Sprung
Von den beiden Ausnahme-Springern an der Spitze abgesehen, lag der Großteil des Feldes recht eng beisammen. Laurent Mühlethaler (FRA), Thomas Rettenegger (AUT), Espen Bjoernstad (NOR), Vinzenz Geiger (GER) und Marco Heinis (FRA) lagen alle innerhalb von 17 Sekunden. Weltcup-Spitzenreiter Johannes Lamparter (AUT) hatte als Zehnter bereits 2:03 Minuten Rückstand auf Riiber, doch er war in guter Gesellschaft starker Läufer wie Joergen Graabak (NOR), der nur vier Sekunden hinter ihm startete. Für die DSV-Athleten sahen die Platzierungen zumindest etwas besser aus als am Vortag, auch wenn die Rückstände zur Spitze nicht unbedeutend waren. So präsentierte sich Jakob Lange erneut im vorderen Feld als 15., Johannes Rydzek lag auf Rang 18 im Sandwich zwischen den Österreichern Stefan Rettenegger und Manuel Einkemmer. Hinter Einkemmer landete Terence Weber (GER) auf Platz 20. Eric Frenzel (35.), Manuel Faißt (37.) und Tristan Sommerfeldt (45.) waren dagegen bereits nach dem Springen abgeschlagen.
Teamwork von Geiger und Schmid
Während Riiber an der Spitze unbehelligt seine Runden zog und Rehrl Stück für Stück an Boden verlor, arbeiteten die beiden Vereinskameraden aus Oberstdorf perfekt zusammen, um den Österreicher zu stellen. Rehrl fiel am Ende gar auf Rang sieben zurück. Fritz und Mühlethaler gelang es bis zu Beginn der letzten Runde, den Anschluss an Schmid und Geiger zu halten. Erst auf den letzten zwei Kilometern fielen sie leicht zurück. Schmid und Geiger machten unterdessen die weiteren Podestplätze unter sich aus. Im letzten kleinen Anstieg im Stadion attackierte Geiger und setzte sich um wenige Meter ab, so dass er den zweiten Platz vor Schmid absichern konnte. Mühlethaler erkämpfte sich im Foto-Finish Platz vier gegen den heranstürmenden Joergen Graabak, während Lamparter vor Rehrl als Sechster ankam. Jakob Lange beendete das Rennen auf einem starken achten Platz. Fritz und Espen Bjoernstad komplettierten die Top 10, Jens Oftebro wurde mit Laufbestzeit Elfter.
Zufriedene Gesichter auf dem Podium
Für jeden Nordischen Kombinierer ist es eine besondere Ehre, am traditionsreichen Holmenkollen auf dem Podium zu stehen, der als die Wiege des Nordischen Skisports gilt. Dementsprechend zufrieden waren alle Beteiligten. „Es war ein super Teamwork von Julian und mir. Hier am Holmenkollen auf dem Podium zu stehen ist unglaublich“, sagte der strahlende Geiger. Auch Riiber, der das Gefühl zuhause zu gewinnen kennt, war glücklich: „Ich denke, das war eine meiner besten Leistungen bisher. Das habe ich zwar letzte Woche in Planica auch schon gesagt. Aber das hier zuhause zu erreichen, ist noch eine Stufe besser.“
Ehrung für Frenzel
Am Ende hatte Riiber noch eine kleine Überraschung für Eric Frenzel parat. Der Rekordmann der Nordischen Kombination hatte vor Beginn des Wochenendes seinen Rücktritt erklärt. Riiber bat Frenzel nach der Siegerehrung noch aufs Podium, gratulierte dem gerührten Eric Frenzel zu seiner Karriere und überreichte ihm ein kleines Präsent. Für die Kombinierer ist nun nächstes Wochenende Pause, bevor es zum Weltcupfinale nach Lahti geht, wo Frenzels aktive Karriere enden wird.
Zwischenstand Sprung
Endergebnis
Weltcupstand