Am kommenden Wochenende steigt das letzte Heimspiel der Saison für die deutschen Nordischen Kombinierer. In Schonach im Schwarzwald bestreiten sowohl die Damen als auch die Herren jeweils zwei Einzelwettkämpfe.
Die Vorfreude ist groß: Schonach hat nicht nur endlich einmal ausreichend Schnee, sondern erwartet auch noch bestes Wetter. Einem schönen Weltcupwochenende mit vier spannenden Wettkämpfen steht also nichts mehr im Weg. Bereits am Freitag findet der provisorische Wettkampfdurchgang auf der Langenwaldschanze statt. Am Samstag und Sonntag bestreiten Kombiniererinnen und Kombinierer dann jeweils zwei Gundersen-Wettkämpfe. Sieben Damen und neun Herren werden dabei für den DSV an den Start gehen.
Vorfreude auf das Heimspiel
Im Team der Damen kehren Jenny Nowak und Svenja Würth in die Mannschaft zurück. Beide hatten krankheits- beziehungsweise verletzungsbedingt das letzte Weltcupwochenende in Seefeld (Tirol) auslassen müssen. „Ich freue mich sehr, dass ich beim Heim-Weltcup wieder starten kann, nachdem ich in Seefeld noch krankheitsbedingt absagen musste. In Schonach sind immer viele Zuschauer dabei, das wird sicherlich richtig cool. Ich werde den letzten Weltcup vor der WM genießen. Ich kann dort nochmal schauen, wo ich stehe, und hoffe darauf, gute Leistungen zeigen zu können.“ Auch Vize-Juniorenweltmeisterin Nathalie Armbruster freut sich als Schwarzwälderin ganz besonders: „„Ich freue mich total auf Schonach. Ein Heim-Weltcup ist einfach immer etwas Besonderes. Dort hat es mir schon als Zuschauerin immer super gefallen. Es war einfach genial, dort letztes Jahr mein Weltcup-Debüt geben zu können. Dieses Jahr freue ich mich besonders, weil ich jetzt im Weltcup etabliert bin. Es wird sicherlich fantastisch, vor den vielen Zuschauern zu springen und zu laufen“, sagt die 17-Jährige. Neben Nowak, Würth und Armbruster werden auch Magdalena Burger, Cindy Haasch, Sophia Maurus und Maria Gerboth in Schonach an den Start gehen.
Männer ohne Frenzel, Geiger und Rydzek
Während die Damen in voller Topbesetzung antreten, fehlen bei den Männern drei große Namen: Vinzenz Geiger laboriert nach wie vor an einer Infektion, aufgrund derer er bereits die Heimwettkämpfe in Oberstdorf verpasst hatte. Nach einer weiteren ärztlichen Untersuchung wurde entschieden, dass er auch am kommenden Wochenende pausieren wird. Außerdem fehlen Eric Frenzel und Johannes Rydzek. Beide sicherten sich ihr WM-Ticket und bestreiten an diesem Wochenende ein Trainingslager in Oberstdorf, wo sie in reduziertem Umfang trainieren werden. Der Schwarzwälder Manuel Faißt wird dagegen starten – wenn auch nur an einem Tag. „Manuel Faißt wäre eigentlich ein Kandidat für das Trainingslager gewesen, aber als Schonacher soll er natürlich die Chance bekommen, sich beim Heim-Weltcup zu zeigen. Er wird allerdings nur einen Wettkampf bestreiten, um anschließend noch genügend Kräfte zu haben, um im Springen noch etwas vorwärts zu bringen auf dem Weg zur WM“, erläutert Herren-Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Sorgenfall Skispringen
Was sich den ganzen Winter über bereits abgezeichnet hatte, wurde am vergangenen Wochenende in Oberstdorf besonders deutlich: Gehören die DSV-Athleten in der Loipe zu den Besten, springen sie auf der Schanze jedoch hinterher. “ Wir waren zuletzt – bis auf Julian [Schmid] – nicht stark genug im Springen. Deswegen haben wir da die Reißleine gezogen“, erläutert der Bundestrainer die Maßnahmen. Die Langenwaldschanze in Schonach dürfte gleich die nächste Herausforderung liefern: „Die Schanze in Schonach ist recht schwierig – kurzer Tisch, starker Radius. Aber es ist eine kleine Schanze, da sind wir etwas stärker. Die Strecke ist auch recht schwer und gut übersichtlich für die Zuschauer. Es werden viele Zuschauer erwartet, und die Wetterprognosen sehen bisher gut aus. Es könnte ein richtig schönes Sportfest werden, und wir wollen natürlich wieder vorne mit dabei sein, “ ist Weinbuch optimistisch.
Fünf WM-Starter fix
Vinzenz Geiger, Manuel Faißt und Julian Schmid hatten bereits früh in der Saison ihre Qualifikation für die Nordische Ski-WM in Planica (SLO) erreicht. Auch Eric Frenzel und Johannes Rydzek erfüllten inzwischen die Kriterien und dürfen mitfahren. Weinbuch, der ursprünglich sechs Athleten mitnehmen wollte, inzwischen aber auch schon davon gesprochen hatte, auch nur mit fünfen zu fahren, lässt die Tür noch einen kleinen Spalt offen: „Fabian Rießle, Jakob Lange und Terence Weber bekommen noch eine kleine Chance, zum WM-Team aufzurücken, sollte einer von ihnen in Schonach richtig aufzeigen, mit zwei Top-8-Plätzen oder einer Platzierung Richtung Podest.“ Diese drei dürften sich folglich über die Unterstützung der Zuschauer besonders freuen. Neben den Genannten werden auch Vize-Juniorenweltmeister Tristan Sommerfeldt, Wendelin Thannheimer, David Mach und Pirmin Maier in Schonach an den Start gehen.
Österreich zu zehnt
Mit insgesamt zehn Athleten – drei Damen und sieben Herren – wird das österreichische Team nach Schonach reisen. Wie zuletzt bilden Lisa Hirner, Annalena Slamik und Claudia Purker das Damenteam. Lisa Hirner reist als frisch gebackene JWM-Medaillengewinnerin zum Weltcup, nach der Rückkehr von Canada blieb der Steirerin nicht viel Zeit zuhause. „Wir hatten eine richtig anstrengende Rückreise aus Whistler, über 28 Stunden, ehe wir dann am Montag später Nachmittag zuhause waren. Da hab ich den Dienstag erst einmal zum erholen gebraucht. Auch wenn die Reise anstrengend war denke ich, dass ich für Schonach gut drauf bin. Letztes Jahr bin ich mit der Schanze noch nicht so gut zurecht gekommen, ich hoffe dass es dieses Mal besser klappt. Im Laufen bin ich super drauf, jetzt heißt es noch einmal alles rausholen in Schonach.“ Für die Herren werden Weltcup-Spitzenreiter Johannes Lamparter, Lukas Greiderer, Martin Fritz, Mario Seidl sowie Florian Kolb, Manuel Einkemmer und Fabio Obermeyr antreten. Franz-Josef Rehrl pausiert ebenso wie die beiden Brüder Stefan und Thomas Rettenegger.
German Trophy und Schwarzwaldpokal
Gleich zwei begehrte Trophäen gibt es für die Herren am Wochenende zu gewinnen. Zum einen geht es um den traditionellen Schwarzwaldpokal, den es am Samstag zu gewinnen gibt. Es handelt sich um einen Wanderpokal, der Sieger darf jeweils nur eine Kopie mit nach Hause nehmen. Es sei denn, ein Athlet gewinnt ihn dreimal in Folge oder fünfmal insgesamt. Dies kam aber in der langen Geschichte des Pokals noch nie vor. Da Vorjahressieger Jarl Magnus Riiber (NOR) nicht am Start sein wird, wird der Originalpokal sicher weiterhin im Schwarzwald bleiben. Am Sonntag wird außerdem der Sieger der trivago German Trophy gekürt. Hier werden alle Abstände aller deutschen Weltcups aufsummiert. Derzeit führt Johannes Lamparter mit gut einer Minute Vorsprung vor Julian Schmid.
Zeitplan
Freitag, 10.2.2023
9.00 Uhr: offizielles Langlauftraining
13.00 Uhr: offizielles Sprungtraining Damen HS 100
13.45 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang Damen HS 100
14.30 Uhr: offizielles Sprungtraining Herren HS 100
15.30 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang Herren HS 100
Samstag, 11.2.2023
8.15 Uhr: Probedurchgang Damen HS 100
9.00 Uhr: Sprungdurchgang Damen HS 100
9.45 Uhr: Sprungdurchgang Herren HS 100
12.45 Uhr: Langlauf Damen 5km
13.45 Uhr: Langlauf Herren 10km
Sonntag, 12.2.2023
8.30 Uhr: Probedurchgang Herren HS 100
9.30 Uhr: Sprungdurchgang Herren HS 100
10.30 Uhr: Sprungdurchgang Damen HS 100
12.35 Uhr: Langlauf Damen 5km
14.15 Uhr: Langlauf Herren 10km