Am vergangenen Wochenende stand in Thessaloniki (GRE) das Finale der diesjährigen Rollski Weltcupsaison auf dem Programm. Angereist waren all diejenigen Athleten, die sich im Gesamtweltcup noch Chancen auf eine vordere Platzierung machen konnten. Somit war die Creme de la Creme des internationalen Rollski Sports vertreten.
Spannende Duelle am Berg
Eröffnet wurde das zweitägige Event mit einem Berglauf in Freier Technik über 10 km, bei dem die Sportler über 630 Höhenmeter zu meistern hatte. Aus deutscher Sicht war nur Kira Claudi aus Banfetal angereist. Sie lag nach dem letzten Weltcup in Italien mit 37 Punkten Vorsprung auf Platz eins vor der Russin Lada Strukova. Kira Claudis Ziel musste also im Berglauf sein, den Rückstand auf die Bergspezialistin Lada Strukova möglichst klein zu halten. Das gelang Kira mit Platz vier am Berg ausgezeichnet. Die Russin wurde von den beiden Rumäninnen Sara Timeea und Surdu Mirabella klar auf Platz drei verwiesen. Damit reduzierte sich Kiras Vorsprung zwar auf 17 Punkte, aber das sollte für den Sprint am Sonntag reichen. Bei den Junioren setzte sich Bergspezialist Hogiu Petrica aus Rumänien erwartungsgemäß durch und siegte mit deutlichem Vorsprung vor dem Norweger Mats Rudin Resaland und dem Italiener Stefano Paganessi. Für Simone Paredi war der Sieg im Gesamtweltcup in Reichweite. Insbesondere da der bis dahin Führende Anders Svanebo nicht in Griechenland am Start war. Svanebo befand sich mit dem schwedischen Langlauf Team bereits auf dem Weg ins Trainingslager. Aber auch Ragnar Andresen (NOR) wollte noch ein Wort um die Kristallkugel mitreden. Am Berg siegte auch bei den Herren ein Rumäne. Paul Constantin Pepene gewann klar vor den Italienern Simone Paredi und Eugenio Bianchi. Ragnar Andresen belegte Platz sechs. Bei den Damen revanchierte sich die Rumänin Monika Gyorgy für die Niederlage gegen Hanna Seppas in Italien. Diesmal behielt sie mit 0,35 Sekunden Vorsprung die Nase knapp vorn. Auf Platz drei kam mit Ionela Gabriela Leanca eine weitere Rumänin.
Claudi macht Gesamtsieg perfekt
Am Sonntag folgte der abschließende 200 Meter Sprint in Thessaloniki. Hier zeigte die Sprinterin Kira Claudi, dass sie den Vorsprung vor Lada Strukova nicht mehr abgeben wollte. Lada wurde im Prolog Sechste während Kira sich mit Platz drei bereits eine gute Ausgangsbasis verschaffte. Im Viertelfinale kam es dann zum direkten Duell zwischen den Beiden, dass Kira Claudi klar für sich endschied. Am Ende siegten die Italienerinnen Lisa Bolzan vor Elisa Fulcheri und Kira Claudi wurde Dritte. Damit war der Sieg im Gesamtweltcup 2010 perfekt. Bei den Junioren gab es keine Überraschungen. Folco Pizzutto (ITA), der dieses Jahr fast jeden Sprint gewonnen hatte, siegte klar vor dem Welcup Gesamtsieger Sondre Turvoll Fossli (NOR) und dem Schweden Anton Lindblad. Bei den Herren gewann fast schon selbstverständlich Ragnar Andresen (NOR) vor Jens Bjertnaes (NOR) und Eugenio Bianchi (ITA). Nächstes Jahr werden die Sprintwettkämpfe mit Folco Pizzutto dann spannender. Ragnar hat hier einen ebenbürtigen Konkurrenten gefunden, der viele spannende Fights erwarten lässt. Simone Paredi (ITA) überholte mit seinem vierten Platz im Sprint noch Anders Svanebo und hielt auch Ragnar Andresen auf Distanz und holte sich damit die Kristallkugel des Weltcup Gesamtsiegers 2010. Ragnar belegte Platz zwei und Anders Svanebo Platz drei. Bei den Damen dominierte Guro Stroem Solli aus Norwegen die gesamte Saison. So holte sie sich auch im letzten Wettkampf den Sieg und damit die Kristallkugel 2010. Die Russinnen Evgenia Kurochkina und Elena Rodina belegte die Plätze zwei und drei.
Nationenwertung und Fazit
In der Nationenwertung siegte Italien vor Norwegen und Russland. Deutschland belegt den vierten Platz. Als Fazit der abgelaufen Saison bleibt festzuhalten, dass die Norweger und die Rumänen mit ihren Teams in der Nationenwertung für frischen Wind gesorgt haben. Mit dem Gesamtsieg bei den Juniorinnen von Kira Claudi blicken der Teamcaptain, Detlef Schmidt, und der sportliche Leiter, Bernd Claudi, auf eine erfolgreiche Saison. Für die kommende Weltmeisterschaftssaison bleibt aber noch viel zu tun, um ein starkes, konkurrenzfähiges Team zusammenzustellen.